Der Beginn bei Rapid verlief für Nicolas Kühn gar nicht nach Wunsch. Am ersten Trainingstag ein positiver Corona-Test, eine Woche in Quarantäne. Die Nachwirkungen spürt der 22 jährige Deutsche noch immer etwas, aber dennoch gelang ihm sein erster 45 Minuten-Auftritt im grün-weißen Dress (Bild oben). Mittwoch beim 5:2 gegen Lafnitz im Trainingslager Bad Tatzmannsdorf war bei den zwei Rapid dabei. Eines erzielt, eines aufgelegt. Auch ansonst zeigte er, warum er vor drei Jahren gemeinsam mit dem Ex-Salzburger Karim Adeyemi in Deutschland die Fritz Walter-Medaille als bester Nachwuchsspieler seines Jahrgangs bekam. Adeyemi für die U 17-Generation, Kühn für die U 19. Was Adeyemi bei Red Bull Salzburg gelang, nämlich den Sprung auf die große Bühne, schaffte Kühn bisher nicht. Er bestritt bisher noch kein Match in der obersten Spielklasse. Weder in seiner Zeit bei Ajax Amsterdam noch bei Bayern. Wird es am 24. Juli so weit sein, wenn Rapid Ried empfängt?
„Ich bin variabel, kann sowohl rechts als auch links an der Seite spielen, fühle mich auch in der Doppelspitze wohl oder auf der Position der Nummer zehn“, sagt Kühn über sich. Dass bei ihm viel über Schnelligkeit und Dribblings passiert, das deutete er schon am Mittwoch an. Bei Erzgebirge Aue habe er, wenn auch nur n der zweiten Liga, gezeigt, dass er sich im Profigeschäft behaupten kann. Jetzt soll dies auch in Österreichs Bundesliga passieren: „Möglichst rasch als Stammspieler etablieren, der Mannschaft mit Toren und Assists helfen, auch den Fans etwas bieten“, skizzierte er seine ambitionierten Pläne. Rapid hat mit deutschen Spielern einige gute Erfahrungen gemacht. Etwa mit Steffen Hofmann oder Carsten Jancker in der Saison 1995/96. Auch der konnte sich erst bei Rapid etablieren, beim 1. FC Köln stand er zuvor total im Schatten von Toni Polster.
Nicht nur Rapid spielte Mittwoch im Burgenland, auch der Hamburger SV in seinem Trainingslager Bad Loipersdorf, 50 Kilometer von Bad Tatzmannsdorf entfernt. Beim 2:2 gegen Kroatiens Vizemeister Hajduk Split fiel der 23 jährige Flügelspieler Aaron Opoku auf, den die Hamburger seit 2019 an Hansa Rostock, Jahn Regensburg und VfL Osnabrück verliehen hatten. Jetzt kämpft er um einen Platz im Kader, hat aber Alternativen. Eine heißt laut „Bild“ Rapid, die anderen sind die Zweiligisten Fortuna Düsseldorf und Eintracht Braunschweig. Es soll in Bad Loipersdorf Verhandlungen zwischen Rapid und den Hamburgern gegeben haben. Letzte Saison bereitete Opoku in 32 Einsätzen beim Drittligisten Osnabrück 15 Tore vor, erzielte drei.
Salzburg verlieh den 19 jährigen Mali-Stürmer Nene Dorgeles, der im Frühjahr bei Ried gespielt hatte, an den belgischen Aufsteiger Westerlo. Junior Adamu soll laut „Kicker“ ein Thema bei Hoffenheim sein, sobald die Deutschen Transfererlöse erzielten. Etwa durch den Verkauf von Österreichs Teamspieler Christoph Baumgartner.