Fußball

Roter Stern Belgrad bei Salzburg nochmals in Erinnerung

Am Abend vor dem Flug nach Trondheim, um dort Donnerstag Abend den Aufstieg unter die letzten 32 der Europa League zu fixieren, war sie bei allen Beteiligten rund um Red Bull Salzburg wieder kurz da, die Erinnerung an den unglückseligen 29. August. An die vergebene Qualifikation zur Champions League im Play off gegen Roter Stern Belgrad. Daheim 2:0 geführt, in chaotischen zwei Minuten den Ausgleich kassiert, in den verblieben 29 Minuten Chancen auf das 3:2 vergeben und ohne Niederlage als bessere Mannschaft ausgeschieden. Wirklich ein Selbstfaller oder sind die Serben doch vielleicht mehr als nur wie damals geglaubt Glücksritter, sind nicht die Mannschaft, die man so ohne weiteres ausschalten muss? Nach Salzburgs Trainer Marco Rose weiß  auch sein prominenter Freund beim FC Liverpool, Jürgen Klopp, dass Roter Stern Qualitäten hat. Sonst hätte Dienstag nicht der 2:0-Heimsieg über den englischen Spitzenklub, bei dem der Ex-Salzburger Naby Keita auf der Bank blieb, vor 51.000 fanatischen Fans im „Marakana“ gelingen können.  Der die ganze Stargruppe mit Paris St.Germain und Napoli auf den Kopf stellte: In den letzten zwei Spielen ist noch alles möglich. Auch der Aufstieg der Salzburg-Bezwinger ins Achtelfinale. Sie müssen nach Neapel und empfangen daheim Frankreichs Meister.

Sich den Kopf darüber zu zerbrechen, ob auch Salzburg vier Punkte aus vier Spielen in dieser Gruppe geholt oder sogar noch besser abgeschnitten hätte, ist eigentlich sinnlos. Weil Österreichs Meister bei der Auslosung nie diese Gegner bekommen hätte können, weil er auf Grund des Europa League-Semifinales im Frühjahr nicht wie Roter Stern im letzten Lostopf gewesen wäre. Beim ersten Sieg der Serben in der Champions League seit 1992 waren zehn Mann im Einsatz, die auch in Salzburg gespielt hatten. Der bullige Stürmer Milan Pavkov, dessen Einwechslung kurz nach Salzburgs zweitem Treffer doch für Unruhe gesorgt hatte, traf gegen Liverpool in sieben Minuten zweimal. In der zweiten Hälfte hatte Liverpool 80 Prozent Ballbesitz aber Roter Sterns Abwehr hielt auch gegen Mohamed Salah, den Ex-Salzburger Sadio Mane und den Brasilianer Roberto Firmino. Wie beim Salzburger Sturmlauf im Finish.

Wie Österreichs Vozeigeklub mit der von Rose ausgegebenen Devise, dass es immer weiter geht, bis heute den Rückschlag wegsteckte, verdient Respekt. Seit damals kein Spiel verloren, flexibler geworden, wie Sportchef Christoph Freund erfreut feststellte. Drei Siege in drei Gruppenspielen der Europa League, in der Munas Dabbur (Bild oben) mit fünf Toren derzeit die Schützenliste anführt, bei Norwegens Meister und Tabellenführer würde schon ein Unentschieden für das Weiterkommen reichen, wenn  Celtic Glasgow daheim gegen RB Leipzig verliert. Bei einem Unentschieden im Celtic-Park bräuchte Salzburg einen Sieg gegen die bisher punktelosen Norweger. Die letzten Spiele gegen Wacker Innsbruck, LASK und Mattersburg zeigten, dass Salzburg etwas seine Leichtigkeit verloren hat, sehr viel Aufwand für seine Siege betreiben muss, aber immer so viel mentale Stärke zeigt, es zu schaffen. Bei den tipp 3-Quoten ist Salzburg klarer Favorit, Rose ist überzeugt, dass Rosenborg daheim ein stärkerer, robusterer Gegner sein wird als vor zwei Wochen beim 0:3 in Salzburg. Und mehr Selbstvertrauen hat, weil das Spitzenspiel in Norwegen gegen Brann Bergen 2:1 gewonnen wurde und zwei Runden vor Schluss mit fünf Punkten Vorsprung alles nach dem 26.Meistertitel der Klubgeschichte  aussieht.

Was Rose gerne abstellen möchte: „Wir haben zuletzt sicher zu viel zugelassen, wofür wir auch relativ häufig bestraft wurden.“ Aber noch nie entscheidend. Sechs Ausfälle gibt es inzwischen, außer Zlatko Junuzovic wird auch Reinhold Yabo mit lädiertem Knöchel einige Zeit fehlen. Rose: „Wir werden alles, was wir haben, reinhauen!“ Ins Red-Bull-Duell gegen Leipzig am 29,November als sicherer Aufsteiger zu gehen, das wäre etwas, woran nach dem Belgrad-Tiefschlag nicht alle geglaubt hätten.

Foto: © FC RB Salzburg Media (GEPA).

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