Fußball

Rapid plant den „neuen“ 24. Februar für 1. Mai: Das Hotel gewechselt

Der Weg nach Klagenfurt ins Finale des Uniqa-Cups war für Rapid sicher um vieles schwerer als für Favorit Red Bull Salzburg. Der traf angefangen von Oedt bis zum GAK im Semifinale nur auf Klubs aus der zweiten und dritten Liga. Rapid hingegen musste hingegen vier Klubs aus der Bundesliga eliminieren. Drei davon auswärts:  Mattersburg,  Wolfsberg, und zuletzt  im Semifinale den LASK. Also auch den Zweiten und Dritten der aktuellen Tabelle. In Mattersburg und Pasching gelang das erst im Elferschießen. Aber mehr als alles andere gibt die Erinnerung an den 24.Februar Grün-Weiß Selbstvertrauen für das Endspiel: Damals gelang es  Rapid als erster österreichischer Mannschaft in dieser Saison, Salzburg zu bezwingen. 2:0 (0:0) hieß es damals im Hütteldorfer Allianz-Stadion durch Tore von Veton Berisha und Stefan Schwab, die auf den Ausschuss von Salzburg Andre Ramalho wegen Schiedsrichterbeleidigung gefolgt waren.

Rapids Plan für Klagenfurt heißt ganz einfach: Am 1. Mai einen „neuen“ 24.Februar schaffen. Eine rote Karte für einen Salzburger beim Stand von 0:0 zu planen,geht nicht. Trotzdem kann und wird Rapid nochmals so an die Sache herangehen wie 65 Tage davor: Zweikämpfe suchen, dagegenhalten, den schnelleren Salzburgern keine Räume geben, auf Konterchancen warten. Dessen ist sich Trainer Marco Rose bewusst, der von einem schwierigen Gegner sprach, ein intensives Match erwartet. Aber ein anderes als Sonntag in Salzburg bei der zweiten nationalen Niederlage dieser Saison: „Ein anderes Stadion, eine andere Ausgangsposition, eine ganz andere Spielanlage.“ Und beiderseits eine andere personelle Besetzung als am 24.Februar.

Veton Berisha, der Rapids Führungstor köpfelte, wechselte danach zurück in seine Heimat nach Norwegen. Der linke Fuß von Linksverteidiger Boli Bolingboli dürfte keinen Einsatz zulassen, Manuel Martic ist im Mittelfeld kein Thema für die Startelf. Auch anderen „Februar-Siegern“ könnten auf der Bank sitzen: Stephan Auer, Mario Sonnleitner oder Andrija Pavlovic. Weil der physisch stärkere Aliou Badji präsenter ist als der Serbe, Salzburgs Abwehrspielern mehr zusetzen, bei Standards gegen Salzburgs Riesen Jerome Onguene die bessere Variante sein könnte.  Bei Salzburg wird es gegenüber Februar einen Tormannwechsel geben. Nicht Cican Stankovic wird spielen sondern Alexander Walke. Weil der Deutsche, wie vor Saisonbeginn abgesprochen, der Keeper für den Pokalbewerb ist, sogar Kapitän im Endspiel sein wird. Denn Andreas Ulmer fällt mit einem Sonntag erlittenen Muskelfaserriss aus. Rose wird Mittwoch sicher nicht wie im Februar, drei Tage nach der 4:0-Gala in der Europa League gegen den FC Brügge, nochmals auf Torjäger Munas Dabbur verzichten. Der Israeli durfte sich Sonntag in Wolfsberg für das Finale ausrasten.

Vieles wird 2019 anders als bei Salzburgs 2:1 im Klagenfurter Cupfinale 2017 gegen Rapid sein. Kein Torschütze ist diesmal dabei. Hee-Chan Hwang kehrt erst im Juni wieder nach Salzburg zurück, Valentino Lazaro ist bei Hertha BSC Berlin, Joelinton bewies bei Hoffenheim, sich in seiner Rapid-Zeit verbessert zu haben. Die Trainer heißen nicht mehr Oscar Garcia und Goran Djuricin, sondern Rose und Didi Kühbauer. Bei Salzburg werden nur zwei drei Sieger von 2017 beginnen, nämlich  Stefan Lainer und Diadie Samassekou, bei Rapid drei oder vier Verlierer, nämlich Christopher Dibon, Auer, Schwab und Thomas Murg. Einer von damals kommt vielleicht zum Daumen halten nach Klagenfurt: Sevilla-Legionär Max Wöber. Damit sich die Niederlage nicht wiederholt, wechselte Rapid das Quartier, schläft diesmal in der Nacht vor dem Finale im Hotel Werzer in Pörtschach.

Zum Jubiläum 100 Jahre Cup gibt es einen neuen Pokal, den entweder Ulmer oder Schwab am Ende  erhalten werden. Besteht aus 38 Elementen, die Namen der 83 Cupsieger (Bild unten) sind eingraviert. Es ist ein österreichischer Produkt, 70 Zentimeter hoch, 43 Zentimeter im Durchmesser und 12 Kilo schwer, wurde aus Holz, Stein, Metall und Glas hergestellt. So wie vor zwei Jahren wird Grün-Weiß mit 17.000 Fans auf den Rängen gegenüber 2000 aus Salzburg dominieren. Aus Wie und Salzburg gibt es ausverkaufte Sonderzüge nach Klagenfurt, Rapid organisierte 16 der insgesamt 60 Busse in die Kärntner Landeshauptstadt und einen Marsch seiner Anhänger vom Treffpunkt Minimundus zum Wörtherseestadion. Den gab es bereit vor zwei Jahren, wurde damals von der Polizei begleitet. Mittwoch wird es nicht anders sein. Salzburg steht seit 2014  immer im Finale. Gewann viermal hintereinander die Endspiele in Klagenfurt gegen St.Pölten (4:2), Austria (2:0), Admira mit dem nunmehrigen Rapidler Christoph Knasmüllner (5:0) und Rapid. Die größte Zuschauerzahl bei einem Cupfinale in Klagenfurt gab es 2010. Damals jubelte Mario Sonnleitner mit dem derzeit amtierenden Teamchef Franco Foda vor 28.000 Zuschauern über ein 1:0 mit Sturm Graz gegen Wr.Neustadt.

Etwas ganz Neues hat der Wettanbieter tipp 3 parat: Wenn es nach der regulären Spielzeit 0:0 steht, werden alle Wetten zurückbezahlt. Kein Tor zwischen Rapid und Salzburg in 90 Minuten gab es in den letzten  zehn Jahren nur dreimal. 2009 und 2011 in Salzburg, 2016 in Hütteldorf. Das Risiko hält sich in überschaubaren Grenzen.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER, ÖFB (© FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER).

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