Fußball

Rapids Riesenkader oder der Stoff, aus dem die Probleme sind!

3000 grün-weiße Fans kamen Sonntag zum Rapid-Tag der offenen Tür ins Allianz-Stadion, der auf das 3:3 im letzten Test gegen Celtic Glasgow folgte. Sahen ein kurzes Showtraining, vor der Präsentation der neuen Mannschaft noch die der neuen Auswärtsdressen in den Gründerfarben Blau-Rot. Erstmals quergestreift, was durchaus attraktiv aussieht. Das Unentschieden gegen Schottlands Meister machte etwas Hoffnung, dass Rapids New Look attraktiv spielen kann, attraktiver als in der letzten Saison. Aber eine Szene zeigte, dass daraus neue Probleme entstehen können. Nämlich die des zehnfachen Spieler-Tausch (Bild oben). Um eine Anleihe beim Buchbestseller von Johannes Mario Simmel zu nehmen: Der Riesenkader ist nicht der Stoff, aus dem die Träume sind, sondern aus dem Probleme entstehen können. Ob es sogar große werden, hängt davon ab, ob Rapid die drei Hürden in der Qualifikation für die Conference League nimmt und sich für eine Gruppenphase qualifiziert. Sollte das nicht gelingen und es keine englischen Wochen bis November geben, dann müsste die Devise bis zum Ende der Transferzeit heißen: Durch Verkäufe das Konfliktpotenzial verringern.

Zu den 20 Feldspielern, die Samstag im Einsatz waren, kommen noch welche dazu. Wie Max Hofmann, Ferdi Druijf, Yusuf Demir oder Leopold Querfeld. Das sind dann. Eine interne Konkurrenz tut einem Klub mit den Ansprüchen Rapids sicher gut, aber das wäre zu viel. Zehn spielen, fünf kommen noch auf die Bank. Bleiben neun übrig, die auf die Tribüne müssen, irgendwann Frust schieben werden. Worunter die interne Stimmung leidet. Wenn Rapid in die Conference League kommt, dann fliegen sie zu den Auswärtsspielen gar nicht mit, bleiben in Wien. Trainer Ferdinand Feldhofer sprach bereits von dem Plan, die Donnerstag-Spielen in der Conference League mit einer fast komplett anderen Mannschaft zu bestreiten als die drei Tage später in der Bundesliga. All zu viel Rotation kann aber auch schaden. Die zentrale Achse vom Abwehrzentrum bis nach vorne sollte so wenig wie möglich geändert werden. Für die hat Rapid vorerst zwei Fixstarter: Im Abwehrzentrum Kevin Wimmer, vorne der von den Fans bereits stürmisch gefeierte Guido Burgstaller. Wer aus dem Mittelfeld dazu kommen wird?

Wenn alle fit sind, was zwar selten vorkommt, dann hätte Rapid vor allem im Abwehrzentrum ein Luxusproblem. Mit Hofmann, Christopher Dibon, Wimmer, Emanuel Aiwu, Manfred Sollbauer und Querfeld sechs Spieler für zwei Positionen, die damit dreifach besetzt sind. Bis auf Sollbauer stellte die anderen bereits im Rapid-Dress ihren Mann, auch Talent Querfeld im Finish der letzten Saison. Aiwu könnte eine Variante für das zentrale Mittelfeld sein. In der Situation wird auch der Trainer in Sachen Menschenführung besonders gefordert sein. Auch um die einzige Position, auf der gegen Celtic nicht gewechselt wurde, gibt es noch ein Duell: Der Kampf um die Nummer eins zwischen Paul Gartler und Niklas Hedl, hat noch keinen Sieger. Kann durchaus sein, dass der Verlierer Freitag in der erste Runde des Uniqa-Cups bei Treibach den Vorzug erhält. Als Torhüter für den Pokalbewerb.

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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