Eishockey

Rotter beendete Teamkarriere, Starkbaum bei Kloten „überzählig“

Zwei der drei österreichischen Legionäre in der National Hockey League sind derzeit außer Gefecht. Seit zwei Wochen müssen die Philadelphia Flyers auf Michael Raffl verzichten, Dienstag erwischte es auch Thomas Vanek beim 5:3 mit den Detroit Red Wings bei seinem Ex-Klub Columbus Blue Jackets. Vanek leistete noch den Assist zum Führungstor, kam aber nur auf 1:20 Minuten Eiszeit, ehe er nach einem Stockschlag nicht mehr auf das Eis kam. Wie in der NHL üblich, wird die Unterleibsverletzung nicht näher definiert, Coach Jeff Blashill rechnet jedenfalls drei Wochen nicht mit seinem Routinier, der die Ausfallsliste von Detroit verlängert. Die mit ein Grund für den schwachen Saisonstart ist. Zwar gelang in Columbus der zweite Sieg in Serie nach dem 4:2 über Dallas, aber in zwölf Spielen sind es erst drei. Da sieht es bei Michael Grabner mit den Arizona Coyotes schon besser aus: Zwei klare Heimsiege hintereinander.  Nach dem überraschenden 7:1 über Tampa nun 5:1 über Ottawa, macht sechs Siege in elf Partien. Was Vanek und Grabner verbindet: Sie kamen bisher jeweils auf zwei Tore und drei Assists.

In Österreich ging einstweilen eine Teamkarriere zu Ende:  Rafael Rotter (Bild oben), das Urgestein der Vienna Capitals, zieht sich zurück, verzichtet auf die Chance, mit 31 nochmals bei einer A-WM vor der Wiener Haustür,in Bratislava, zu bestreiten. Dort hatte er vor sieben Jahren Österreichs Siegestor zum 3:2 gegen Slowenien erzielt, das aber damals den Abstieg nicht verhindern konnte. Rotter fehlte im Frühjahr beim Österreichs ersten Klassenerhalt seit 14 Jahren in Kopenhagen wegen einer Rückenverletzung, dennoch gab ihm  Teamchef Roger Bader die Chance zum Comeback, nominierte ihn in den Kader für die Euro Ice Hockey Challenge  vom 9.bis 11. November in Danzig gegen Norwegen, Dänemark und Polen. Aber Rotter meldete sich telefonisch bei Bader, schenkte ihm reinen Wein ein: Er sei jetzt in einem Alter, in dem er auch Pausen zur Regeneration benötige. Die Chance habe er nu zu den Termin der Nationalmannschaft. Daher seine Entscheidung, die nichts damit zu tun hat, dass die  Capitals nach zwölf Spielen ohne Niederlage jetzt in der Liga drei hintereinander kassierten. Rotter bestritt in zehn Jahren 44 Länderspiele. Daher bedeutet sein Rückzug keinen solchen „Urknall“ wie in den Jahren zuvor bei bei anderer Routiniers,  etwa bei Thomas Koch und Matthias Trattnig.

Bader beobachtete in den letzten Tagen die Legionäre in der Schweiz, Verteidiger Stefan Ulmer kommt mit Lugano langsam in Schwung wie das 4:2 gegen den Erzrivalen Bern zeigte. Dominic Zwerger und Fabio Hofer verloren mit Ambri zwar beim Tabellenführer Biel 0:6, aber für beide läuft es passabel,  sie werden stets in den ersten zwei Linien eingesetzt Speziell Zwerger fiel bisher mit je fünf Toren und Assists sehr positiv auf, Bader holte ihn auf Ersuchen von Ambri nicht in den Kader für Danzig. Weil Zwerger nach wegen Präsenzdienst beim Bundesheer verpasstem Sommertraining einen Konditionsschub benötigt. Im Dezember wird Zwerger sicher dabei sein. Problematisch ist die Situation von Teamtormann Bernhard Starkbaum bei den Kloten Flyers: In der zweiten Liga dürfen nur zwei Legionäre eingesetzt werden. Das waren bisher ein kanadischen Center und Österreichs Nummer eins. Vor einer Woche holte Kloten nach schwachem Start noch einen Kanadier, spielte letztes Wochenende mit einem 20jährigen Schweizer im Tor. Starkbaum sass als „überzähliger“ Ausländer auf der Tribüne. Wenn es bei längere Zeit bei dieser Lösung in Kloten bleibt, hat  Österreich Team eine größere Baustelle.

Foto: EV Vienna Capitals .

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