Spielt ein Österreicher am 1. Juni beim Finale der Champions League in Wembley, schaffen es erstmals zwei oder keiner? Die Ausgangsposition ist für Marcel Sabitzer und Borussia Dortmund nach dem 1:0 im Hinspiel gegen Paris St. Germain sicher etwas besser als die von Konrad Laimer mit Bayern München nach dem 2:2 gegen Real Madrid. Die Quoten von tipp 3 sprechen für ein Endspiel zwischen Paris St. Germain und Real Madrid, nicht für ein zweites deutsches Finale wie 2013. Wer kann das verhindern? Dienstag versucht es im ausverkauften Parc de Prince Sabitzer mit Borussia Dortmund. Samstag gab es in Dortmunds Kabine den Wembley-Schwur. Für den 34 jährigen Marco Reus, den Trainer Edin Trzic als lebende Legende bezeichnete. Das wäre seine letzte Chance auf eine Krönung mit Dortmund.
Im Frühjahr war Reus meist nur Reservist. Nach zwölf Jahren verkündete er letzten Donnerstag sein Aus im Sommer. Samstag, als Terzic beim5:1 gegen Augsburg zehn Spieler schonte, brillierte Reus in der B-Elf mit einem Tor und zwei Vorlagen, danach gab es eine Party mit den Fans vor der gelben Wand, der Südtribüne. Daraufhin folgte in Dortmunds Kabine der emotionale Wembley-Schwur. Sabitzer war mittendrin. Reus, oft durch Verletzungen gebremst, gewann mit Dortmund nur zweimal den deutschen Pokal, vor elf Jahren gehörte er zur Mannschaft, die in Wembley das Finale gegen Bayern 1:2 verlor. So wie der 35 jährige Abwehrchef Mats Hummels, dessen Vertrag mit Saisonende ausläuft. Wenn der Weltmeister von 2014 in sein zweites Wembley-Endspiel will, dann muss er den Weltmeister von 2018, Kylian Mbappe, stoppen.“Wir werden viel laufen müssen“, prophezeie Sabitzer bereits letzten Mittwoch nach dem 1:0, „das sind Meter, die weh tun. Aber die musst du machen auf dem Niveau!“
Paris St. Germain war zum bisher einzigen Mal vor vier Jahren in Lissabon im Finale, verlor damals gegen Bayern 0:1. Von der damaligen Besetzung ist außer Mbappe noch Innenverteidiger Marquinhos dabei, Torhüter Keylor Navas ist jetzt zweite Wahl hinter Gianluigi Donnarumma, Abwehrspieler Presnel Kimpembe fällt verletzt aus. Ansonst sind alle neu. Auch Trainer Luis Enqirue, der eine große Party ankündigte. Die Geldgeber aus Katar um Präsident Al-Khelaifi wollen endlich den Triumph in der Königsklasse. Sky Austria überträgt aus Paris live, als Experten sind Marc Janko und Peter Stöger im Studio.
Foto: UEFA.