Fußball

Ruttensteiners Emotionen: „Ich bin froh, das alles vorbei ist!“

Am Tag nach dem großen Abend für Israels Fußball und für den Teamchef aus Oberösterreich, Willi Ruttensteiner, gestand er, froh zu sein, dass alles vorbei ist: „Es war für mich  schon sehr emotionell!“ Das begann Freitag, als die Mannschaften einander beim Abschlusstraining im Sammy Ofer-Stadion von Haifa trafen. Als er die Wertschätzung von Österreichs Betreuerstaff und Spielern spürte, tat ihm das schon gut. Und dann erst am Abend danach das Spiel: „Ich bin einer, der gerne Österreichs Bundeshymne singt. Es fiel mir wirklich nicht leicht, dies auf der Trainerbank nicht zu tun!“ Das wäre ihm in Israel selbst nach einem 5:2  schlecht ausgelegt worden.


Bevor er Sonntag Vormittag zum Training ging, meinte er noch: „Ich weiß nicht, ob wir noch einmal so exzellent in der Chancenverwertung sein werden und Österreich so schwach in der Defensive!“ Wobei ihn auch die vielen israelischen Fehler im Abwehrverhalten beschäftigten: „Unsere Abwehrspieler sind ein Pressing in dem Tempo, in dem es David Alaba vor der Pause praktizierte,  einfach nicht gewohnt und damit überfordert. Das ist eben das Tempo aus der Champions League!“ Zu Österreich sagte er nur: „Die Leistung in der ersten halben Stunde war offensiv wirklich gut, die linke Seite mit Akaba und Christoph Baumgartner bekamen wir nicht in den Griff. Aber fünf Tore darf man nicht kassieren, da muss man auch über den Tormann reden!“

15.000 israelische Fans, mehr ließ die Regierung nicht ins Stadion, jubelten  über die Tore von Eran Zahavi, Munas Dabbur und Monor Salomon (Bild oben), auch über den ersten von Wolfsbergs ehemaligen Torjäger Shon Weissman für Israel. Sein 4:2 entschied endgültig das Spiel. Von der himmelhochjauchzenden Stimmung ließ sich der Teamchef nicht anstecken. Sonntag Nachmittag ging es mit dem Flugzeug nach Kopenhagen: „Dienstag kann schon wieder alles anders aussehen, alles eng zusammen sein!“, ahnte  Realist Ruttensteiner. Wenn Israel beim Tabellenführer Dänemark verliert und Österreich in Wien  gegen Schottland gewinnt. Das wäre die Papierform, aber Ruttensteiner möchte sie mit Zahavi & Co gerne auf den Kopf stellen. Das heißt Dänemarks Tormann Kaspar Schmeichel erstmals in der Qualifikation bezwingen, den sechsten dänischen Qualifikationssieg hintereinander  verhindern. Die Dänen werden wieder ihre A-Garnitur, also die mögliche Bestbesetzung aufbieten. Der zweite Anzug hatte Samstag in Torshavn beim 1:0 gegen die Färöer Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Ein Glück, das Österreich in Haifa abging.

Foto: football.org.il, UEFA.com.

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