Jetzt kann Hartberg schon in aller Ruhe an das erste Cupfinale der Vereinsgeschichte gegen Wolfsberg am 1. Mai im Klagenfurter Wörthersee-Stadion, für das bisher 10.000 Karten verkauft wurden, denken. Denn Sorgen um den Klassenerhalt müssen sich Präsidentin Brigitte Annerl und Obmann Erich Korherr zur Halbzeit der Qualifikationsgruppe nicht mehr machen. Durch das 3:0 (1:0) im steirischen Derby beim Aufsteiger GAK liegt Hartberg acht Punkte vor Schusslicht Altach, das als speziell nach der Pause bessere Mannschaft das Westduell am Innnsbrucker Tivoli gegen WSG Tirol 0:1 (0:0) verlor. Der Absteiger wird unter den letzte vier zu finden sein: WSG Tirol, Austria Klagenfurt, den GAK und Altach trennen vor den letzten fünf Runden vier Punkte.
Für Hartberg sah es mit gezwungenermaßen neuformierter Abwehr in Graz bis zur Pause nicht nach klarem Sieg aus. Mit zwei Umstellungen gelang die Wende: Mit Rapid-Leihgabe Furkan Demir als Linksverteidiger wirkte die Abwehr stabiler, mit Patrick Mijic brachte Trainer Manfred Schmid zur zweiten Hälfte einen Doppel-Torschützen. Der wichtigste Mann hieß aber Donis Avdijaj (Bild): Idealer Pass zum Führungstreffer von Mijic, das zweite Tor nach einem von Innenverteidiger Paul Komposch verlängerten Eckball selbst per Kopf erzielt. Der GAK erzielte in fünf Spielen der Qualifikationsgruppe nur ein Tor. Das sagt alles, so kann man absteigen. Vom Trainereffekt durch Ferdinand Feldhofer ist wenig zu merken.
Das goldene Tor am Tivoli zum zweiten Tiroler Heimsieg hintereinander fiel aus einem perfekten Konter über Matthias Taferner und Stefan Skrbo durch Kapitän Valentino Müller. Den Vorsprung retteten die Tiroler über die Distanz, am Ende sorgte die 1450 treuesten Tirol-Fans mit ihrem Jubel für einen „Mini-Hexenkessel“. Für Stimmung waren in Klagenfurt nur die LASK-Fans zuständig. Im erste Spiel ohne Markus Schopp kassierten die Linzer zwar das erste Gegentor, feierten aber mit 4:1 (2:1) den fünften Sieg. Unter Mithilfe der Klagenfurter Defensivabteilung kann man ihn das als souverän bezeichnen. Billige 2:0-Führung nach 15 Minuten, nach dem Klagenfurter Anschlusstor zwischen 31. Minute und Pausenpfiff etwas gewackelt, mit dem dritten Tor, als sich Klagenfurts Abwehr, in der auch Martin Hinteregger nicht für Stabilität sorgen kann, wieder mit einem langen Pass düpieren ließ, war alles erledigt. Ganz arg waren die Klagenfurter Assists zur 2:0-Führung des Linzer Tabellenführers: Ein Auswurf von Tormann Simon Sparri auf den Griechen Konstantin Gzekos, dessen Rückpass zu Sparri „verhungerte“, Sparri rutschte zudem aus, Max Entrup bedankte sich. Sein Jubel über den Doppelpack fiel verhalten aus. Kein Wunder: Unter Schopp wurde er in Hartberg zu Teamspieler, der LASK kaufte ihn, bevor Schopp kam. Die Zusammenarbeit funktionierte wieder, bis sie CEO Siegmund Gruber für alle überraschend wieder beendete. Interimstrainer Maximilian Ritscher sagte im Sky-Interview „Dass die Mannschaft das so wegsteckt, ist nicht selbstverständlich!“ Mit dem Satz könnte er bei Gruber in Ungnade fallen.
Foto: Gepa Admiral.
