Fußball

Salzburgs 5:0 nach Papierform: Einspielen für Rapid im Cupfinale

Erster Titel für Jesse Marsch als Trainer von Red Bull Salzburg. Das erste österreichische Cupfinale vor leeren Rängen verlief nach Papierform: Der Titelverteidiger fertigte Zweitligist Austria Lustenau unter Mithilfe dessen Torhüter Florian Eres 5:0 (2:0) ab. Nach 21 Minuten war das Endspiel bei Salzburgs 2:0-Führung bereits entschieden. Alles andere  war nicht mehr als ein gutes Training für den Bundesligaschlager gegen Rapid am Mittwoch. Lustenau wurde  nach 63 Minuten durch einen Lattenknaller von Ronivaldo zum einzigen Mal gefährlich, aber da führte der David gegen den Goliath schon 3:0.

Aggressiv in die Zweikämpfe gehen, das Zentrum dicht machen. So hieß das richtige Rezept von Lustenaus Trainer Roman Mählich Aber um das länger umsetzen zu können, fehlt es an Qualität. Speziell  in Ballbesitz. Qualität, die auch zwischen den Pfosten nicht vorhanden war. Durch die  Gelbsperre für Stammtorhüter Dominik Schierl. So kam der im Winter vom Regionalligaklub Hohenems gekommene Florian Eres eine Woche vor seinem 22. Geburtstag zu seinem ersten Pflichtspiel für Lustenau. In der ersten Cuprunde hatte er noch für Hohenems beim 0:1 gegen Hertha Wels gespielt. Eres mag Talent haben, aber er war die tragische Figur des Finales. Bei Salzburgs Führung nach 19 Minuten einem Freistoß von Dominik Szoboszlai, hatte er die Hand am Ball. Den musste er halten. Vor dem 2:0, das nur zwei Minuten später fiel, servierte er Salzburg mit einem Fehlpass den Ball, traf beim Abwehrversuch von Hee Chan Hwangs Pass mit dem linken Fuß Innenverteidiger Dominik Stumberger, von dem der Ball über die Linie kollerte. Damit war alles entschieden, Auch beim 3:0 von Noah Okafor und beim 4:0 von Majeed Ashimeru  hatte Eres die Hand im Ball. Mit einem Klassetormann wäre es nach nicht 4:0 für Salzburg gestanden, sondern vielleicht nur 0:0. Das 5:0 war irregulär, weil von Joker Sekou Koita mit der Hand erzielt. Aber das spielte keine Rolle mehr.

Marsch nützte die Möglichkeit für fünf Wechsel, schonte Zlatko Junuzovic, Hwang, Patson Daka, Max Wöber und Andreas Ulmer für Mittwoch, brachte Antoine Bernede, Koita, Karim Adeyemi, Jerome Onguene und Patrick Farkas. Es lief alles nach Plan, der erste Schritt zum Double gelang. Was an Salzburg gefiel: Topfit nach zweieinhalb Monaten Pause, keinen Gang zurückgeschaltet, auch als das Finale längst entschieden war. Das spricht für die Mentalität. „Nach dem ersten Tor hatten wir alles in Griff, jetzt können wir das genießen. Wir holten Selbstvertrauen für das Match gegen Rapid.“

Was sonst noch von dem Finale in Erinnerung bleiben wird: Die kontaktlose Siegerehrung mit Sicherheitsabstand (Bild oben), wenig Emotionen, weil die derzeit verboten sind, eine perfekte Organisation unter der Leitung von Christian Schramm. Das Szenario bedeutet aber dennoch hoffentlich nicht den Aufbruch in eine neue Fußballzeit. Dass dieses Endspiel, bei dem der erste Titel in Europa nach der Corona-Pause vergeben wurde, via TV in 36 Ländern gezeigt wurde. darunter auch in den USA. Australien, Indonesien und der Türkei, hoffentlich schon.

Foto: Red Bull Salzburg.

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