Fußball

Sabitzer hat´s derzeit besser als Ronaldo, Foda als Löw

24 Stunden nach dem 1:0 in Slowenien sass ÖFB-Präsident Leo Windtner bei der „Bruno“-Gala der VdF im Gartenbau-Kino. Gar nicht speziell von der Bühne aus begrüßt. Was normalerweise ein Affront wäre, für den auch das gespannte Verhältnis zwischen Fußballbund und Spielergewerkschaft keine Begründung sein dürfte. Aber das war nicht der Grund. Sondern, dass Windtner nicht als ÖFB-Präsident kam, sondern als Vertreter des U21-Teams, das auf der Kandidatenliste bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres stand, aber gegen Doublegewinner Red Bull Salzburg das erwartete Nachsehen hatte. Sofort nach Ende der Gala verließ Windtner den Kinosaal. Er ging im Bewusstsein, nächstes Jahr im Juni zum zweien Mal in seiner Ära bei der Endrunde der Europameisterschaft vertreten zu sein.

Seinem portugiesischen Kollegen ging´s am Montag Abend nicht so gut. Fernando Gomes sah in Kiew das 1:2 des Titelverteidigers gegen die Ukraine, die damit nach Belgien, Italien, Russland und Polen fix das EM-Ticket buchte, was Dienstag auch Spanien durch den Ausgleich in der 92.Minute zum 1:1 in Schweden gelang. Das EM-Ticket der Ukraine bedeutet einen  Triumph für den Teamchef, den ehemaligen Stürmerstar Andrij Schewtschenko.  Der regierende Europameister Portugal muss hingegen zittern, nächstes Jahr dabei zu sein. Als Zweiter nur ein Punkt vor Serbien. Das Elfertor von Kapitän Cristiano Ronaldo in Kiew kam zu spät für einen Umschwung. Und so provokant das klingen mag, derzeit hat´s Österreichs Marcel Sabitzer  in Sachen Europameisterschaft besser als Ronaldo, hat weniger  Druck. Österreich braucht gegen Nordmazedonien und Lettland nur einen Punkt, Portugal gegen Litauen und in Luxemburg hingegen sechs, um dabei zu sein. Die Serben haben zwei Heimspiele, empfangen zunächst Luxemburg, dann die fix qualifizierte Ukraine. Das bleibt wirklich bis zum letzten Spieltag am 17.November spannend.

Auch der französische Präsident Noel Le Graet kann die Situation weniger entspannt sehen als Windtner. Montag Abend in Paris nur 1:1 gegen Türkei, damit hinter den Türken Zweiter. Und dem Vorsprung zum Dritten Island ist um einen Punkt geringer als der von Österreich zu Slowenien. Am 14.November wird Frankreich mit dem Heimsieg gegen Moldawien zwar fix qualifiziert sein, aber für die „Grand Nation“, den stolzen Weltmeister zählt nur Platz eins vor den Türken, deren Spieler in Paris mi ihrem Krieg-Gruß, nämlich Hand an der Stirn salutieren, Sympathien für den türkischen Angriffskrieg in Syrien bekundeten, damit für internationalen Ärger sorgten wie drei Tage zuvor nach dem 1:0 gegen Albanien. Die UEFA leitete bereits ein Verfahren gegen die Türken ein.

Spannend wird´s auch zwischen Österreichs Nachbarn Ungarn und Slowakei, die mit Wales um Platz zwei hinter Kroatien kämpfen. Derzeit haben die Ungarn mit Salzburg-Legionär Dominik Szoboszlai ein Spiel und zwei Punkte mehr als die Slowaken, vier als Wales, müssen am  18.November nach Cardiff. Die Slowaken gastieren in Zagreb, empfangen danach Aserbaidschan. Die Mannschaft von Ex-Salzburg-Torjäger Nicola Jurcevic, der Sonntag beim 0:1 in Budapest der reguläre Ausgleich in letzter Minuten aberkannt wurde,  ist somit das Zünglein an der Waage, da sie am 15.November in Baku auf Wales trifft. Mit Tschechien kämpft ein weiterer rot.weiß-roter Nachbar am 14.November in Prag im direkten Duell gegen Kosovo (mit dem Ex-Salzburger Valon Berisha als Kapitän) um Platz zwei hinter England und damit um das EM-Ticket.

Sabitzer hat´s derzeit besser als Ronaldo, Franco Foda als sein Trainer beim VfB Stuttgart vor mehr als 20 Jahren, Jogi Löw. Deutschland bleib beim 3:0 gegen Estland in Tallinn einiges schuldig. Für Kritik sorgten schon vorher die türkisch-stämmigen Teamspieler Ilkay Gündogan und Emre Can, die Samstag im Interne den Krieg-Gruß des türkischen Teams gelikt hatten. Nachher ging´s gegen Löw, der Dienstag in „Bild“ lesen konnte, dass er nach dem  historischen Scheiterns in der WM-Vorrunde vor einem Jahr sowie dem letzten Platz in der Nations League-.Gruppe noch immer „auf Bewährung“ arbeitet: „Ein frühes Scheitern auch bei der EM im nächsten Jahr wäre das vorzeitige Ende seiner Amtszeit“, stand da schwarz auf weiß. Starker Tobak. Foda kann derzeit über sich in den österreichischen Gazetten nur Lobeshymnen finden.

Foto: ÖFB.

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