Fußball

Rote Laterne vor Derby: Aber es geht aufwärts bei Austria

Die Austria nahm etwas aus Graz von Sturm mit, was ihr vorher nicht viele zutrauten. Mit der besten Leistung, seit Manfred Schmid Trainer ist. Das 2:2 (1:0) sorgte zwar für Applaus, brachte Violett aber nicht vom Tabellenende  weg. So geht die Austria nächsten Sonntag mit der roten Laterne des Letzten ins Wiener Derby. Aber so unglaubwürdig das auch klingen mag, nach der Leistung vom Sonntag  muss man feststellen: Es geht aufwärts mit der Austria. Vor allem die erste Hälfte war wie beste, die man in dieser Saison von der  Austria gesehen hat. In einem mitreißenden, attraktiven Match mit zwei Traumtoren, in dem auch Emotionen eine Rolle spielten. Nach Schlusspfiff lieferten sich Sturms Trainer Christian Ilzer und Austrias Kapitän Markus Suttner ein Wortgefecht, eingefangen von den Sky-Kameras. Worum es ging, blieb „intern“. Ilzer verriet nur: „Wir haben etwas Dampf abgelassen!

Die neue taktische Austria-Variante mit Mittelfeldraute und Benedikt Pichler als zweiter Spitze zu Marco Djuricin bewährte sich, schien auch Sturm etwas zu überraschen. Ilzers Rotation mit fünf Umstellungen  gegenüber dem 3:1 gegen Mura am Donnerstag zeigte hingegen keine positive Wirkung. Eher das Gegenteil. Das die Austria schon nach vier Minuten führte, verhinderte VAR-Referee Christian Petru-Ciochirca. Er wies aus Meidling Schiedsrichter Sebastian Gishammer darauf hin, dass Vesel Demaku vor seinem Treffer ein Foul im Aufbau beging. Nach vierminütiger Unterbrechung zählte das Tor nicht. Auch bei Austrias Führung spielte Ciochirca mit. Er schickte Gishammer, der nach einem Foul von Andreas Kuen an Manfred Fischer auf Freistoss für Austria entschied, in die Video-Area. Dort sah Gishammer, dass Kuen das Foul auf der Strafraumlinie beging. Und die gehört zum Strafraum. Daher Elfmeter, den Marco Djuricin gegen seinen Ex-Klub, bei dem er von 2013 bis 2015 gespielt hatte, verwandele. Bis zum Pausenpfiff wurde Sturm nur einmal gefährlich.

Änderte sich zu Beginn der zweiten Hälfte, Nach 51 Minuten führte Sturm 2:1. Zunächst ein Prachtschuss des Ex-Austrianers Manprit Sarkaria mit links unter die Latte, zu dem Djuricin nachher im Spass einfiel: „Der ist ihm abgerissen“. Dann konnte Suttner Kelvin Yeboah nicht am Führungstreffer hindern. Sturm vergab Möglichkeiten auf das 3:1, ehe die Austria zurückkam. Djuricin (Bild oben) gelang ein Doppelpack. Er traf aus 20 Metern ins Kreuzeck, verzichtete wie bei seinem ersten Tor zu jubeln: „Ich bin kein Trottel, weiß wie viel ich Sturm zu verdanken habe!“ Gefühlt sei das sein erster Treffer von außerhalb des Strafraums seit fünf Jahren gewesen. Kurz darauf ließ er die Chance zum dritten Tor der Austria aus, was ihn nachher ziemlich ärgerte. „Wir haben eine Supermoral und die nötige körperliche Fitness“, stellte Schmid zufrieden fest, wusste aber auch: „Es zählten nur die Punkte. Ich kann natürlich die Tabelle lesen!“ Ob zu den bisher drei Punkten ausgerechnet im Derby mit dem ersten Sieg drei dazukommen werden? Dann wäre die violette Welt vorübergehend in Ordnung. Die Austria hat einen Vorteil: Sie kann sich gezielt auf Sonntag vorbereiten. Rapid fliegt Mittwoch in die Ukraine, spielt Donnerstag Abend  gegen Sorja Luhansk. Das könnte der Austria helfen.

Ein Unentschieden gab es auch in Pasching zwischen LASK und Hartberg: Mit dem 1:1 (0:0) konnten die Steirer sicher besser leben. Sie verdanken ihrem wieder fitten Kapitän Rene Swete im Tor und der Abschlussschwäche des LASK nicht in Rückstand zu geraten. Und führten plötzlich durch einen Volley von Matija Horvat ins leere Tor der Linzer. Leer deshalb, weil Innenverteidiger Petar Filipovic bei einer Flanke den eigenen Tormann rammte. Alex Schlager lag am Boden. Dem Ex-Hartberger Florian Flecker gelang der  Ausgleich. Zu wenig für den LASK, dessen Trainer Dominik Thalhammer feststellte: „Wir nützen unser Potenzial nicht „. Keine guten Aspekte für das Retourspiel gegen St. Johnstone am Donnerstag in Schottland.

Foto: Gepa Pictures/Admiral.

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