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Rapid machte die Hausaufgaben! Warum passiert bei Austria „nichts gravierendes?“

OLIVER STRUNZ GEGEN SAMUEL MAJOR (SK RAPID WIEN II - FC LIEFERING, 1:0/ALLIANZ_STADION); © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER, 28.2.2021

Während der Länderspielpause wird Zoran Barisic zwei Tage lang die „Patschen strecken“, wie Rapids Sport-Geschäftsführer Freitag ganz locker  einen Kurzurlaub ankündigte. Ob dies vor und während der Vertragsverlängerung von Trainer Didi Kühbauer passiert, ließ er offen. Dass es vor dem Start in die Meisterrunde noch dazu kommen wird, kündigte er bei der Gelegenheit mehr oder weniger an. So konkret wie zuvor noch nie. Im Bewusstsein, die grün-weißen Hausaufgaben erledigt, strategische Entscheidungen für die Zukunft getroffen zu haben. Das waren bereits die Verpflichtungen von Marco Grüll und Robert Ljubicic, die ablösefrei im Sommer von Ried und St. Pölten kommen. Und setzte sich durch die zwei Vertragsverlängerungen mit Talenten, in denen er das Potenzial zu Rapid-Stützen von morgen sieht, fort. Den Anfang machte der 18 jährige Defensivspieler Marko Mijatovic, Freitag kam der zwei Jahre ältere Stürmer Oliver Strunz, der Kapitän der zweiten Mannschaft, dazu. Strunz (Bild oben) würde wahrscheinlich schon im Bundesligakader stehen, hätten ihn in den letzten Saisonen nicht schwere Verletzungen zu längeren Pausen gezwungen. Er hat im Strafraum seine Qualitäten, einen starken linken Fuß. Samstag Mittag vergab Strunz beim 3:2 (1:1) von Rapid II in der zweiten Liga gegen den FC Dornbirn zwar zunächst einen Elfmeter, sorgte dann aber per Kopf knapp vor der Pause für den ersten Treffer.

Die Verträge für Dijakovic und Strunz sind auch ein Signal: Bei ihnen hält sich das finanzielle Risiko noch in überschaubaren Grenzen, muss sich Barisic nicht mit unrealistischen Vorstellungen von Spielerberatern oder hohen Ablösen, die man in Corona-Zeiten nicht zahlen kann oder will, herumplagen. Darum waren ihm die Verträge von Dijakovic und Strunz bis 2024 wichtiger als Abschlüsse mit Christoph Knasmüllner und Manfred Ritzmaier, der Barnsley gehört und dessen Gehalt vom englischen Zweitligist noch teilweise bezahlt wird. Diesen Vertrag, der bis 2022 läuft, zu übernehmen, kann sich Rapid nicht leisten. Daran hat Barisic auch kein Interesse. Schon Sonntag in Innsbruck beim 250. Spiel von Kühbauer als Trainer in der Bundesliga kommt möglicherweise einer aus Rapid II zum Zug: Rechtsverteidiger Lukas Sulzbacher statt des gesperrten Filip Stojkovic. Rapid bleibt nach der 0:1 (0:1)-Niederlage des LASK im Schlager gegen Red Bull Salzburg bei Temperaturen um den Gefrierpunkt in Pasching (das einzige Tor in einer Partie mit wenig Höhepunkten und Torchancen erzielte Patson Daka per Kopf) auf jeden Fall Zweiter vor den Linzern. Es geht in Innsbruck aber darum, wie groß der Rückstand auf Salzburg und der Vorsprung auf die Linzer nach der Punkteteilung für die Meisterrunde sein wird: Bei einem Sieg würde Rapid mit drei Punkten Rückstand auf den Meister in die letzten zehn Runden gehen, bei einem Unentschieden und bei einer Niederlage mit vier. Der Vorsprung auf den LASK würde mit einem Sieg zwei Punkte betragen, ansonst nur einen. Schlusswort von Kühbauer: „Wenn wir schon stundenlang im Autobus sitzen, dann wollen wir doch nicht mit leeren Händen heimfahren.“

Ähnliche Zukunfts-Aktivitäten wie bei Rapid auch beim Wiener Erzrivalen Austria? „Es hat sich nichts gravierendes getan“ berichtete General Manager Peter Stöger am Freitag. Nach der Verlängerung mit Aleksandar Jukic passierte nichts mehr. Warum eigentlich, wenn doch der strategische Partner Insignia, um den es ständig neue Gerüchte gibt, an Bord ist? „Wir werden uns diesen Themen annähern müssen“, wusste Stöger, womit er Vertragsgespräche meinte. An ihm wird es nicht liegen, dass dies bisher nicht geschehen ist. Vor allem seine Personalie müsste bald geklärt sein. Er selbst hatte sich Mitte März als Deadline gesetzt. Die ist vorbei und nichts ist geschehen: „Ich kann nur bestätigen, dass ich meinen laufenden Vertrag bis zum letzten Tag erfüllen werde“, erklärte Stöger seine Situation. Damit schloss er einen Wechsel in der laufenden Saison aus. Aber nicht mehr. Wenn man weiß, wie sehr Stöger die Austria am Herzen liegt, dann bedeutet dies, dass ihm möglicherweise an der Entwicklung etwas nicht gefällt. Gespräche mit dem 1. FC Köln dementierte er, aber jeder weiß, dass Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle ein deklarierter Stöger-Fan ist. In den Kölner Fan-Foren sprechen sich auch immer mehr für Stögers Rückkehr aus. Durch das 2:2 gegen Borussia Dortmund am Samstag sind die Abstiegssorgen nicht entscheidend geringer wurden. Dortmunds Ausgleich fiel in der 90. Minute durch das zweite Tor durch den Ex-Salzburger Erling Haaland.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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