Die Entscheidung im Kampf gegen den Abstieg wurde auf die letzte Runde am kommenden Freitag vertagt. Passiert dies Sonntag auch im Titelkampf oder fällt schon die Entscheidung für den fünften Meistertitel von Sturm Graz, den zweiten hintereinander? Dazu müsste Sturm im praktisch ausverkauften Allianz-Stadion gegen Rapid gewinnen und dürfte Wolfsberg nicht seinen ersten Saisonsieg gegen die Wiener Austria feiern. Bei dieser Konstellation war es für Sturm-Präsident Christian Jauk nie eine Überlegung, als Mitglied des ÖFB-Präsidiums zur Wahl von Josef Pröll zum neuen ÖFB-Präsidenten zur Hauptversammlung nach Bregenz zu fahren. Er wird selbstverständlich in Hütteldorf sein.
Sturm hat von den letzten 17 Duellen gegen Rapid nur zwei verloren, allerdings beide in Hütteldorf. So auch zum Start in diese Saison durch ein Tor von Dion Beljo 0:1. Was nicht für eine Neuauflage spricht: Seit 2019/20 hat Rapid in keiner Saison mehr als einen Sieg gegen die „Blackies“ gefeiert. Seit der Ligaform vor sieben Jahren gewann Rapid von 17 Spielen gegen den Tabellenführer nur zwei. Beide daheim gegen Red Bull Salzburg. Für Jürgen Säumel wird es sein „Debüt“ als Cheftrainer im Westen von Wien, wo mehr als 5000 Fans von Sturm erwartet werden. Sein Kollege Stefan Kulovits hat auch schon die bevorstehenden Play-off-Spiele um den Europacupplatz im Kopf, wird daher wahrscheinlich Spieler, die nach Verletzungen wieder voll im Traning stehen, noch nicht einsetzen, um keine neue Verletzung zu riskieren. Das trifft auf die Innenverteidiger Nenad Cvetkovic und Serge Philippe Roux zu. Daher dürften wiederum Dominic Vincze und Kouadio Ahoussou im Abwehrzentrum beginnen.
Wolfsberg schoss in dieser Saison gegen die Austria in drei Spielen nur ein Tor, in den letzten beiden keines, holte nur einen Punkt. Das muss sich ändern, um als einige Mannschaft der Meistergruppe ungeschlagen zu bleiben, damit die Chance auf das Double zu wahren. Die Devise von Austrias Trainer Stephan Helm heißt: Platz zwei zurückholen. Damit müsste der Austria erstmals gelingen, in fünf Spielen hintereinander gegen Wolfsberg nicht zu verlieren, dabei den vierten Sieg zu feiern. Stürmer Nik Prelec ist gesperrt, ihn wird Andreas Gruber ersetzen. Es liegt also an Rapid und Austria, ob es kommenden Samstag in Graz zum große Finale zwischen Sturm und Wolfsberg um den Titel kommt oder nicht.
Im Abstiegskampf gelang dem GAK mit dem 1:0 (0:0) gegen den in der Qualifikationsgruppe zuvor unbesiegten LASK ein großer Schritt Richtung Rettung, da es im Kellerduell zwischen Altach und Schlusslicht Austria Klagenfurt keinen Sieger, sondern ein 0:0 gab, bei dem die Kärntner in der zweiten Hälfte dem Sieg näher waren. Der GAK spielte vor 8000 Zuschauern nach der roten Karte gegen LASK-Innenverteidiger Andres Andrade ab der 15. Minute mit einem Mann mehr, das Goldtor fiel in der 72. Minute durch den Slowenen Tio Cipot. Der GAK hat vor der letzten Runde zwei Punkte mehr als Altach und drei mehr als Klagenfurt. Altach gastiert beim LASK, Klagenfurt hat ein Heimspiel gegen Hartberg, durch das 3:2 (0:1) gegen WSG Tirol, bei dem Austria-Leihgabe Muharem Huskovic sein erstes Tor für die Steirer erzielte, sicherer Zweiter. Drei Tage nach der letzten Runde kämpfen LASK und Hartberg in Linz um den Aufstieg ins Play-off-Finale um einen Europacupplatz. Daher könnte es passieren, dass sowohl der LASK als auch Hartberg einige Spieler schonen.