Bei aller Brisanz des 340. Wiener Derbys, bei dem es zwischen Austria und Rapid um Platz vier geht, das „wichtigste“ Duell am Sonntag steigt im neuen Linzer Stadion. Denn der LASK, vor den letzten vier Runden als Dritter bei acht Punkten Rückstand auf Platz eins ohne Titelchance, könnte im Duell zwischen Tabellenführer Red Bull Salzburg und Cupsieger Sturm Graz entscheidend mitreden. Etwa Sonntag beim Heimspiel gegen die Salzburger. Oder in der letzten Runde, wenn die Linzer in Graz gastieren. Nur eines steht außer Diskussion: Wenn der Meister Sonntag aus Linz drei Punkte mitnimmt, dann spricht alles für den zehnten Titel hintereinander. Eine Woche später empfängt Salzburg Sturm Aber die Personalprobleme für Salzburgs Trainer Matthias Jaissle sind im Vergleich zum 2:1 gegen Rapid am letzten Sonntag noch größer geworden.
Mit Fernando, Luka Sucic, Noah Okafor oder Maurits Kjaergaard ist weiter nicht zu rechnen. Zur langen Ausfallsliste kommen noch zwei Sperren dazu: Von Mittelfeldspieler Nicolas Capaldo nach der gelb-roten Karte und für Innenverteidiger Strahinja Pavlovic nach der fünften gelben. Für Capaldo bietet sich der Franzose Lucas Gourna-Douath an. Der Ausfall von Pavlovic wird Jaissle mehr Kopfweh bereiten. Denn der „logische“ Ersatz Jerome Onguene steht wegen Adduktorenproblemen seit Wochen auf der Ausfallliste. Also würde sich anbieten, den zuletzt als Linksverteidiger aufgebotenen Bernardo neben Oumar Solet im Abwehrzentrum spielen zu lassen. Für den Fall, dass Kapitän Andreas Ulmer einsatzfähig sein sollte. Dann wäre er als Linksverteidiger gesetzt. Aber auch hinter Ulmer steht ein Fragezeichen. Alternativen wären zwei 19 jährige: Entweder der in Graz geborene Innenverteidiger Samson Baidoo, der in dieser Saison vier Minuten in der Bundesliga spielte (eine beim 2:0-Auswärtssieg gegen Sturm) oder Lukas Ibertsberger als Linksverteidiger. Für den Sohn von Ex-Teamspieler Robert Ibertsberger wäre es das Debüt in der Bundesliga.
Auch beim LASK gibt es eine Sperre. Robert Zulj wird nach dem Ausschluss in Klagenfurt auf der Tribüne sitzen. Im Blickpunkt wird auch LASK-Kapitän Alexander Schlager (Bild) stehen. Für den Tomann, der das Angebot zur Vertragsverlängerung bereits vor Wochen ablehnte, wird es sein vorletztes Heimspiel. Im LASK-Umfeld glauben einige zu wissen, der gebürtige Salzburger habe bereits einen Vierjahresvertrag beim Meister unterschrieben. Was nur ein guter Schritt wäre, sollte Salzburgs Nummer eins aus der Schweiz, Philipp Köhn, im Sommer den Klub wechseln. Worauf es bisher keinen Hinweis gibt. Montag Abend versicherte Schlager bei ServusTV, mit dem LASK noch große Ziele zu haben. Das können nur vier Siege in den letzten Spielen sein. Zu seiner Zukunft bemerkte er: „Schlecht ist es in der deutschen Bundesliga sicher nicht!“ Aber wo stellt sich dort die Tormannfrage? Wahrscheinlich bei Augsburg, ansonst bei Klubs, denen derzeit der Abstieg droht. Wie VfB Stuttgart oder Schalke.
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