Es passierte nicht zum ersten Mal in dieser Saison, dass die zweite Hälfte die schwächere von Rapid ist. In der wurde etwa in Wolfsberg und daheim gegen den LASK ein 1:0-Vorsprung verspielt. Schon eine Woche zuvor brauchte Rapid Glück und Hilfe durch Hartberg, um 2:1 zu gewinnen. Sonntag reichte das Glück beim weiterhin sieglosen Letzten GAK nur, um eine Niederlage zu verhindern. Durch einen VAR-Elfer in der dritten Minute der Nachspielzeit, die länger als 15 Minuten dauerte. Weil die Partie in der zweiten Hälfte wegen Rauchentwickung nach Pyrotechnik acht Minuten lang unterbrochen war.
„Wir haben nicht mehr verdient“, gab Rapids Trainer Robert Klauß zu, „weil wir nach der Pause zu wenig Energie hatten. Es fühlt sich an wie eine Niederlage, es war nicht gut, was wir zeigten“. Trotz 74 Prozent Ballbesitz. In der ersten Hälfte sah es noch nach einem Sieg des Favorits aus, der nach einer Anlaufzeit alles in den Griff bekam, durch Guido Burgstaller und Dion Beljo die besseren Chancen hatte. Die ebenfalls nicht zum ersten Mal nicht genutzt wurden. Dass nach der Pause zunächst gar nichts mehr klappte, zeigte die Szene zur GAK-Führung: Klauß gönnte Mamadou Sangare zunächst eine Pause. Nach 68 Minuten wechselte er ihn für den erneut enttäuschenden Christoph ein, um für neue Impulse zu sorgen. Eine Minute später verlor Sangare leichtfertig den Ball an GAK-Mittelfeldspieler Christian Lichtenberger, der mit links aus 20 Metern für die GAK-Führung sorgte. Via Innenstange flog der Ball ins Tor.
Rapids Spiel nach vorne hatte zu wenig Dynamik, zu wenig Tempo. Dafür konnten im Mittelfeld weder Lukas Grgic noch der deutsche U 19-Teamspieler Dennis Kaygin bei seinem zehnten Einsatz in der Bundesliga, dem dritten in der Startelf, sorgen. So nahe wie gegen Rapid war der GAK in den zehn Runden davor noch nie. Bis zur 93. Minute hätte man von einem Trainereffekt beim Einstand von Rene Poms sprechen können. Dann kam Tormann Jakob Maierhofer bei einer Abwehr vor Rapids Joker Noah Bischof etwas zu spät, traf mit der Faust Bischof am Kopf. Schiedsrichter Daniel Pfister gab zunächst keinen Elfmeter, doch VAR Manuel Schüttengruber schickte ihn zum On Field Review. Danach gab Pfister den Elfmeter, den Bello, von dem nach der Pause bis zu dieser Szene praktisch nichts mehr zu sehen war, verwertete. Bischof (Bild) war schon zum zweiten Mal als Joker wichtig: Siegestor gegen Hartberg, Elfmeter gegen GAK herausgeholt.
Durch das Unentschieden geht Rapid nicht mehr mit einem, sondern mit drei Punkten Rückstand in das Spitzenspiel gegen Meister Sturm in Graz. Davor gibt es Mittwoch das Cupachtelfinale gegen den Austria-Kooperationskub Stripfing, den Vorletzten der zweiten Liga, auf der Hohen Warte.
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