Fußball

Sabitzer im Bayern-Flow, Glasner wartet auf ersten Sieg

Hätte Marcel Sabitzer vor einem Monat gedacht, fester Bestandteil einer Mannschaft zu sein, die der Konkurrenz mit ihren Kantersiegen Angst macht?  Das schafft derzeit Bayern München bei allen Konkurrenten. 5:3 im Supercup bei RB Leipzig, 6:1 bei Eintracht Frankfurt zum Bundesligastart, nur 2:0 gegen Wolfsburg und Sonntag in Bochum als vorläufiger Höhepunkt ein 7:0 (4:0) in Bochum. Dort, wo Bayern am 12. Februar in Bochums Aufstiegssaison beim 2:4 (1:4)  mitunter vorgeführt wurde. Sechs Monate später kam die brutale Revanche. Sabitzer (Bild oben), vergangene Saison nur ein frustrierter Mitläufer im Kader mit wenig Einsätzen, stand bei allen vier Siegen in der Startelf, macht im zentralen Mittelfeld neben Joshua Kimmich gute Figur. Österreichs Teamspieler nützte die Chance, die sich durch die Knieoperation von Leon Goretzka ergab. Nur Bayern hat nach drei Runden das Punktemaximum, empfängt nächsten Samstag den Zweiteen Mönchengladbach. Ein Spitzenduell, dessen Ausgangs wohl fest steht, obwohl Mönchengladbach letzte Saison mit Adi Hütter als Trainer keines der drei Duelle gegen Bayern verlor, zwei gewann.

Wegen Verletzungen gab es bei Bayern drei Umstellungen. Das Trio, das neu in die ersten elf kam, sorgte prompt für die ersten drei Tore. Nach vier Minuten Leroy Sane mit seinem ersten Treffer in der Bundesliga seit sechs Monaten, bis zur 33. Minute noch Innenverteidiger Matthijs de Ligt, danach Kingsley Coman. Trainer Julian Nagelsmann beendete den Arbeits-Sonntag von Sabitzer nach 62 Minuten. Da stand es schon 5:0. Für ihn kam der Holländer Ryan Gravenberch. Der Ex-Salzburger Sadio Mane freute sich über seinen ersten Doppelpack bei Bayern. Er verwandelte einen Elfmeter. In seiner Liverpool-Zeit war er nie Elfmeterschütze. Bayern agiert durch den Abgang von Robert Lewandowski ohne klassischen Mittelstürmer. Und da scheint die Konkurrenz zu überfordern. Noch keine deutsche Mannschaften hatte bisher nach drei Runden eine Tordifferenz von + 14. Für Sabitzers Landsmann im Bochum-Dress, Kevin Stöger, war es die höchste Niederlage seiner Karriere.

Nicht annähernd so gut wie derzeit für Sabitzer läuft es in der Bundesliga für Oliver Glasner mit Europa League-Sieger Eintracht Frankfurt. Saisonübergreifend gelang schon elf Spiele lang, seit dem 2:1 gegen Bochum am 13. März kein Sieg. Das 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Köln (mit Dejan Ljubicic und Florian Kainz)  war Sonntag vor 50.000 das siebente Unentschieden, das Glasner bei allem Ärger als Schritt in die richtige Richtung wertete, weil die Umstellung des Trainers auf einen Viererkette in der Abwehr funktionierte. Köln glich in der 82. Minute mit seinem Schuss auf Frankfurts Tor in der zweien Hälfte aus. Der Treffer zählte erst nach fünfminütigen Diskussionen von Schiedsrichter Martin Petersen mit dem VAR. Weil Kölns Stürmer Florian Dietz vor Frankfurts Keeper Kevin Trapp knapp im Abseits, irritierte ihn. Glasner war es rätselhaft, warum nicht auf Abseits entschieden wurde. Nächster Anlauf zum Sieg: Am kommenden Sonntag beim bisher ungeschlagenen Aufsteiger Werder Bremen.

Der Trost für den Trainer nach nur einem Punkt: Er bekam einen neuen Spieler für das Mittelfeld. Der 21 jährige Junior Ebimbe ist eine Leihgabe von Frankreichs Meister Paris St. Germain, In der französischen League 1 kam Österreichs Teamtorhüter Patrick Pentz mit Stade Reims zum ersten Punkt, schaffte in Strasbourg ein 1:1.

Foto: Bayern München.

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