Österreich stellt mit Sturm Graz und Red Bull Salzburg zwei Mannschaften im Achtelfinale der Youth League, unter den besten sechzehn U 19-Mannschaften Europas. Gemeinsam mit dem FC Liverpool, Inter Mailand, Bayern München, Atalanta Bergamo, Sporting Lissabon, dem FC Barcelona, Hoffenheim, Manchester City, Real Madrid, Aston Villa, Olympiakos, Trabzonspor und Atletico Madrid. Die Spanier schalteten vor 3300 (!) Zuschauern in Hütteldorf Rapid als spielerisch bessere Mannschaft aus, siegten verdient 2:1 (1:1). Die Rapid-Führung hielt bei minus eins Grad im „Eiskasten“ nur 16 Minuten, Torhüter Benjamin Göschl verhinderte mit Glanzparaden zunächst einen Rückstand, später eine höhere Niederlage.
Rapids Führungsetage saß auf der Tribüne. Von Präsident Alexander Wrabetz über Geschäftsführer Steffen Hofmann, Sportvorstand Markus Katzer bis zum kompletten Trainerteam um Robert Klauß. Auch Ex-Teamspieler Sebastian Prödl, der neue „Nachwuchsboss“ im ÖFB, war gekommen. Die aktive grün-weiße Fanszene sorgte für Sprechchöre, Stimmung wie in einem Bundesligaspiel. Nach 22 Minuten jubelten alle, als Rapid entgegen dem Spielverlauf mit dem ersten gelungenen Angriff durch Kapitän Jovan Zivkovic nach starker Vorarbeit von Verteidiger Eaden Roka in Führung ging. Die hielt nur 16 Minuten, ehe der Ausgleich fiel. Zur Pause hätte Rapid sogar in Führung liegen können, aber ein Freistoss von Zivkovic ging in der Nachspielzeit der ersten Hälfte an die Latte. Atleicos Siegestor fiel nach 61 Minuten durch den hünenhaften Mittelfeldspieler Omar Janneh. Eine große Ausgleichschance blieb ungenutzt. Zu Beginn der Rapid-Viertelstunde brannten zwar die Bengalen, aber es ging nichts mehr. Auch für Flügelflitzer Daniel Nunoo (Bild), eigentlich im gesamten Spiel. Die Spanier, deren Coach Luis Bueno durch die Coaching Zone „tigerte“ wie Cheftrainer Diego Simeone seit mehr als einem Jahrzehnt, feierten den Aufstieg stürmisch.
Als erste österreichische Mannschaft schaffte Sturm Graz beim Einstand des neuen Trainers Christoph Wurm den Aufstieg. In Kroatien bei Lok Zagreb, auch ohne den verletzten Kapitän und Torjäger Leon Grgic. Nach 90 Minuten stand es 1:1, das Elfmeterschießen gewann Sturm 5:3. Vor der Pause dominierten die Grazer, gingen durch Richmond Osayantin in Führung. Die von Ex-Rapid-Torjäger Nikica Jelavic trainierten Kroaten schafften im Finish den Ausgleich, aber im Elferschießen hatte Sturm die besseren Schützen. Alle fünf trafen, darunter Torschütze Osayantin und Konstantin Schopp, der Sohn des LASK-Trainers. Tormann Elias Lorenz hielt einen. Der Jubel kannte keine Grenzen. Auch in Salzburg um Tormann Clemens Zawieschitzky, weil er im Elfmeterschießen gleich den ersten von Celtic-Torjäger Cummings abwehrte. Dazu hätte es gar nicht kommen dürfen, denn Salzburg war über die gesamte Spielzeit die überlegene Mannschaft, ließ aber viele Chancen aus. Auch Philip Verhounig, der Toptorschütze dere Champions League. Nach 56 Minuten führte Salzburg, Celtic glich zwölf Minuten später aus einem Freistoß aus. Daher entschied das Elfmeterschießen über den Aufstieg, Salzburg gewann 4:2 Wie bei Sturm verwandelten alle Schützen, vor dem fünften war alles entschieden.
„Die Erleichterung ist riesig“, gestand Trainer Daniel Beichler, aber es hätte bei der Vielzahl unseren Chancen gar nicht so weit kommen dürfen. Zum Glück sind wir cool geblieben!“ Das Achtelfinale wird Freitag ausgelost.
Foto: SK Rapid/Widner.
