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Salzburg gewann Kampf um norwegische Perle Haland

Siebenter Sieg im siebenten Pflichtspiel dieser Saison für Meister Red Bull Salzburg. Aber die erwarteten drei Punkte gegen Aufsteiger Hartberg, das ungefährdete 2:0 (0:0) durch die ersten zwei Tore von Heimkehrer Smail Prevljak vier Tage vor dem ersten Play-off-Spiel zur Champions League bei Roter Stern Belgrad im Marakana bedeuteten nicht den einzigen Erfolg an diesem Samstag. Einen großen konnte Sportchef Christoph Freund (Bild oben) von der Transferfront vermelden, der auch Trainer Marco Rose erfreute: Mit Jahresende kommt eines der größten europäischen Stürmertalente, der 18jährige Erling Haland, in die Mozartstadt. Die laufende Saison spielt der Linksfuss, der als bullig und schnell beschrieben wird, noch bei seinem Klub Molde fertig. Da lieferte er letzten Donnerstag  wieder einen Qualitätsbeweis: Haland schoss Molde mit zwei, Toren beim 3:0 gegen Hibernians Edinburgh ins Play-Off für die Europa League gegen Zenit St. Petersburg.

Die norwegische Perle hat also auch Torinstinkt. Freund empfand Halands Ja für Salzburg auch als große Auszeichnung, weil Klubs aus England Premier League und Deutschland (Borussia Dortmund) auch hinter ihm her waren. Der Name Haland hat in England noch von seinem Vater Alf Inge, einem zentralen Mittelfeldspieler, einen guten Namen. Der zählte bei Leeds, Nottingham und Manchester City zu den Stützen, ehe Manchester United Kapitän Roy Keane 2002 mit einem Brutalofoul die Karriere Halands beendet hatte. Für den begehrten Sohn griff Salzburg, wie man hört, tief in die Kassa, um ihn zu bekommen. Angeblich kassierte Molde acht Millionen Euro Ablöse, die 1,91 Meter große Stürmerhoffnung unterschrieb einen Vierjahresvertrag.

Rose beschäftigt natürlich sich aber nur mit der Gegenwart:  Im Vergleich zum 1:0 in Skopje am letzten Dienstag brachte er sechs Neue, ließ vor Belgrad Andre Ramalho, Reinhold Yabo, Diadie Samassekou und Munas Dabbur zu Beginn an zwecks Schonung für Belgrad draußen, verzichtete auf die angeschlagenen Stefan Lainer und Xaver Schlager. So kamen der Bosnier Darko Todorovic, erstmals der Schweiz-Holländer Jasper van der Werff im Abwehrzentrum, Enock Mwepu, Zlatko Junuzovic, Takumi Minamino und Prevljak zum Zug. Wenn man bedenkt, dass der Südkoreaner Hee Chan Hwang bei den Asien-Spielen ist, der Norweger Fredrik Gulbrandsen verletzt ausfällt, dann kann man risikolos behaupten: Salzburg hat noch eine zweite Mannschaft im Talon, die um den Titel mitspielen könnte.

Salzburg nach vier Runden ungeschlagen, das bedeutet keine Überraschung. St. Pölten nach vier Runden unbesiegt bedeutet hingegen eine riesige Sensation. Dem Prügelknabe der letzten Saison gelang beim Aufsteiger Wacker Innsbruck der erste Auswärtssieg, das zweite 2:0 (1:0) hintereinander. Zehn Punkte hatte St. Pölten letzte Saison nach 24 Runden, jetzt nach  vier. Das müssten nächsten Samstag eigentlich auch die St. Pölten-Fans im Heimspiel gegen Austria honorieren. Das Zuckerl beim dritten Spiel hintereinander ohne Gegentor: Das Führungstor von Rene Garter mit einem Fersler. In der zweiten Hälfte brauchte St. Pölten mitunter Glück, etwa bei einem übersehenen Elferfoul von Daniel Drescher am ehemaligen St. Pölten-Legionär aus Senegal, Cheikhou Dieng. Aber St.Pölten hat derzeit einen Lauf. Daher bleibt der 19jährige Robert Ljubicic, der als Joker  in letzter Minute das zweite Tor ideal vorbereitete, in der Tabelle auf jeden Fall vor seinem ein Jahr älteren Bruder Dejan, egal wie der Sonntag mit Rapid spielen wird.

Einen historischen Samstag erlebte Mattersburg: Den ersten Sieg von Wolfsberg im Pappelstadion, der mit 6:0 (3:0)  bisher unbekannte Dimensionen hatte. Denn Mattersburg kassierte in der Bundesliga noch nie sechs Treffer. Die Kärntner hatten mit Michael Liendl und Marc Andre Schmerböck zwei steirische Helden, die je drei Treffer erzielten. Liendl sein zweites mit einem Heber aus 50 Metern über den zu weit vor seinem Tor stehenden Mattersburger Tormann Markus Kuster. Mattersburg kassierte in den letzten zwei Spielen gegen Hartberg und Wolfsberg zehn Tore, insgesamt 14. Wolfsberg blieb hingegen dreimal hintereinander ohne Gegentor. Im Burgenland machen Gerüchte von entscheidenden Strukturänderungen die Runde, weil es die Chemie zwischen Trainer Gerald Baumgartner und Sportchef Franz Lederer so gar nicht mehr stimmen soll. Baumgartners Co-Trainer Renato Gligorski musste bereits Freitag gehen. Präsident Martin Pucher, der im 30. Jahr die Geschicke von Mattersburg lenkt, wollte dazu nicht Stellung nehmen. Das bedeutet bei ihm: Es wird etwas passieren. Aber was?

 

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