Eishockey

Rossis Versprechen an Bader! Meister KAC eigentlich ein Skandal!

Dienstag  beendete Roger Bader seinen Nordamerikatrip. Dass Teamchefs aus Europa zumindest einmal pro Saison ihre Legionäre besuchen, zählt bei besseren Eishockeynationen als Selbstverständichkeit. In Österreich nicht, d rümpfen noch einige die Nase. Bader traf in New York Michael Raffl, der bei den Philadelphia Flyers in der vierten Linie seinen festen Platz hat, auch im Unterzahlspiel zum Einsatz kam. Der Villacher bekräftigte wie immer, Österreichs Team zur Verfügung zu stehen, wenn es die Termine erlauben. Da die Flyers im Rennen um die Play-off-Plätze ganz gut im Rennen sind, könnte es sich für den Kampf um den Aufstieg bei der B-WM in Laibach nicht ausgehen. Im August beim Kampf um das Olympiaticket in der Slowakei wird er fix dabei sein. Das signalisierte auch Michael Grabner Bader während eines zweistündigen Treffs in Ottawa.  Glücklich ist der 32 jährige Flügel derzeit nicht, bei den Arizona Coyotes, die ebenfalls noch auf Play-off-Kurs sind  zwar immer dabei zu sein, aber seit Wochen die Spiele dann nur von der Tribüne zu sehen Ein zweites Mal bei Olympia dabei zu sein, sieht er als Herausforderung. Keine Rede vom Ende der Teamkarriere.

Wegen des Bahnstreiks rund um Ottawa musste sich Bader dann ins Auto setzen, mehr als 300 Kilometer fahren, um die U 20-Hoffnungen Thimo Nickl und Florian Hochegger in Drummondville zu treffen. Dann ging´s  zurück nach Ottawa zu Marco Rossi. Bader sah zwei Heimspiele des 18 jährigen mit den  Ottawa 67´s in der Juniorenliga vor jeweils 7000 Zuschauer, ging mit dem Ausnahmetalent essen, um mit ihm den Fahrplan  der Nationalmannschaft zu besprechen. Rossi gab seine Zusage für die Olympiaqualifikation, unabhängig was der NHL-Draft am 26. und 27. Juni in Montreal für ihn bringen wird. In der Rangliste für den Draft liegt der Center weiterhin unter den ersten zehn. Baders Urteil über Rossis Leistungen: „Schon sehr auffällig!“

Wie wenig Baders Teamspieler in Österreich zählen, exerzierte Meister KAC vor, während der Teamchef in Kanada war. Einerseits hat Trainer Petri Matikainen offenbar kein Vertrauen in David Madlener. Trotz der starken Leistungen des Keepers nach dem Ausfall des Norwegers Lars Haugen. Offenbar sieht Matikainen nur Chancen zur Titelverteidigung mit einem ausländischen Tormann. Schon das ist nicht nachvollziehbar. Also musste ein Ersatz für Haugen her. Es kam einer mit prominenten Namen:  Jhonas Enroth, 2013  mit Schweden Weltmeister und bebster WM-Tormann, 2014 Silbermedaillengewinner bei Olympia. In der NHL spielte er von 2010 bis 2015 mit Thomas Vanek bei Buffalo, war der Back-Up für Ryan Miller. Dann kam er noch bei Dallas, den Los Angeles Kings und Toronto zu NHL-Einsätzen (in sieben Jahren 153), ehe er 2017 in der KHL wechselte. Vor vier Monaten hatte Dinamo Minsk keine Verwendung mehr für den 31 jährigen, seit damals pausierte er. Kam daher etwas eingerostet Sonntag nach Klagenfurt. Einen Tag später meldete der  KAC drei Österreicher ab, um nicht mehr als die erlaubten 60 Punkte in der unsäglichen Punkterangliste zu haben. Daran glauben musste Verteidiger Steven Strong sowie die 24 jährigen Stürmer Marco Richter und Philipp Kreuzer. Strong erfuhr dies einen Tag nach seinem 27. Geburtstag. Kein schöner Zug. Für einen, der bei den letzten drei Weltmeisterscaften für Österrech gespielt hatte, ist die Saison Mitte Februar praktisch beendet.

Da zahlt man für einen prominenten Namen eindeutig einen zu hohen Preis. Eigentlich ein Skandal. Bei einem Verein, der sich auch immer für seine Nachwuchsarbeit rühmt, beteuert, wie sehr ihm die Entwicklung von Österreichern am Herzen liegt. Kein Ruhmesblatt für Manager Oliver Pilloni. Er versteckt sich hinter dem Trainer. Auch bei den Linzer Black Wings passierte in den letzten Wochen das, was man erwarten musste: Der nordamerikanische Trainer Don Rowe forciert auf Kosten von Österreichs Teamgoalie David Kickert einen Nordamerikaner. Als Anfang Jänner der zuvor vereinslose 34 jährige Jeff Glass verpflichtet wurde, hieß es, dies geschehe doch nur zur Unterstützung von Kickert. In Wahrheit kam Glass in den letzten Wochen auf weit mehr Einsätze als Kickert.

Foto: Instagram .

Meist gelesen

Nach oben