Wildes deutsches Spitzenduell zwischen Bayern München und RB Leipzig mit sechs Toren. Von 0:1, auf 1:1, 2:1 und 2:2 bis zur Pause, 2:3 und 3:3 in der zweiten Hälfte. Der zweite Treffer von Thomas Müller (Bild oben), sein präziser Kopfball auf Flanke von Kingsley Coman, der alle Tore des Meisters vorbereitete, rettete Bayern Platz eins. In dem dramatischen Spiel löste ein Österreicher den anderen für 38 Minuten als Tabellenführer ab: Das war Marcel Sabitzer, als Leipzig 11 Minuten lang 1:0 führte und 27 Minuten lang 3:2. Drei Minuten vor Müllers Ausgleich wurde Sabitzer von Trainer Julian Nagelsmann ausgetauscht, um ihn für das Dienstag-Spiel gegen Manchester United um den Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League zu schonen: „Manchester ist wichtiger als Bayern“, behauptete Nagelsmann schon vor Anpfiff. Am Ende blieb David Alaba, den Trainer Hansi Flick diesmal als Linksverteidiger einsetzte, vorne. Ob Bayern auch mit ihm im Abwehrzentrum drei Treffer kassiert hätte? Es war schon auffällig, wie weit die Innenverteidiger Jerome Boateng und Niklas Süle bei Leipzigs ersten Toren in München von den Schützen Christopher Nkunku, Justin Kluivert und Emil Forsberg entfernt standen. Sabitzer war am Ende zufrieden: „Für solche Spiele lebt man“.
Es gab am Samstag des Spitzenduells drei österreichische Torschützen: Philipp Lienhart köpfelte beim 2:2 (1:1) zwischen Freiburg und Mönchengladbach den Ausgleich zum 1:1. Stefan Lainer verschuldete Freiburgs Elfer zur 2:1-Führung, wurde nach 64 Minuten durch Landsmann Valentino Lazaro ersetzt. In der gleichen Minute kam für Hannes Wolf der Franzose Marcus Thuram. Dem Steirer Manuel Prietl gelang beim ersten Sieg von Aufsteiger Arminia Bielefeld nach sieben Niederlagen sein erstes Tor in der Bundesliga. Sein abgefälschter Schuss bedeutete beim 2:1 (2:0) gegen Mainz die Führung. Kevin Stöger, so wie Karim Onisiwo nach 58 Minuten eingewechselt, sorgte mit seinem ersten Tor im Mainzer Dress für spannende elf Schlussminuten. Prietl wurde von Sky-Analytiker Didi Hamann erstmals zum Mann der Runde gewählt. Schon vor dem Anpfiff zum Spitzenspiel.
Beim 1:1 (1:0) zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund spielte Martin Hinteregger bei beiden Treffern eine Rolle: Frankfurts schnelle Führung durch den Japaner Daichi Kamada fiel nach einem langen, präzisen Pass von Hinteregger, der sich beim Ausgleich vom Amerikaner Giovanni Reyna „austanzen“ ließ“. Fazit von Trainer Adi Hütter, der Stefan Ilsanker nach einem im Training erlittenen Nasenbeinbruch erst ab der 66. Minute mit Gesichtsmaske einsetzte: „Wir hätten zur Pause klarer führen müssen“. Auch nach zehn Runden ungeschlagen blieben Trainer Oliver Glasner und Xaver Schlager mit Wolfsburg, holten beim 2:2 (1:2) in Köln zweimal einen Rückstand auf.
Durch das Unentschieden im Spitzenspiel könnten Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic Sonntag mit Leverkusen auf Platz zwei vorstoßen, bis auf einen Punkt an Bayern herankommen. Es muss nur ein Sieg beim Letzten Schalke gelingen.