Fußball

Säumel lieber erstmals Chef als Assistent: „Ersatz“ Ibertsberger

Ralf Rangnick bringt seinen Assistent Lars Kornetka zu Österreichs Team mit, übernimmt ansonst den Betreuerstab von Vorgänger Teamchef-Vorgänger Franco Foda.  So sah der Plan von ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel aus. Kornetka übernimmt den Job von Thomas Kristl, dessen Vertrag mit dem von Foda „gekoppelt war“. Als aber Dienstag Kornetka zu Gesprächen über die Vorbereitung auf die vier Nationals League-Kracher im Juni bei Schöttel in Wien war, wusste der Sportdirektor bereits, dass der nicht mehr in die Tat umzusetzen sein wird. Denn Jürgen Säumel (Bild oben) der erst im letzten Frühjahr statt des nach Ungarn zu Fehervar gewechselten Imre Szabics den Job als Fodas Helfer übernahm, ersuchte um einen Vertragslösung.

Der Wunsch des 37 jährigen Ex-Teamspielers, der bei der Heim-Europameisterschaft 2008 drei seiner 20 Länderspiele bestritten hatte, drei Jahre lang bis 2021 Assistent bei seinem Freund Markus Schopp in Hartberg war, selbst erstmals Chef zu sein, eine Mannschaft zu trainieren, war stärker als der Anreiz, unter Rangnick zu arbeiten. Mehr steckt nicht dahinter. Manche Vermutungen, der ÖFB habe den Betreuern, die beim neuen Teamchef nicht gefragt sind, die Chance gegeben, selbst zurückzutreten, stimmt so einfach nicht. Säumels neuer Arbeitgeber wird der Wolfsberger AC ein. Künftig trainiert er die Amateure, die in der Regionalliga Mitte spielen, dort die Talent für die Bundesliga aufbauen.

Also muss Schöttel einen neuen österreichischen Assistenten für Rangnick finden, was ihm offenbar bereits gelang. Fränky Schiemer, derzeit Assistent bei Jesse Marsch in Leeds und mitten im schweren Kampf um den Klassenerhalt, nach der 0:3-Heimpleite gegen Chelsea am Mittwoch weiter auf einem Abstiegsplatz, konnte auch deshalb kein ernstes Thema werden, da er nur die B-Lizenz hat. Daher wird Robert Ibertsberger  zum Zug kommen. Der wäre an der Seite von Peter Stöger gewesen, hätten sich ÖFB-Präsident Gerhard Milletich und Schöttel für ihn als Teamchef entschieden, statt die „prominentere“ Lösung zu wählen. Damals gab es schon Gespräche zwischen Schöttel und Ibertsberger, die nach Säumels Rückzug neu begannen. Dass Ibertsberger auch einen guten Draht zu Red Bull Salzburgs Sportchef Christoph Freund hat (der 18 jährige Ibertsberger-Sohn Lukas spielt in Lieferings Abwehr, gehörte zur Mannschaft, die ins Youth League-Finale kam), bedeutet sicher keinen Nachteil. Also wird Ex-Teamspieler Robert Ibertsberger, der wegen seines Verletzungspechs nur sieben Länderspiele bestritt, am 3. Juni in Osijek gegen Vizeweltmeister Kroatien erstmals auf der Trainerbank des Nationalteams sitzen.

Foto: ÖFB.

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