Fußball

Rapid-Selbstfaller in die Verlängerung: Nur fünf Siege unter Feldhofer

Die Rapid-Saison geht in die Verlängerung, endet erst am kommenden Sonntag im Allianz-Stadion mit dem zweiten Finalspiel um einen Platz in der Qualifikation für die Conference League gegen den Sieger aus der Montag-Partie zwischen WSG Tirol gegen LASK. Bei dem Grün-Weiß zuvor am Donnerstag antreten muss. Das ist die Konsequenz aus der Talfahrt am Saisonende: Kein Sieg in den letzten sechs Partien, jeweils drei Unentschieden und Niederlagen. Die letzte, das 1:2 (1:0) in Wolfsberg, war nicht der erste Selbstfaller, wie Trainer Ferdinand Feldhofer fast entsetzt konstatierte. Bei den Siegern herrschte zur gleichen Zeit Jubel, Trubel, Heiterkeit über Platz vier und die geschaffte Qualifikation für die Conference League vor Rapid. Im Mittelpunkt: Kapitän Michael Liendl nach seinem letzten Spiel bei Wolfsberg, bei dem ihn Trainer Robin Dutt kurz vor Schluss vom Feld holte. Damit ihm allein der Beifall der Fans gehörte. Bei Liendl, der bei beiden Wolfsberg-Toren seine Füße im Spiel hatte, flossen Tränen. Via „Sky“ gab er bekannt, dass er noch eine Saison an seine aktive Karriere anhängen wird. Aber nicht wo. Sein letzter Sieg freute ihn sicher besonders. Auch wegen der Person Feldhofer. Mit ihm hatte er in dessen Zeit bei Wolfsberg einige Auffassungsunterschiede, um es vorsichtig auszudrücken.

Rapid war in Wolfsberg 70 Minuten lang die bessere Mannschaft, die höher als 1:0 durch das achte Saisontor von Marco Grüll nach idealem Pass von Emanuel Aiwu hätte führen müssen. Die Chancen dazu gab es. Robert Ljubicic (Bild oben) vergab zwei. Doch dann drehte sich innerhalb von 90 Sekunden knapp vor der Rapid-Viertelstunde das Spiel: Der Israeli Tai Baribo traf im Sitzen, danach der eingewechselte Adis Jasic. Zwei Tore erzielte er bisher in der Bundesliga. Das erste ebenfalls gegen Rapid. Im Herbst beim 4:1-Heimsieg.  Nach dem Jasic-Treffer kam Rapid dem Ausgleich nicht wirklich nahe, sondern Wolfsberg aus Kontern zu Chancen auf das dritte Tor. „Das ist nicht die erste Partie, die wir auf diese Art verbocken“, ärgerte sich Torschütze Grüll, „da muss man auch die Frage nach der Qualität stellen!“

Feldhofer fand, jeder müsse sich selbst an der Nase nehmen. Er wird das sicher auch tun. Denn seine Bilanz muss ihm zu denken geben, ob er alles richtig gemacht hat. Seit er Ende November beim 1:1 im Derby gegen Austria erstmals auf der Rapid-Trainerbank saß, gab es in der Bundesliga 16 Spiele. In denen nur je fünf Siege und Unentschieden, dazu sechs Niederlagen gab. Das ergibt  einen Punkteschnitt von nur 1,31. Eindeutig zu wenig für Rapid-Ansprüche. Nimmt man die drei Partien in Europa und Conference League sowie die Cuppleite gegen Hartberg dazu, kommt man auf sieben Siege, fünf Unentschieden und acht Niederlagen, einen Punkteschnitt von 1,35. Kann man das  mit dem sogenannten „Umbruch“ und Ausfällen begründen, gibt der Kader wirklich nicht mehr her? Die Winterabgänge von Ercan Kara, Taxiarchis Fountas und Max Ullmann dürfen nicht als Argument herhalten. Denn von Beginn an gab Feldhofer die Devise aus, Reisende nicht aufzuhalten. In der Form der letzten sechs Runden muss Rapid mit dem schlimmsten rechnen, nämlich die letzte Chance auf den Europacup-Platz nicht nützen zu können. Vielleicht gegen Feldhofers Vorgänger Didi Kühbauer und den LASK.

 

Foto: Gepa/Admiral.

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