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Rapid und Austria beim „Gipfel“ der Kleinen in Amsterdam

 

Die Vereinigung der europäische Profiligen mit ihrem schwedischen Präsidenten Lars Christer Olsson und dem österreichischen Generalsekretär Georg Pangl hat ihren Namen und das Logo geändert. Jetzt „begnügt“ man sich mit European Leagues, nahm das Wort Professional raus. Vertreter der European Leagues (EL) sitzen mittlerweile in neun wichtigen Gremien der UEFA, auch im Exekutivkomitee.  Weitere Taten der letzten Zeit: Man beschloss in Edinburgh das Ende der Sommertransferzeit mit 31.August, erhob die Stimme gegen die geplante Aufstockung der Wüsten-WM 2022 in Katar von 32 auf 48 Nationen wie es der Plan von FIFA-Präsident Gianni Infantino vorsieht. Weil das für die Vereine noch mehr Abstellungen ihrer Spieler als bisher bedeuten würde.

Montag veranstaltet die EL sozusagen als Gegenstück zur mächtigen European Club Association (ECA) der europäischen Spitzenklubs mit  Juventus-Präsident Andrea Agnelli, der auf Bayerns Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge folgte, als Wortführer, den  ersten Gipfel der Kleinen. Schauplatz ist Amsterdam. Zu den 70 Teilnehmern zählen auch drei aus Österreich: Für die Bundesliga deren Marketingmann David Reisenauer, für Rapid Finanzchef  Raphael Landthaler, für Austria Thomas Allram, der zur Marketingabteilung gehört. Austria und Rapid sind  zwar auch in der  ECA vertreten, aber ihre Stimmen und Meinungen haben dort nicht sehr viel Gewicht. Interessant und auch etwas eigenartig, dass mit Red Bull Salzburg und Sturm Graz de ersten zwei der Liga nicht nach Amsterdam kommen. Bei Salzburg liegt der Fokus total auf dem Semifinale der Europa League am Donnerstag gegen Olympique Marseille.

Worum geht es in Amsterdam? „Wir wollen die Sorgen der Kleinen hören“, meint Pangl. Die durch die Reform der Champions League gewachsen sind. Ab 2018 haben die ersten vier der Fünfjahreswertung der UEFA vier Fixstarter. Das bedeutet: Der Vieerte aus Deutschland, England, Italien und Spanien ist fix dabei, der Meister aus der Schweiz und Tschechien nicht. Die vier Topligen haben somit 16 statt bisher elf Fixstarter. Wenn der Sieger der Europa League aus einer der vier Liegen kommt, was heuer bei Spanien (Atletico Madrid) und England (Arsenal) passieren könnte, sind es sogar 17. Auf diese Art wird die Schere zwischen arm und reich noch größer als sie es ohnehin schon ist. Für die nächsten drei Jahr steht alles fest, ist nichts mehr zu machen, aber man will schon jetzt damit beginnen, entgegen zusteuern. Damit es für die Klubs der kleineren Verbände und Länder zumindest nicht noch schwerer wird, in die Königsklasse zu kommen als bisher. Daran zeigt auch der UEFA-Präsident aus Slowenien Aleksander Ceferin, ein Interesse.

Auch die deutsche Bundesliga, die durch die Reform einen vierten Fixstarter bekam. Mit Schalkes Finanzchef Peter Peters sorgt sich sogar der Vertreter eines Klub um das Schicksal der kleinen, der nächste Saison zu 90 Prozent in der Königsklasse vertreten sein wird, und kommt daher zum Gipfel nach Amsterdam. Ebenso Werder Bremens Marketingschef Klaus Filbry und Michel Meeske, der Finanzchef des möglichen Aufsteigers 1.FC Nürnberg. Der laut „FussballBild“ vom Samstag für den Fall der Rückkehr in die erste Bundesliga möglicherweise auf der Österreicher-Welle schwimmen wird. Nach den guten Erfahrungen mit Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf vor deren Wechsel zu Schalke und  weiterhin mit Abwehrchef Georg Margreitter keine Überraschung. Nicht nur Bochums Mittelfeldspieler ist ein Thema,  angeblich auch Deni Alar, der Torjäger von Sturm Graz. Der 28jährige würde sich noch gerne den Traum von der deutschen Bundesliga erfüllen. Sein Vertrag bei Sturm läuft bis Juni 2019, im Sommer könnte der clevere Grazer Sportchef Günter Kreissl noch eine interessante Ablöse lukrieren. Für Alar soll es auch Interessenten aus der italienischen Serie A (Palermo) und Portugal (Braga) geben. Könnte aber auch sein, dass Alars Berater Franz Masser den Poker um eine vorzeitig Vertragsverlängerung seines Schützlings begonnen hat.

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