Fußball

Ruttensteiner scheiterte an Zahavi! Österreich bei EM gegen Georgien oder Nordmazedonien

Wer hätte je gedacht, das Willi Ruttensteiner mit seiner Mission, als Teamchef Israel erstmals sensationell zur Europameisterschaft zu führen, im Play-Off-Semifinale daran scheiterte, dass sein bester Torschütze Eran Zahavi einen Elfmeter vergibt? Das passierte Donnerstag Abend im Hampden-Park von Glasgow. Israel hielt gegen Schottland über 120 Minuten in einem heroischen Kampf ein 0:0, das Penaltyschießen musste entscheiden. Und dabei scheiterte ausgerechnet  der Israels zu PSV Eindhoven gewechselter Rekordtorschütze Zahavi, mit dem ersten israelischen Penalty an Schottlands Tormann Davids Marshall von Englands Zweitligist Derby County. Alle fünf Schotten trafen, alle Israelis nach Zahavi ebenfalls, auch der nach 83 Minuten für den Ex-Salzburg-Torjäger Munas Dabbur eingewechselte Ex-Wolfsberg-Schützenkönig Shon Weissman. Doch das half nichts mehr. Ruttensteiner machte Zahavi keine Vorwürfe: „Er hat schon so viel für dieses Team geleistet. Ich werde ihm helfen, damit fertig zu werden!“

Schottland trifft nach dem 5:3 im Penaltyschießen im Play-off-Finale am 12. November in Belgrad auf Serbien. Lazio-Legionär Sergej Milinkovic-Savic beendete als Joker die Hoffnung von Ex-Salzburg-Goalgetter Erling Haaland mit Norwegen zur EM zu fahren: Er traf zweimal. In der regulären Spielzeit nach 82 Minuten zur 1:0-Führung, im Nachspiel zum 2:1-Siegestreffer. Der Vater von Milinkovic-Savic, Nikola, spielte von 2001 bis 2005 in Österreich. Drei Jahre beim GAK, eines bei Schwadorf. Haaland biss bei Serbiens Abwehr auf Granit, kam kaum zu einer Torchance.

Österreichs Teamspieler sahen im Hotel Werzer in Pörtschach via Livestream, wie ihr nächster Gegner in der Nations League, Nordirland via Elfmeterschießen die erste Play-off-Hürde nahm. Gegen Bosnien in Sarajevo nach 13 Minuten 0:1 zurücklag, aber nach 53 Minuten durch Nial McGinn von Aberdeen zum 1:1. ausglich. So stand es bis ans Ende der Verlängerung. Das Elferschießen gewannen die Nordiren 4:3. Zunächst traf  Stuart Dallas von Leeds, danach verwandelten drei Joker ihre Penaltys:  Reggina-Legionär Kyle Lafferty, Conor Washington von Englands Zweitligist Charlton und Liam Boyce vom schottischen Zweitligaklub Hearts of Midlothian. Teamchef Ian Baraclough tauschte Washington und Boyce erst in der letzten Minute der Verlängerung für das Elfmeterschießen ein. Der Kraftakt vergrößert  Österreichs Chancen am Sonntag im Windsor-Park von Belfast. Für die Nordiren wird sicher das Play-off-Finale in Belfast um ihr zweites EM_Ticket gegen die Slowakei (4:2 im Elferschießen gegen Irland nach 0:0) im November wichtiger sein als die Nations League.

Donnerstag Abend entschied sich auch, dass Rumänien, nächsten Mittwoch in Ploiesti der  Gegner in der Nations League,  nicht 2021 bei der Endrunde der Europameisterschaft in Bukarest Österreich auf Österreich treffen wird. Diese Chance verpassten die Rumänen in Reykjavik durch das 1:2 (0:1) gegen Island, Österreichs Bezwinger bei der  Europameisterschaft 2016. Beide Treffer der Isländer, bei denen Rapid-Flop Arne Traustason durchspielte, erzielte der 31 jährige Routinier Gylfi Sigurdsson, Legionär bei Everton. Island muss in einem Monat um das EM-Ticket in Budapest gegen Ungarn kämpfen. Die Madjaren verkrafteten das Fehlen von Dominik Szoboszlai wegen der Corona-Fälle in Salzburg, siegten in Sofia gegen Bulgarien 3:1.

Österreichs dritter  EM-Gegner zu Holland und der Ukraine wird im Juni 2021 Georgien oder Nordmazedonien heißen. Sicher die angenehmere Aufgabe als gegen Rumänien in Bukarest zu spielen. Die Georgier schlugen mit Sturm Graz-Legionär Otar Kiteishvili in Tiflis Weißrussland 1:0, haben auch gegen Nordmazedonien Heimvorteil. Nordmazedonien gewann das Nachbarsduell gegen Kosovo 2:1, verlor letztes Jahr in der EM-Qualifikation beide Gruppenspiele gegen Österreich (1:4 in Skopje, 1:2 im Wiener Happel-Stadion).

Foto: UEFA.com.

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