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Rapid sprang noch einmal von der Schaufel: Sie wussten nicht, wie sie siegten!

Die Favorits im Semifinale des Uniqa-Cups unter sich: Mattersburg mit dem Cupspezialisten Gerald Baumgartner auf der Trainerbank, Sturm Graz, Red Bull Salzburg und Rapid. Baumgartner schaffte es mit dem 4:1 gegen Hartberg souverän, mit dem dritten Verein nach Sensationscupsieger Pasching und St. Pölten unter die ketzte vier zu kommen. Sturm Graz wies beim 3:0 über Wimpassing den burgenländischen Landesligaklub klar in die Schranken, ohne zu überzeugen. Salzburg ließ beim 7:0 gegen Austria Klagenfurt keine Sekunde einen Zweifel aufkommen. Aber Rapid wusste eigentlich nicht, wie es gelang, gegen Ried, den Tabellenführer der Ersten Liga, ein 0:1 innerhalb von zwei Minuten in ein 2:1 zu verwandeln. Bis zur 74. Minute war man geneigt zu sagen, bei Rapid dürfe es wie bei Austria drei Tage zuvor nach dem 1:2 gegen Admira kein Tabu mehr geben. Aber dann gelang es Raid noch einmal von der Schaufel zu springen: Ein harter, aber korrekter Handselfmeter, den Joelinton zum Ausgleich verwandelte. Und eine Minute später  die Neuauflage des 2:0-Siegs gegen den LASK vom Samstag: Assist Thomas Murg, Tor von Giorgi Kvilitaia (Bild) in kurzen Ärmel im kältesten Spiel des Jahres, 2:1.

Rapid bewies sich wirklich nur punkto Fans als Nummer eins: Trotz minus zehn Grad oder kälter 7500 Zuschauer. Bei allen drei anderen Viertelfinalpartien kamen zusammen nur 4500. Aber sportlich hinkt Grün-Weiß nach: „Der Glücklichere hat gewonnen“, musste Trainer Goran Djuricin, der zur Pause nach dem 0:1-Rückstand in der letzten Aktion davor durch einen von Tormann Richard Strebinger unnötig verschuldeten Elfmeter nur noch an di Moral appellieren konnte, Wäre umsonst gewesen, hätten mit Thomas Fröschl ein Ex-Rapidler zwei Sitzer zum 0:2  genützt. Und der statt ihm gekommene Ex-Rapidler Philipp Prosenik einen dritten, als Galvao mit rechts den Ball nicht traf. Aber dann aus heiterem Himmel der Handselfer, eine Minute später kam Ex-Rapidler Peter Haring gegen Kvilitaia zu kurz. Und damit konnte Rapid erstmals im Cup Ried eliminieren. Der Trainer der Verlierer, Laassad Chabbi, konnte nur feststellen: „Die alte Weisheit im Fußball. Die Tore, die du nicht schießt, die kriegst du.“

Trotz Aufstieg: Rapid wäre schlecht beraten, zufrieden zu sein. Die Leistung  war enttäuschend. Und einiges, was Djuricin tat, bleibt zu hinterfragen: Warum er den Formknick  von Saisonentdeckung Drjan Ljubicic, der sich in den letzten zwei Matches vor dem Cup zeigte, ignorierte, ihn wieder von Beginn an brachte. Und erneut auf Thanos Petsos setzte. Der Ausfall von Stefan Schwab darf keine Ausrede dafür sein. Da gäbe es im Kader auch andere Möglichkeiten, zu reagieren. Mit Stephan Auer im Mittelfeld, dem nach dem Eigentor gegen Admira in Ungnade gefallen Mario Pavelic oder Manuel Thurnwald als Verteidiger. Als Djuricin Ljubicic vom Feld nahm, kam Tamas Szanto. Der mit der Aufgabe, für neue Akzente zu sorgen, überfordert war. Steffen Hofmann, der dies auch mit 37 Jahren könnte, blieb draußen. Womit der Trainer wieder einmal zeigte, dass er dem grün-weißen Fußballgott  nichts mehr zutraut. Sein Kurzeinsatz gegen LASK sollte offenbar nur dazu dienen, die gegen Hofmanns  Degradierung mit Transparenten protestierenden Fans etwas zu beruhigen. Das ist nicht korrekt, sondern falsch und schlimm respektlos bei den Verdiensten, die Hofmann um Rapid hat.  Djuricin sollte weniger mit Positionsspiel in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellen, sondern mehr das invidiuelle Können seiner Akteure.  Im ORF-Interview behauptete er,  zur Pause einiges korrigiert zu haben. Nach der Pause hatte Rapid die schwächste Phase im Spiel. Bis das grün-weiße Aufstiegswunder passierte. Einige Rapid-Fans reagierten sich in den sozialen Medien mit einem Shitstorm gegen den Trainer ab.

 

 

 

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