Fußball

Rapids Tief immer schlimmer: Die rote Laterne droht!

Kann Rapid noch tiefer sinken? Mit der vierten Niederlage in Serie, der dritten in der Bundesliga, der höchsten Heimpleite gegen Sturm Graz seit 14 Jahren, fiel Grün-Weiß auf den elften und vorletzten Platz zurück. Das Tief wird immer schlimmer, die Krise immer ärger. Drei Tage nach den 120 Minuten beim Cupaufstieg gegen Admira alles investiert, aber nichts erreicht. Am Ende stand vor 16.900 Zuschauern ein 0:3 (0:1), weil zu leichtfertig Tore kassiert werden, Chancen vergeben werden, die man nicht vergeben darf. „Rapid ist nach wie vor eine Spitzenmannschaft“, behauptete nachher Sturms Trainer Christian Ilzer. Was fast wie Hohn klagt. Sturm ist seit der Startniederlage gegen Meister Red Bull Salzburg, feierte in den letzten acht Runden sechs Siege, hat sogar ein Tor mehr  als der Tabellenführer erzielt. Auch den Ausfall von Jakob Jantscher, der nach 22 Minuten wegen Magenproblemen ausgetauscht wurde, steckten die Grazer weg.

Rapids Trainer Didi Kühbauer ließ mit Kapitän Max Hofmann und Ercan Kara zwei angeschlagene Spieler draußen. Für Hofmann zog Kühbauer Emanuel Aiwu  ins  Abwehrzentrum zurück, womit  er den Sommerkauf Kevin Wimmer wohl bis auf weiteres zum Mitläufer degradierte. Statt Kara spielte Taxiarchis Fountas an vorderster Front, sorgte mit einem knappen Fehlschuss für den ersten Aufreger. Aiwus Fühunrg per Kopf zählte zruecht nicht,d a er nach einem Freistoss knapp,aber doch im Abseits stand. Aber nach gutm Beginn ließ Rapid stark nach. Auällig die vielen unnötigen Rückpasses zu Tormann Paul Gartler. Ein Ballverlust von Robert Ljubicic im Mittelfeld, den man sich eigentlich nicht erlauben darf, leitete Sturms Führung nach 38 Minuten ein: Kelvin Yeboah nützte die ideale Vorarbeit von Otar Kiteishvili aus kurzer Distanz problemlos zu seinem siebenten Saisontor.

Das steckte Grün-Weiß noch weg, sorgte zu Beginn der zweiten Hälfte für Druck. In der besten Phase hätte nach einer Stunde der Ausgleich fallen müssen, aber da hielt Sturms Kapitän im Tor, Jörg Siebenhandl, einen Schuss von Marco Grüll, schoss Fountas nach einem Stanglpass von Max Ullmann aus zwei Metern über das Tor. Darf nicht passieren. Elf Minuten später kam das k.o. für Rapid. Nach einem Eckball von Kiteishvili erobert der herausragende Slowene Jon Gorenc Stankovic die Lufthoheit im Rapid-Strafraum (Bild oben), ließ Gartler per Kopf keine Chance. Das verteidigte Rapid ganz schlecht. So kam Sturm bereits zu seinem fünften Tor nach einem Eckball. Der dritte Grazer Treffer durch Joker Ivan Ljubic glich dann schon fast einer Hinrichtung. Wie geht das mit Rapid weiter?

19 Punkte Rückstand auf Salzburg, zwölf auf Sturm. Das sind Alarmzeichen, dass etwas komplett falsch läuft. Der Hinweis von Kühbauer, dass mit dem Ausgleich das Spiel total gekippt wäre, auf Platz fünf nur vier Punkte fehlen, glich fast einer Schutzbehauptung. Denn keiner kann behaupten, dass Rapid einen schlechteren Kader als Aufsteiger Austria Klagenfurt, Ried, Erzrivale Austria, Hartberg, Admira, Wolfsberg und Altach hat. Dennoch liegen alle diese Mannschaften vor Rapid. Darf auch mit der Doppelbelastung seit August nicht passieren. Donnerstag wird´s im London Stadium in der Europa League bei West Ham die fünfte Niederlage hintereinander geben, aber drei Tage später folgt das wichtigste Spiel dieser Saison: Wenn es in Hütteldorf keinen Heimsieg gegen WSG Tirol gibt, hätte Rapid als Letzter die rote Laterne. Für zwei Wochen in der Länderspielpause. Und ob man dann so zur Tagesordnung übergehen könnte? Eigentlich nicht vorstellbar: „Ich will es nicht schönreden“, versicherte Kühbauer, „wir haben uns das alle anders vorgestellt.“

Die beste Meldung für Rapid am Sonntag kam aus dem Studio des ORF-Sport am Sonntag am Küniglberg von der Auslosung des Achtelfinales im Uniqa-Cup. Diesmal blieb Rapid ein Bundesligaduell erspart. Aber in der derzeitigen Situation ist auch das Spiel beim Zweitligisten Amstetten kein Selbstläufer. Die Bundesligaduelle zwischen 26. und 28. Oktober heißen Sturm Graz gegen Ried und LASK gegen WSG Tirol. Titelverteidiger Salzburg gastiert beim Zweitligisten St. Pölten.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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