Fußball

Roman Mählich meldet sich mit Lustenaus Cupsensation zurück

Der LASK hat die Winterpause gut überstanden. Das zeigte sich im ersten Spiel der heißen drei Tage mit dem 2:0 (0:0) im Viertelfinale des Uniqa-Cups. Das einzige Bundesligaduell lockte 9000 Zuschauer ins Linzer Stadion. Der LASK verkraftete auch den Ausfall von zwei Stützen, von Tormann Alex Schlager, den ein Bluterguss in der Rippengegend plagt, der Innenverteidiger Peter Filipovic und Markus Wostry sowie von Mittelfeldmotor Peter Michorl. Es klappte trotzdem, auch mit dem 37 jährigen Thomas Oldie im Tor. Mit dem Kopftor des Brasilianers Joao Klauss nach 62 Minuten auf Flanke von Thomas Goiginger bekamen die Grazer keinen richtigen Zugriff mehr auf das Spiel. Auch nicht, als die Winterkäufe Lukas Jäger und Kevin Friesenbichler ins Spiel kamen. Der vermeintliche späte Ausgleich zählte nicht, weil drei Sturm-Spieler in Abseitsposition Gebauers Sicht beeinträchtigen. Der Assistent von Referee Walter Altmann zeigte sofort Abseits an, die Grazer Proteste halfen nicht mehr. In der 94.Minuten traf dann der eingewechselte LASK-Wintereinkauf,  der schnelle Husein Balic. Auch das zeigte: Der LASK ist einen Schritt weiter als Sturm, daher machte Trainer Valerien Ismael der Mannschaft ein Kompliment: „Wir haben eine hohe Leistungsdichte im Kader, das zeigte dieser echte Cup-Fight. Das gibt Selbstvertrauen.“

Der Vorgänger von Nestor el Maestro als Sturm-Trainer, Roman Mählich (Bild oben), der gehen musste, obwohl er einen Europa League-Platz geschafft hatte, steht hingegen unter den letzten Vier. Er gehörte mit Austria Lustenau zum Aufstand der Zweitligisten. Der begann Freitag Abend in St. Pölten mit dem Aufstieg von Wacker Innsbruck im Elfmeterschießen, setzte sich Samstag im Ländle fort. Ebenfalls im Elfmeterschießen. gegen WSG Swarovski Tirol. Nach 90 Minuten stand es 1:1, nach 120 Minuten 2:2, das  Elfmeterschießen gewann der Fünfte der zweiten Liga 5:4. Damit starb der Tiroler Traum von zwei Semifinalisten. Dabei führte der Bundesliga ab der 46. Minute, aber danach kam nur noch wenig. Lustenau führte schon im Nachspiel, kassierte dann aus einem Handelfmeter den Ausgleich. Im Elfmeterschießen schickten alle Lustenau Tirols Tormann Ferdinand Oswald. Bei Tirols scheiterte der letzte Schütze, ausgerechnet der routiniertes Spieler: Der im Finish eingewechselte Winterkauf Stefan Maierhofer. Der 37 jährige „Major“ setzte den Ball ans Lattenkreuz. Der letzte Schütze von Lustenau, der traf, ist 13 Jahre jünger.

Thomas Mayer hat für seine 24 Jahre schon viel erlebt: Im Nachwuchs des VfB Stuttgart, dann in der Rapid-Akademie, dann beim LASK, bei Liefering und Ried, jetzt in Vorarlberg. Der gebürtige Vöcklabrucker sorgte schon mit einem sehenswerten Heber im Nachspiel für die Führung,zeigte dann keine Nerven: „Alle Elferschützen bei uns hatten große Eier, sie sind ja noch jung, haben nicht viel Erfahrung mit solchen Situationen“, freute sich Mayer. Der eingewechselte Darjo Grujcic ist erst 20,  Winterkauf Bojan Avramovic und der Steirer Sebastian Feyrer, der das 1:1 köpfelte, sind jeweils 22, der Ungar Daniel Tiefenbach, der Sohn des Co-Trainers und ehemaligen Spielers, ist auch erst 20. Nervenstarke Wilde sozusagen: „Wir zeigten auch mehr Herz, verdienten daher den Aufstieg!“ Lustenau steht damit erstmals seit neun Jahren im Semifinale. Ein Riesenerfolg, auch Labsal auf die geplagte Trainerseele von Mählich, der im September praktisch in eine verpatzte Saison eingestiegen war, jetzt den Cup als Highlight hat, Das sahen aber nur 1800 Zuschauer: „In der Verlängerung ist uns am Ende etwas die Luft ausgegangen. Aber wir konnten dennoch unser Glück zwingen“, freute sich Mählich.

Wen er als Gegner im März bekommt, weiß er Sonntag knapp vor 19 Uhr. In der Pause der ORF-Liveübertragung von Amstetten gegen Titelverteidiger Red Bull Salzburg wird das Semifinale  ausgelost. Für Amstetten ist es das Spiel des Jahres. Wenn auch der dritte Zweitligist im Viertelfinale eine Sensation schafft und das gegen Österreichs beste Mannschaft, wäre es ein unvorstellbares Wunder. Das in diesem Jahr sicher nicht mehr getoppt werden könnte.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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