Fußball

Salzburg jubelt über Daka-Salto! Austria 218 Minuten ohne Tor

Das war der Samstag der Aufsteiger: Hartberg feierte mit dem 4:2 (3:1) gegen Mattersburg seinen ersten Sieg in der Bundesligageschichte, Wacker Innsbruck holte erstmals seit der Rückkehr nach zwei Niederlagen mit dem 2:1 (2:1) im Westderby bei Altach drei Punkte. Mit dem 65 jährigen Karl Daxbacher gewann der älteste Trainer der Liga über jüngsten, den um 33 Jahre jüngeren Werner Grabherr. Altachs Heimschwäche könnte die Vorarlberger in die schwierigste Situation seit dem Aufstieg 2014 bringen: Im ganzen Jahr nur ein Heimsieg, in den ersten drei Runden beide Heimspiele verloren, nur in Hütteldorf gegen Rapid gepunktet: „Zu ungenau und fehlerhaft“, kritisierte Grabherr. Bewundernswert ist nur Oldie Hannes Aigner, fünf Jahre älter als sein Trainer: Er traf wieder, sorgte damit bisher für alle vier Saisontore Altachs. Damit führt er in der Schützenliste.

Der erste Schlager der Saison endete mit einer Machtdemonstration des Meisters:  Red Bull Salzburg dominierte vor 10.734 Zuschauern die Austria noch viel klarer als es das 2:0 (1:0) besagt. Verlierer Thomas Letsch sang Lobeshymnen auf die Sieger: „Wenn sich Salzburg mit so einer Intensität präsentiert, steht es eine Stufe über alle anderen Klubs der Liga.“ Letsch-Freund Marco Rose freute sich über die tolle Präsenz und die Reaktion auf die nach dem 3:0 in der Champions League Qualifikation gegen Mazedoniens Meister Shkendija angesprochenen Schwächen, die nicht mehr zu sehen waren. Die besondere Draufgabe bedeutete für ihn, beim fünften Sieg im fünften Pflichtspiel dieser Saison (Tordifferenz 16:1) den ersten perfekten doppelten Jubelsalto des 19jährigen Patson Daka, der bereits 15 Länderspiele für Sambia bestritt, in der Bundesliga gesehen zu haben. Erstmals fielen die Daka-Saltos im Frühjahr 2017 auf, als Rose noch Trainer der Salzburger Mannschaft, war die in Nyon sensationell die Youth League gewonnen hatte. Dank Daka: Als Joker erzielte er im Semifinale das Siegestor zum 2:1 gegen den FC Barcelona, beim 2:1 im Endspiel gegen Benfica Lissabon den Ausgleich.

Bei seinem Treffer in der Bundesliga lief er nach einem  idealen Pass von Munas Dabbur Austria neuem Linksverteidiger aus Chile,  Cristian Cuervas, der nicht nur in dieser Situation überfordert wirkte, locker davon, traf souverän. Dabbur sorgte 13 Minuten vor Schluss, als ihn Rose bereits gegen Smail Prevljak austauschen wollte, für den Endstand. Der Pass kam von Zlatko Junuzovic, sein erster Assist in der Meisterschaft seit der Rückkehr aus der deutschen Bundesliga. Gegen ihn nahmen die Austria-Fans auf  Transparenten Stellung: „Mit dem Wechsel unser Trikot entehrt, als Spieler und Mensch nichts mehr wert“.  Das blieb die einzige violette Überraschung in Salzburg. Was Junuzovic verbrochen hat? Gar nichts, sondern nur das beste Angebot angenommen. Das kam von Salzburg, nicht von Austria.

Den Qualitätsunterschied zwischen Siegern und Verlierern sah man an den Legionären aus Israel: Dabbur zeigte beim 30. Heimspiel hintereinander ohne Niederlage wieder einmal mit Tor und Assist auf, Austrias Alon Turgeman leitete mit einem Fehlpass die Aktion zum 2:0 ein.  Dabbur fiel nur einmal unangenehm auf: Als er nach einem verlorenen Zweikampf mit Austrias Kapitän Alexander Grünwald (Bild oben) gegen das linke Knie des Kärntners nachtrat. Eine Tätlichkeit. Ein Glück für Dabbur, dass Manuel Schüttengruber den Ruf bestätigte, kein souveräner Schiedsrichter zu sein Gelb hätte es auf jeden Fall sein müssen. Über Rot hätte sich Dabbur auch nicht beschweren dürfen. Der traf in den Pflichtspielen dieser Saison schon siebenmal.

„Wir müssen uns für unsere Leistung nicht schämen, nach vorne fehlte die Durchschlagskraft“, behauptete  Grünwald. Dem kann kann nicht widersprechen. Aus dem Spiel kam Austria zu keiner Chance. Nicht schämen müssen reicht aber nicht, um aus Salzburg etwas mitnehmen zu können, auch nicht für die Ansprüche der Austria. Saisonübergreifend die fünfte Auswärtsniederlage hintereinander, Samstag die zweite in Serie. In Wolfsberg und Salzburg kein Tor erzielt, damit 218 Minuten ohne erzielten Treffer. Zuletzt traf  Turgeman beim 2:1-Startsieg über Wacker Innsbruck. Von Schritten nach vorne ist noch wenig zu sehen. Letsch redete nicht um den heißen Brei herum: „Jetzt müssen Ergebnisse her.“

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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