Fußball

Rasen im Happel-Stadion soll sicher sein: Freigabe eine Stunde vor Mitternacht

Das mysteriöse schwarze Loch im Rasen des Happel-Stadions, in das Dienstag  knapp nach Mitternacht der dänische Stürmer Andreas Skov Olsen stieg, beschäftigte zwei Tage vor dem geplanten Nations League-Duell zwischen Österreich und Weltmeister Frankreich mehr als das Match selbst, das erste zwischen beiden Ländern nach13 Jahren, seit Österreichs 1:3 im Stade de France von Paris mit dem Teamdebüt von David Alaba. Das Loch wurde Dienstagnachmittag beseitigt (Bild oben), Mittwoch untersuchten externe Rasenspezialisten aus Deutschland mit einer Art Röntengerät nach weiteren Hohlräumen. Das Gutachten traf am Abend zu einem Meeting zwischen ÖFB und dem Management des Happel-Stadions, in dem es auch um die Stromversorgung ging, ein. In dem ist von einem sicheren Rasen die Rede. Die Analyse bekam auch die UEFA, die das Spielfeld für das Abschlusstraining beider Mannschaften um 16 und 18 Uhr und das Match freigab. Erste eine Studne vor Mitternacht.

Mittwoch sprach ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold am frühen Nachmittag noch von einem Plan B, den man verfolge, um das Match auf jeden Fall am Freitag Abend in Wien über die Bühne zu bringen, Stunden später war aber davon keine Rede mehr, glaubten alle an den Plan A, was zu später Stunde bestätigt wurde. Plan B wäre eine riesige Herausforderung gewesen: 45.000 Karten sind für das Gastspiel des Weltmeisters verkauft, das zweitgrößte Stadion in Wien, das Allianz-Stadion von Rapid in Hütteldorf, fast nur 24.000. Daher war es ein „Befreiungsschlag“, dass die UEFA-Zentrale das deutsche Rasen-Gutachten akzeptierte. In Hütteldorf trainierte der Weltmeister Mittwoch Abend unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Für David Alaba wird sein 94. Länderspiel zugleich eine Begegnung mit der Vergangenheit, der Gegenwart und auch schon der Zukunft. Mit der Vergangenheit wegen seines Teamdebüts gegen Frankreich, weil er bei Bayern München mit zwei französischen Weltmeistern zusammenspielte. Mit Benjamin Pavard und Kingsley Coman, mit denen er vor zwei Jahren das Triple gewonnen hatte. Pavard gestand vor kurzem in einem Interview mit dem deutschen „Kicker“, dass er die hochrangige Figur Alaba in Bayerns Kabine sehr vermisse.

Kingsley Coman erzielte 2020 im Champions League Finale gegen Paris St. Germain in Lissabon das goldene Tor zu Bayerns 1:0, Alaba ließ keinen Treffer von Kylian Mbappe zu. Ein Jahr später sah es im Viertelfinale anders aus: Mbappe traf in München beim 3:2 von Frankreichs Meister zweimal. Das reichte trotz des 0:1 im Heimspiel für den Aufstieg. Gegen Mbappe bestritt Alaba daher sein letztes Champions League-Spiel für Bayern. Heuer konnte er sich im Real Madrid-Dress revanchieren. Das Mbappe-Tor zum 1:0-Heimsieg von Paris reichte nicht, weil Real das Rückspiel nach Mbappes Führung durch drei Treffer von Karim Benzema drehte, 3:1 gewann, ins Viertelfinale aufstieg. Danach gab es erstmals den legendären Jubel von Alaba mit dem Sessel. Benzema zählt Freitag sicher zu den Gegenspielern Alabas, bei Mbappe ist das wegen einer Knieprellung fraglich. Der 24 jährige wurde diese Woche von einem internationalen Zentrum für Sportstudien, dem „CIES Football Observatory“, zum wertvollsten Spieler der Welt gekürt. Mbappe wurde auf 205,6 Millionen Euro eingeschätzt. Es folgen Vinicus Junior von Real Madrid (185,3) und der Ex-Salzburger Erling Haaland (152,6).

Die Begegnung mit der Gegenwart bedeutet für Alaba das Wiedersehen mit Benzema eineinhalb Wochen nach dem gemeinsamen Triumph im Endspiel der Champions League gegen den FC Liverpool in Paris. Die Begegnung mit der Zukunft heißt Aurelien Tchouameni: Frankreichs Mittelfeld-Jungstar gilt bereits als Neuerwerbung von Real Madrid. Er kommt für100 Millionen Euro Ablöse von AS Monaco.

Foto: DPA.

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