Fußball

Rückkehr von Ljubicic sorgt für unerwartete Probleme bei Rapid

Genau sechs Stunden und vier Minuten lagen Donnerstag zwischen den Aussendungen  von Rapid über den Erwerb des slowenischen U 21-Teamspielers Dejan Petrovic und der unerwarteten Rückkehr von Dejan Ljubicic aus den USA nach gescheiterten Verhandlungen mit Chicago Fire über einen Wechsel. Der 22jährige Mittlefeldspieler bleibt daher weiter bei Grün-Weiß, hat einen bis 2021 laufenden Vertrag. Und das schafft Rapid doch einige unerwartete Probleme, die nicht leicht zu bewältigen sind: Von der entgangenen Millionenablöse  bis zum größer geworden Kader und damit höheren Gehaltskosten bis zur  Tatsache, dass Ljubicic beim Rapid-Fansektor unten durch sein wird, da er ja in die Major Soccer League übersiedeln wollte. Die Situation als suboptimal zu bezeichnen, bedeutet eine leichte Untertreibung.

Aber wie konnte es so weit kommen? Vergangene Woche kam der neue Ljubicic-Berater, Rapids letzter Meistertormann Helge Payer. ins Trainingslager nach Belek, machte dort  in Verhandlungen mit Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic (Bild oben) alles klar: Ljubicic darf Sonntag das Trainingslager verlassen, Dienstag von Wien über den großen Teich nach Chicago jetten, um den Transfer zu fixieren. Es gab eine Einigung über die Ablöse, Mehr als drei Millionen hätte Rapid bekommen sollen, wenn Ljubicic den Viererjahresvertrag in Chicago, über den laut Payer völlige Einigkeit bestand, dessen letzte Details Sonntag Abend nach der Ljubicic-Rückkehr aus Belek geklärt wurden, unterschreibt. Die letzte Hürde war der medizinische Check in Chicago Ob der Transfer daran scheiterte?

Fakt ist, dass Rapid aus Vorsicht den Wechsel nie als fix meldete. Vielleicht auch, weil Ljubicic auf Grund einer Muskelverletzung die Vorbereitung nur teilweise absolvieren konnte und auch zu keinem Einsatz in einem der sechs bisherigen Testspiele kam. In Sachen Fitness kennt man in den USA kein Pardon, macht man keine Kompromisse. Ob daran die Verhandlungen am Ende scheiterte, bei denen es um keine geringe Summen und einen längerfristigen Vertrag ging? Es stimmte schon verwunderlich, dass auf der Homepage von Chciago Fire weder Mittwoch noch Donnerstag etwas von Ljubicic zu lesen war. Einerseits wäre es von den Beratern von Ljubicic von der Agentur Spocs Rocks rund um Payer einfältig gewesen, zu glauben, einen nicht fitten Spieler durch den Fitnesstest zu bringen, den Amerikaner zu vermitteln, dass dennoch alles okay ist. War es offenbar nicht.

Als Rapid Donnerstag Mittag den Petrovic-Kauf meldete, war es durch die Zeitverschiebung in Chicago knapp vor fünf Uhr in der Früh. Der Fitnesstest wird aber  wohl Mittwoch über die Bühne gegangen zu sein. Also hat Payer aus Chicago Rapid zu spät verständigt oder Barisic entschloss sich, den Pavlovic.Transfer auf jeden Fall durchzuziehen. Jetzt sind durch den gescheiterten Wechsel alle Beteiligten beschädigt, wird Barisic ziemlich sauer sein, ohne dass er es zugeben wird.  Denn Rapid muss jetzt rund drei Millionen, die man gut gebrauchen hätte können, die für Planungssicherheit gesorgt hätten, abschreiben. Ebenso Ljubicic einen finanziell lukrativeren Vertrag als bisher. Und er muss mit Zweifeln um eine Fitness leben. Das ist für einen Fußballer mit Transferplänen  alles andere als gut.

Foto: Spocs Rocks.

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