Trainer Xabi Alonso saß wegen Gelbsperre auf der Tribüne, herausragende Spieler wie Jungstar Florian Wirtz und Linksverteidiger Alejandro Grimaldo, gehören zwecke Schonung nicht zum Kader. Und dennoch gewann Deutschlands neuer Meister Leverkusen bei Eintracht Frankfurt 5:1 (2:1), durfte das 48. Spiel hintereinander ohne Niederlage feiern. Vor einem Jahr verlor Leverkusen im zweiten Spiel der Ära von Alonso in Frankfurt 1:5. Die Zeiten haben sich geändert. Auch für Union Berlin. Allerdings in negativer Hinsicht. Im Herbst noch erstmals in der Klubgeschichte in der Champions League gegen Real Madrid, Napoli und Braga vertreten, jetzt zwei Runden vor Schluss abstiegsgefährdet. Nach der 3:4 (0:3)-Heimniederlage der „Eisernen“ gegen Bochum in der Alten Försterei, bei der Trainer Nenad Bjelica auf den österreichischen Kapitän Christopher Trimmel verzichtete. Dessen Landsmann Kevin Stöger gelang hingegen mit Bochum durch den zweiten Sieg hintereinander die Rettung.
Durch das 1:1 von Mainz (ohne den gesperrten Philipp Mwene und den verletzten Karim Onisiwo) in Heidenheim verschärfte sich die Lage: Union nur noch einen Punkt vor Mainz und dem Relegationsplatz, sechs vor dem 1. FC Köln. Daher wäre sogar auch noch der Abstieg im Bereich des Möglichen. Deshalb gibt´s Überlegungen, den erst im Herbst geholten kroatischen Trainer Nenad Bjelica für die letzten zwei Runden zu beurlauben. Zur Alternative für den ehemaligen Trainer von Wolfsberg und der Wiener Austria gehört auch die Lösung mit einer Frau. Mit der 32 jährigen Marie-Louise Eta (Bild), die im Herbst nach der Trennung vom Schweizer Langzeit-Trainer Urs Fischer für ein Spiel gemeinsam mit Nachwuchstrainer Marco Grote die Mannschaft trainierte. Das endete 1:1 gegen Augsburg. Eta trainierte zuvor die Junioren. Klub-Boss Dirk Zingler sieht derzeit nur in einer internen Lösung einen Sinn. Ein externer Trainer könnte zum jetzigen Zeitpunkt nichts mehr bewirken. Marie-Louise Eta nächste Runde beim Kellerduell in Köln und dann zum Finale gegen Freiburg auf der Trainerbank?
Seit Donnerstag gibt es ohnehin bereits die erste Trainerin im deutschen Männer-Profifussball. Das ist die 32 jährige Sabrina Wittmann beim abstiegsbedrohten Drittligisten Ingolstadt. Ihre Premiere endete mit einem Unentschieden. 1.1 gegen Waldhof Mannheim mit dem Ausgleich in der 94. Minute.
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