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Sabitzer, Laimer und Ilsanker schockten Glasner – 1:6! Auch Canadi flog raus

22 Spiele lang blieb Oliver Glasner mit Vfl Wolfsburg seit seinem Amtsantritt nicht verloren. Im 23. riss diese Erfolgsserie und zwar brutal. Wolfsburg kassierte daheim in der zweiten Pokalrunde ein 1:6 (0:1)-Debakel gegen RB Leipzig mit den drei Österreichern Marcel Sabitzer, Konrad  Laimer und Stefan Ilsanker. Ein unglaubliches Resultat, wenn man bedenkt, dass Wolfsburg bisher in neun Runden der Bundesliga nur fünf Tore kassierte. Gestern waren es fünf allein in der zweiten Hälfte zwischen der 55. und 88. Minute. Der Holländer Wout Weghorst verhinderte eine Minuten vor Schluss Wolfsburgs Rekordniederlage im Pokal. Das war die einzige Szene, in der Wolfsburg Torjäger sich der Bewachung des ab der 26. Minute statt des verletzten Kapitäns Willi Orban im Abwehrzentrum aufgebotenen Ilsanker entziehen konnte. Der Ex-Salzburger zeigte beim Comeback auf, als hätte er nicht seit Saisonenbeginn bei Leipzig gefehlt, sondern wäre immer dabei gewesen. Das müsste Trainer Julian Nagelsmann eigentlich zu denken geben. Aber der freut in erster Linie darüber, dass Leipzig seinen bisher höchsten Pokalsieg feierte, erstmals unter ihm sechs Tore erzielte. In den fünf Pflichtspielen davor waren es insgesamt nur fünf gewesen.

Der schwarze Abend für Glasner und Wolfsburg begann nach 13 Minuten: Tormann Pavao Pervan wehrte den Ball auf den Arm des holländischen Verteidiger Jeffrey Bruma ab, von dort trudelte er über die Linie. Aber so richtig schlimm wurde es erst ab der 55.Minute: Zunächst Sabitzer (Bild oben) mit rechts zum 0:2, drei Minuten später der Schwede Emil Forsberg zum 0:3, wieder drei Minuten später scorte auch der herausragende Konrad Laimer. Wie Landsmann Sabitzer traf  der Mittelfeldmotor mit rechts. Drei Tore in sechs Minuten kassiert,  Glasner verstand die Welt nicht mehr: „Es darf nicht passieren, dass wir derart die Ordnung verlieren wie nach Leipzigs zweitem Treffer!“ Wolfsburg kam erst bei 0:5 zum ersten Schuss auf Leipzigs Schweizer Tormann Yvon Mvogo. Ein Österreicher-Tor gab es auch  beim 4:1 (4:)-Heimsieg von Werder Bremen gegen Zweitligist Heidenheim. Linksverteidiger Marco Friedl traf nach 41 Minuten zum 4:0, verschuldete drei Minuten später einen Handselfmeter zu Heidenheims Ehrentreffer.

Mit Marcel Canadi flog auch ein zweiter österreichischer Trainer raus. Er scheiterte mit dem 1.FC Nürnberg am Kaiserslautener Betzenberg vor 21.000 Zuschauern  beim 17. der dritten Liga mit 2:3 (2:2, 1:1) nach Elfmeterschießen. Nürnberg kam nur mit Glück und der Hilfe von Lauterns Tormann Lennart Grill ins Nachspiel, in dem Canadis Landsmann Nikola Dovedan den Matchball zum Aufstieg vergab. Knapp vor Schluss schied der 36jährige Tormann Patrick Klandt, der statt Andreas Lukse spielte, mit einer Wadenverletzung aus. Also musste im Elfmeterschießen Rechtsverteidiger Enrico Valentini zwischen die Pfosten. Er hielt keinen. Nach elf verwandelten, darunter von Dovedan, scheiterte Nürnbergs Linksverteidiger Tim Handwerker. Damit wird Canadis Situation noch angespannter. „Sky“ schaffte es an diesem Abend, zwei Elfmeterschießen parallel zu übertragen. Aus Kaiserslautern und Verl, wo der Regionalligaklub den Zweitligisten Holstein Kiel rauswarf.

Adi Hütter war der einzige österreichische Trainer, der aufstieg, mit Eintracht Frankfurt am Hamburger Millerntor vor 30.000 Zuschauern gegen St. Pauli 2:1 (2:1) gewann. Martin Hinteregger bereitete das erste von zwei Toren des Holländers Bas Dost vor, verschuldete knapp vor der Pause einen Handselfmeter sah Gelb. Da ließ ihn Hütter zur Pause aus Vorsicht in der Kabine. Samstag kommt ja Bayern nach Frankfurt. Ex-Salzburg-Tore Marco Rose sah bei Mönchengladachs 1:2 (0:0) vor 80.000 Zuschauern bei Borussia Dortmund in letzter Minute die rot Karte, weil er nach  einer Fehlentscheidung von Referee Benjamin Cortus sehr heftig reklamierte. Gladbach war mit Stefan Lainer lange die besser Mannschaft, ging nach 71 Minuten in Führung. Julian Brandt rettete mit einem Doppelpack in der 77. und 80. Minute die Borussia.

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