Fußball

Salzburg sogar Vorbild für Bayern! Aber Rapid hat besseren Tormann als Lustenau

Bereits zum fünften Mal hielt Andreas Ulmer, der Kapitän von Red Bull Salzburg, nach einem Klagenfurter Cupfinale den Pokal in die Höhe. Freitag Abend so wie vier Jahre zuvor nach einem 5:0-Kantersieg. 2016 gelang er gegen die Admira, diesmal gegen Zweitligist Lustenau. Und wurde damit sogar zum „Vorbild“ für Bayern München. Zumindest für „Bild“. Das deutsche Massenblatt brachte Bilder vom Salzburger Titeljubel mit eingehaltenem Mindestabstand unter dem Titel: „Guck mal Bayern! So gehen Geisterfeiern“. Sprach von der komischesten Titel-Party, die es je gab.

Salzburg genoss auch die.“Die Trophäe gibt uns Selbstvertrauen für die letzten zehn Runden“, prophezeite Jesse Marsch nach dem ersten Titel seiner Trainerkarriere. Aber noch mehr zählten für den Amerikaner andere Dinge: „Wir sind ein hohes Tempo gegangen, hatten eine sehr gute Mentalität, sind auch mit dem ganzen Szenario eines Geisterspiels gut klar gekommen. Das haben wir Rapid voraus“. So sah es auch Routinier Zlatko Junuzovic: „Wir können auch unter diesen besonderen Bedingungen Gas geben!“ Mittwoch zum Start ins Play-off mit dem Kracher gegen Grün-Weiße trauen sie sich Vollgas zu. Marsch: „In Topform waren wir noch nicht!“

Aber auf jeden Fall kam der Meister im Finale des Uniqa-Cups gut aus der Corona-Phase. Bewies, dass seit März  trotz schwieriger Bedingungen gut gearbeitet wurde. Zunächst im Heimprogramm, dann beim Training in kleinen Gruppen, die letzten zwei Wochen im Mannschaftstraining. Da wird bei Rapid Mittwoch Abend sicher jeder sogar mehr als 100 Prozent bringen müssen, um in Salzburg zu gewinnen. Samstag war Videoanalyst Stefan Oesen damit ebschäftigt, das nach 21 Minuten total einseitige Finale zu „zerlegen“ , um Mittwoch nicht überrascht zu werden. Wie Salzburg sein Pressing anlegt, das Spiel aufbaut, das Verhalten bei Standardsituationen ist.

„Wir müssen für noch einen Kampf bereit sein“, forderte Marsch. Meinte damit wohl einen noch härteren Kampf als das Finale. Denn eines kann man getrost prophezeien: Bei allem Respekt vor Lustenaus Debütanten im Tor, Florian Eres, wird Rapid Mittwoch mit Richard Strebinger einen routinierteren und besseren Tormann als der geschlagene Cupfinalist aus Vorarlberg haben. Denn trotz Salzburgs souveränen Sieg steht eines außer Diskussion: Eres sah bei vier der fünf Treffer des Cupsiegers unglücklich aus.

Sonstige Neuigkeiten vor dm Play-off-Start: Sturms Sportchef  Andreas Schicker einigte sich mit dem 30 jährigen Tormann Jörg Siebenhandl, an dem der abstiegsgefährdete deutsche Zweitligist Karlsruhe Interesse signalisierte, auf einen Vertrag bis 2023, sicherte damit den Grazern einen sicheren Wert zwischen den Pfosten. Austria reagierte rasch auf deutsche Meldungen über ein Interesse von Mainz an Manprit Sarkaria, zog die Option auf den 23 jährigen, könnte damit eine Ablöse kassieren, wenn Mainz sich wirklich entschließen sollte, den 23 jährigen zu verpflichten. „In ruhigeren Zeiten werden wir über eine längerfristige Lösung reden“, kündigte Sportvorstand  Peter Stöger an. Er wird Montag Abend  beim „Talk und Tore“ von Sky zur Bestandsaufnahme vor dem Neustart ebenso im Studio sitzen wie die Kollegen Christoph Freund (Salzburg) und Schicker, dazu Rapids Geschäftsführer Christoph Peschek. Der LASK ging seit dem Trainings-Skandal medial eher auf Tauchstation.

Foto: RB Salzburg.

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