Fußball

Ruttensteiner und die „mission impossible“ im Hampden Park

Mitten im zweiten Lockdown soll Israels Fussballteam Donnerstag Abend im Hampden-Park von Glasgow gegen Schottland den nächsten Schritt zur ersten Qualifikation für die Europameisterschaft machen. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit für Willi Ruttensteiner, Israels Teamchef aus Österreich: Die israelische Meisterschaft wurde unterbrochen, die Teamspieler bekamen ein Heimprogramm zum Training, einige fallen nach positiven Corona-Tests aus. Dabei herrschte vor einem Monat nach dem 1:1 in der Nations League noch Zuversicht, im nächsten Anlauf die Schotten in die Knie zwingen zu können. Covid 19 hat alles verändert. Nicht zum Vorteil des Israelis. Nur darf das Ruttensteiner offiziell nicht sagen, sondern muss positiv bleiben, Zuversicht verbreiten.  Nicht leicht, in Zeiten wie diesen das zu schaffen.

Seit Freitag ist Ruttensteiner mit einem Staff, zu dem weiter  Landsmann Klaus Lindenberger als Tormanntrainer gehört, und den Sielern, die schon zur Verfügung standen,  in Glasgow. Allein im Hotel abgeschirmt. Wartete dort auf die Legionäre, die nach den Spielen am Wochenende direkt nach Schottland kamen. Wie Ex-Salzburg-Torjäger Munas Dabbur von Hoffenheim oder Erhan Zahavi nach seinen ersten 62 Minuten in Hollands Eredivisie für PSV Eindhoven. Zahavi hatte im Sepembeer nach einem Fersler von Dabbur den Ausgleich erzielt. Die Jubelszenen von damals (Bild oben) wünscht sich Ruttensteiner Donnerstag Abend erneut. Drei Legionäre mussten nicht ins Flugzeug steigen, weil sie in Schottland engagiert sind: Verteidiger Hafem Abd Elhad und Mittelfeldspieler Nir Bitton bei Meister Celtic Glasgow, Tormann Ofir Marciano  von Hibrnian Edinburgh.

Von der Mannschaft, die im September das Unentschieden im Hampden Park schaffte, fehlen nur die positiv getesteten Spieler von Salzburgs Play-off-Gegner Maccabi Tel Aviv. Von den drei gehörte allerdings nur einer, nämlich Dor Peretz, zur Startelf gehörte. Aber sein Fehlen im Mittelfeld wird weh tun. Das weiß Ruttensteiner: „Wir müssen das im Teamwork kaschieren. Es wird darauf ankommen, defensiv stabil zu sein. Das ist der  Schlüssel! Offensiv haben wir Waffen, die Spiele entscheiden können!“ Schottland bietet vier Legionäre aus Englands Premier League auf: In der Abwehr Linksverteidiger Andrew Robertson vom FC Liverpool und Kiernan Tierney von Rapids Europa-League-Gegner Arsenal, im Mittelfeld Scott Mc Tominay von Manchester United und in der Offensive John McGinn von Aston Villa, der Sonntag beim 7:2-Paukenschlag gegen Liverpool das 3:1 erzielte.

Schafft Ruttensteiner die „mission impossible“ im Hampden-Park, dann wäre im November auswärts der Sieger aus Norwegen gegen Serbien die letzte Hürde für das EM-Ticket. Da könnte es in Oslo ein Duell der ehemaligen Salzburger Tormaschinen geben: Erling Haaland gegen seinen Vorgänger Dabbur. Wenn es wirklich dazu kommen sollte, wäre schon das ein großer Erfolg für Ruttensteiner.

Foto: football.org.il.

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