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Rapids Cupgegner auf Trainersuche: Was bringt Stripfing der Wiener Austria?

SIEGESJUBEL SV STRIPFING/V.LI.: MASSE SCHERZADEH, FLORIAN KOPP UND SIMON FURTLEHNER (SV STRIPFING - FIRST VIENNA_FC 1894 3:2/FAC_PLATZ); © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER, 31.3.2024

Innerhalb weniger Tage zweiter Trainerwechsel bei einem Zweitligisten aus Niederösterreich: Anfang der Woche ersetzte St.Pölten Aleksandar Gitsov durch den „No Name-Türken“ Tugberk Tanrivermis, Freitag trennte sich Austrias Kooperationsklub Stripfing vom ehemaligen Wacker Innsbruck-Legionär aus Spanien, Inaki Bea, der nur elf Spiele im Amt war. Bei St.Pölten befahl der australische Investor den Trainerwechsel, aber wer bei Stripfing? Ähnlich wie bei St.Pölten lieferten auch bei Stripfing die Ergebnisse durchaus einen Anlass zum Trainerwechsel. Nur ein Sieg am 31. August, derzeit nur Rang 14 in der Sechzehnerliga, wenig Grund zum Jubeln wie das Bild zeigt.  Die vergangene Saison beendete Aufsteiger Stripfing auf Rang 13. Mit vier österreichischen Trainern: Zunächst Christian Wegleitner, ehe der im Winter zur Austria als Co-Trainer und erfolgreiche Interimslösung im Finish wechselte, auf ihn folgte zunächst Max Uhlig (jetzt bei den Young Violets in der Regionalliga Ost), danach das Duo Florian Hart/Florian Sattler. Im Sommer übernahm Inaki Bea. Zuvor war er Teamchef in der Dominikanischen Republik, Cheftrainer in der zweien und vierten Division Spaniens.

Stripfing trägt seine Zweitliga-Heimspiele normal in Austrias Generali-Arena aus, trainiert auch in Favoriten. Das bringt der Austria Mieteinnahmen. Seit dieser Saison ist der Ex-Austrianer Alexander Grünwald Sportchef, seit Februar „Rapid-Pfarrer“ Christoph Pelczar Obmann.  Das Cuoachtelfinale gegen Rapid wird in zweieinhalb Wochen auf der Hohen Warte ausgetragen, nach den Derby-Vorfällen war die Austria nicht daran „interessiert“, Rapid-Fans in ihr Stadion zu lassen. Wer entscheidet, wer Stripfings Trainer gegen Rapid sein wird? Sicher geht nichts ohne Mäzen Erich Kirisits, für den der Verein aus emotionalen Gründen eine Herzensangelegenheit ist. Sein Vater zählte zu den Gründern, die Schwester ist Finanzchefin. Kirisits handelte den Austria-Deal mit dem violetten Sportchef Jürgen Werner aus. Der wird im Umfeld von Austrias Präsident Kurt Gollowitzer inzwischen kritisch gesehen.

Unter dem Motto: Wozu brauchen wir das, Bayern München hat auch keinen Kooperationsklub in der zweiten Liga und kann damit sehr gut leben? Die Wahrheit ist, dass Bayern gerne eine Zusammenarbeit mit einem Zeitligisten hätte, Talente in die Bundesliga, an Zweitligsten oder ins Ausland verleiht. Wie etwa den Österreicher Paul Wanner zunächst an Elversberg, in dieser Saison an Heidenheim, Frans Kraetzig letzte Saison an die Austria, jetzt an den VfB Stuttgart, bei dem er bisher keine Rolle spielte, Matteo Vinlöf-Perez an die Austria.

Wahr ist hingegen auch, dass sich Austrias Hoffnungen bei Stripfing nicht wirklich weiter entwickelten. Moritz Wels kam zwar via Stripfing in den violetten Bundesligakader, kommt derzeit über den Status des Ergänzungsspielers nicht hinaus. Ähnliches gilt für den Brasilianer Cristiano. Die Bilanz der Austria-Talente in dieser Saison zeigt viel Luft nach oben. Die meisten Spielminuten hat Verteidiger David Ewemade (326 bei sieben Einsätzen), gefolgt von Sanel Sajic (590/9), Dejan Radonjic (231/4), Rocco Sutterlüty (145/5) und Aleksa Ilic (96/2). Wirklich gefördert und verbessert wurden Austrias Hoffnungen via Stripfing nicht. Ob auch das ein Grund für den Trainerwechsel war?

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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