PETERLINDEN.LIVE

Salzburg darf trotz 0:3 nicht aufgeben, muss an Wunder glauben

Bereits vor dem Anpfiff im Stadio San Paolo war das Retourspiel zwischen Red Bull Salzburg gegen Napoli restlos ausverkauft. Nächsten Donnerstag müssen 29.520 Zuschauer im Stadion Wals Siezenheim zu einem Wunder beitragen, sonst ist der Europa League-Traum für Österreichs Meister vorbei. Italiens Vizemeister zeigte ihm mit einem 3:0 (2:0) brutal bei der höchsten Niederlage unter Trainer Marco Rose brutal die Grenzen auf, war einfach die abgezocktere Mannschaft. Salzburg verkaufte sich gar nicht schlecht, scheiterte nicht am fehlenden Mut, sondern an zu vielen Eigenfehlern. „Kein gutes Ergebnis“, wusste Rose, „leider ließen wir die Chance zur schnellen Führung durch Hannes Wolf aus. Wenn man in Neapel in Rückstand gerät, wird es schwierig. Nach der Pause war es ein offener Schlagabtausch. Ich habe schon das Gefühl, dass mehr drinnen gewesen wäre.“

Mit einer Ausnahme begann die Mannschaft von der 4:0-Gala gegen den FC Brügge. Der damals gesperrte Andre Ramalho ersetzte den verletzten Marin Pongracic im Abwehrzentrum. Salzburg fand gut ins Spiel, setzte Napoli mitunter sogar unter Druck, lag aber nach 18 Minuten 0:2 zurück. Weil bei einem Fabelpass des Belgiers Dries Mertens, der von Trainer Carlo Ancelotti den Vorzug gegenüber Kapitän Lorenzo Insigne bekam, Onguene zu weit von Arkadius Milik entfernt stand. Der Pole ließ sich nicht bitten, überspielte Tormann Alex Walke, traf zum 1;0, jubelte und lachte in die Kameras (Bild oben). Der Ausgleich von Datson Paka zählte zurecht wegen Abseits nicht, danach nützte der Spanier Fabian eine schlechte Kopfballabwehr von Kapitän Andreas Ulmer mit links zum 2:0. Bei Napoli klappte auch nicht alles, sonst hätte Ancelotti nicht so oft die Hände vor dem Gesicht zusammengeschlagen, den Kopf geschüttelt.

Zu Beginn der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild: Salzburg begann mutig, Munas Dabbur scheiterte bei der Chance zum 2:1 an Tormann Alex Meret. Nach 58 Minuten bedeutete ein Eigentor von Jerome Onguene Napolis 3:0, Napolis Sieg hätte danach noch höher ausfallen können. Roses Offensivjoker Fredrik Gulbrandsen und Takumi Minamino stachen diesmal nicht. Gulbrandsen vergab im Finish zwei Chancen auf das so wichtige Auswärtstor, das durchaus verdient gewesen wäre. 5:4 für Salzburg hieß es am Ende bei den Schüssen, die auf das Tor gingen, das Ergebnis aber 3:0 für Napoli. Ein Zeichen bessere Effizienz. Immer, wenn Salzburg in Roses Ära auswärts kein Tor gelang, folgte das Ausscheiden. In der Qualifikation zur Europa League gegen Rijeka und Roter Stern Belgrad, im Semifinale der letzten Europa League gegen Olympique Marseille. Jetzt auch gegen Napoli?

Auch eine Mini-Hoffnung, das zu verhindern: Ancelotti braucht in Salzburg eine neue Innenverteidigung.  Denn der 1,95 Meter große Senegal-Riese Kalidou Koulibaly ist nächsten Donnerstag ebenso gesperrt wie der nur zwei Zentimeter kleinere Serbe Nikola Maksimovic. Salzburg gibt nicht auf. Alles andere wäre total verkehrt. Stefan Lainer: „Wir haben in der ersten Hälfte nicht alle unsere Stärken auf den Rasen gebracht. Das kann sich ändern.“

Der einzige Österreicher-Sieg am Donnerstag gelang Emir Dilaver als einen von drei Ex-Austrianern bei Kroatiens Meister Dinamo Zagreb gegen Benfica Lissabon. Mit ihm jubelten auch Trainer Nenad Bjelica und Linksverteidiger Marin Leovac über ein 1:0 (0:0) gegen Benfica Lissabon. Zu null spielten auch Adi Hütter und Martin Hinteregger mit Eintracht Frankfurt. Allerdings gelang auch kein Treffer. Beim 0:0 gegen Rapids Bezwinger Inter Mailand hielt Torhüter Kevin Trapp nach einem angeblichen Foul an Lautaro Martinez nach 22 Minuten einen Elfmeter von Marcelo Borzovic. Als der schottische Referee William Collum nach 54 Minuten für ein ähnliches Vergehen gegen Sebastien Haller wie in der ersten Hälfte gegen Martinez keinen Elfmeter gab, flippte Hütter in der Coaching Zone etwas aus. War kaum zu beruhigen, trat mit dem Fuß gegen eine Trinkflasche. Da schickte der Schotte Hütter auf die Tribüne. Von dort sah er wie Hinteregger nach 70 Minuten per Kopf die Führungschance vergab, nach 72 Minuten mit einem Linksschuss an Inters slowenischen Tormann Samir Handanovic scheiterte. Immerhin eine bessere Ausgangsposition für Hütter gegen Inter wie als Spieler bei Austria Salzburg. Da hatte es im ersten UEFA-Cup-Finale 1994 gegen Inter daheim im Wiener Happel-Stadion ein 0;1 gegeben. Nicht nach Wunsch lief es für Max Wöber mit dem FC Sevilla gegen Tschechiens Tabellenführer Slavia Prag. Kein Heimsieg trotz Führungstor in der ersten Minute, durch den Franzosen Wissam Ben Yedder nur 2:2 (2:2) Wöber begann als linker Verteidiger, wurde zur Pause gegen Mittelfeldspieler Roque Mesa ausgetauscht.

Die mobile Version verlassen