Fußball

Salzburg-Torfabrik hat schon wieder fünf Punkte Vorsprung! LASK-Chefetage geht in Klausur

Nur in den ersten zwei Runden machte es Red Bull Salzburg unter fünf Toren. Bei Rapid (2:0) und gegen Mattersburg (4:1). Danach kam die Bullen-Torfabrik so richtig auf Touren: 5:2 gegen Wolfsberg, 6:0 in St.Pölten, 5:0 gegen Admira und Samstag 5:1 (3:0) beim Aufsteiger WSG Swarovski Tirol am Innsbrucker Tivoli. Macht nach sechs Runden das imposante Torverhältnis von 27:4 und schon wieder fünf Punkte Vorsprung auf Vizemeister LASK, der im Duell der Europa League-Teilnehmer gegen Wolfsberg die erste Niederlage in dieser Bundesliga  bezog. Weil Wolfsbergs Kapitän Michael Liendl zehn Minuten vor Schluss traf. Mit zwei Treffern und sechs Assists hat der 33jährige schon acht Scorerpunkte. Es war der dritte Sieg der Kärntner hintereinander, die bisher nur 2014 unter Didi Kühbauer einen besseren Start hatten. Sie waren in dem Abnützungskampf, wie es ihr Trainer Gerhard Struber bezeichnete, sichtbar die ausgeruhtere Mannschaft. Dem LASK fehlte im neunten Match im August die Frische, wie auch Valerien Ismael betonte, zudem mit dem verletzten Gernot Trauner der Abwehrchef und wichtigste Mann, mit Peter Michorl der Spezialist für die Standards. Schon vor dem 0:1 stand fest, dass die Linzer Chefetage, sprich Präsident Siegfried Gruber und Vize Jürgen Werner die Länderspielpause zu einen dreitägigen Klausur über Zukunftsplanungen nützen wird. Themen: Der zu kleine Kader, das zu kleine Stadion.

Auf Wolfsberg kommt die Doppelbelastung, mit der die Linzer bereits jetzt leben mussten, erst im September zu. Ebenso auf Salzburg. Aber bei dem Kader des Meisters bedeutet das kein Problem. In Innsbruck testete Trainer Jesse Marsch erstmals die Dreierkette im Abwehrzentrum mit Albert Vallci, Andre Ramalho und Max Wöber, ließ erstmals von Beginn an Majeed Ashimeru im zentralen Mittelfeld ran, der gleich für das Führungstor sorgte. Nach Assist des Südkoreanera Hee-Chan Hwang, der nach der Pause nur zwei Minuten nach dem Tiroler Tor zum 1:3 auch über seinen eigenen Treffer jubeln konnte (Bild oben). Erling Haaland traf schon vor der Pause mit 104 Stundenkilometern, blieb auf Kurs in Richtung Torrekord von Hans Krankl. Achtmal hat er in sechs Runden getroffen, Hee Chan  Hwang „erst“ viermal.

Trainer Jesse Marsch gefiel die zweite Hälfte mit Viererabwehr  besser als die erste mit drei Innenverteidigern: „Aber wir müssen alles probieren, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, um auch für unsere Gegner schwerer auszurechnen zu sein.“ Routinier Zlatko Junuzovic erklärte bei „Sky“ den imponierenden Start mit sechs Siegen hintereinander auch mit der Mentalität: „Jeder weiß, dass er funktionieren muss, um seinen Platz zu haben oder zu bekommen. Das beginnt schon im Training.“ Salzburgs Traumgegner in der Champions League, Titelverteidiger FC Liverpool lässt in der Premier League auch nichts anbrennen: 3:0 in Burnley, vierter Sieg hintereinander mit Toren von Trent Alexander, dem Ex-Salzburger Sadio Mane und Robert Firmino.

Im Kellerduell der Zwölferliga versäumte der Letzte Admira daheim in der  Südstadt gegen Mattersburg den ersten Saisonsieg, liegt nach dem 1:3 mit nur einem Punkt aus sechs Partien schon fünf  hinter den Burgenländern. Die Fans machten gegen den deutschen Trainer Reiner Geyer Stimmung. Unter anderem mit Rufen „was zum Geyer ist hier los?“ Das stand auch auf einem Transparent.  Manager Amir Shapourzadeh verweigerte alle Interviews zur Trainerfrage. Würde er aber die gleichen Maßstäbe anlegen wie vor einem Jahr bei der Trennung von Ernst Baumeister, der in der Saison zuvor die Südstädter auf einen Europacupplatz gebracht und danach mit dem Verlust von Leistungsträgern leben hatte müssen, dann könnte bald der erste Trainerwechsel der Saison feststehen und Geyer Admira-Geschichte sein. Aber Geyer ist eine Shapourzadeh-Erfindung.

Foto: Red Bull Salzburg.

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