Fußball

Salzburger Aktivitäten! Austria droht ein Ausländerproblem

Meister Red Bull Salzburg bot beim 7:0 gegen Seekirchen im ersten Trainingsspiel ohne die fünf Teamspieler aus Österreich, Israel und Ungarn sowie Kapitän Alexander Walke, Valon Berisha und Takuki Minamino, den Kroaten Duje Caleta-Car, den Südkoreaner Hee Chan Hwang und  Rückkehrer Smail Prevljak noch immer eine Mannschaft auf, die in der neuen Zwölferliga der erste Titelkandidat wäre.  Vor dem Fahrt ins Trainingslager Bramberg gab´s noch drei Aktivitäten in Sachen Verkleinerung des Kaders.  Aber noch keine Vollzugsmeldung in Sachen Berisha, der mit seinem bei Rapid engagierten Bruder Veton nach Rom flog. Lazio zeigt aber logischerweise nur an Valon Interesse, der nach sechs Jahren Salzburg mit 25 eine neue Herausforderung in Italiens Serie A sucht, Lazio bei den Europa League-Duellen den Fünften der Serie A von seinen Qualitäten überzeuge konnte. Berishas Vertrag in Salzburg wäre noch bis 2020 gelaufen, aber er hatte Signale von Sportchef Christoph Freund, bei einer entsprechenden Ablöse gehen zu können. Jetzt geht´s nur noch darum, wie viel Lazios Sportchef aus Albanien, Egli Tare, zu zahlen bereit ist. Der Berisha-Nachfolger im Salzburg-Dress spielt bereits gegen Seekirchen: Zlatko Junuzovic.

Samstag verlieh Salzburg David Atanga, um dessen Einsatz für St. Pölten im zweiten Relegationsspiel gegen SC Wr.Neustadt es einige Aufregung gab und noch geben wird, in die zweite deutsche Bundesliga zu Greuther Fürth, zu Ex-Admira-Trainer Damir Buric. Der Atanga-Vertrag in Salzburg läuft noch zwei Jahre. Das wäre auch bei dem im Frühjahr an Austria verliehen gewesenen Stefan Stangl so gewesen. Aber Samstag einigte sich Freund mit dem steirischen Linksverteidiger und dessen  Hamburger Berater Thies Bliemeister auf eine einvernehmliche Vertragslösung. Stangl war vor zwei Jahren von Rapid um 1,6 Millionen Euro zum Meister gewechselt, ohne dort auch nur ansatzweise diese starke Rolle zu spielen wie zuvor in Hütteldorf. Jetzt hofft er auf Bliemeisters gute Kontakte.  Auf den auch Michael Gregoritsch, Hee Chan Hwang, dessen Landsmann Heung Min-Son, Südkoreas WM-Kapitän und Star bei Tottenham, und seit drei Monaten  auch Kevin Wimmer vertrauen. Wimmer trennte sich nach Jahren überraschend von Stars&Friends, genauer gesagt von Jürgen Werner, der ihn zum 1.FC Köln, zu Tottenham und Stoke gebracht, noch den Wechsel zu Hannover in die Wege geleitet hatte. Dass Wimmer bei Stoke nicht zu Rande kam, ist sicher nicht die Schuld von Werner. Wimmers Berater-Wechsel ist auch deshalb delikat, weil sein Vater Tormanntrainer beim LASK ist, bei dem ja ohne Werner nichts geht.

Der dritte Samstag-Aktivität an Salzburg: Der fixe Verkauf von Marco Djuricin an Grasshoppers Zürich. Letzte Saison war der 25jährige Stürmer nur eine Leihgabe bei den Schweizern, wie zuvor bei Ferencvaros Budapest und in England bei Brentford. Jetzt bekam er beim Klub von Ex-Austria_Trainer Thorsten Fink auch zur Erleichterung seines Vaters, von Rapid-Trainer Goran, einen Zweijahresvertrag, ist dort der dritte Österreicher nach Teamtormann Heinz Lindner und dem Ex-Austrianer Raphael Holzhauser. Lindner bekam nach dem Brasilien-Länderspiel ein Angebot aus Spaniens La Liga, das sein Linzer Berater Max Hagmayr derzeit prüft. Wenn er dort nicht den gleichen Nummer eins-Status wie in Zürich bekommt, bleibt zu hinterfragen, ob das sportlich einen Sinn macht.

Bei der Austria zeichnet sich eine Ausländerproblem ab, außer Violett verzichtet künftig so wie Salzburg auf die Einnahmen aus dem Österreicher-Topf der Liga, wovon nicht auszugehen ist. Der vom technischen Direktor Ralph Muhr präsentierte Bright Edomwonyi (Bild oben), dem in seinem ersten Einsatz beim 8:0 im Trainingsspiel gegen Poysdorf  innerhalb von 20 Minuten ein Doppelpack gelang, ist der sechste Legionär. Zu Mohammed Kadiri, Uros Matic, James Jeggo, Lucas Venuto und Tarkan Serbest, der mit seinem Teamdebüt für die Türkei den Österreicher-Status verlor. Sollte der von Serbest angestrebte Transfer in die türkische Süper Lig nicht gelingen, müsste der neue Abwehrspieler der Austria ein Österreicher sein. In Poysdorf wurde aber ein siebenter Ausländer getestet: Der 26jährige slowenische Torhüter Azbe Jug. Das fällt unter das von Trainer Thomas Letsch angekündigte Beobachten des Marktes. Denn eigentlich war in den Planungen nicht vorgesehen, einen Ausländerplatz für einen Tormann zu opfern. Außerdem muss hinterfragen, ob der 1,91 Meter-Riese nach sechs Saisonen, in denen er zunächst bei Girondins Bordeaux und dann bei Sporting Lissabon nie richtig zum Zug kam, das Format für eine Nummer eins hat, die Austria weiterhilft. Das kann in den nächsten Wochen Neuzugang Max Sax wegen eines Knochenödems im Wadenmuskel nicht.

Ein ehemaliger Austria-Legionär, Flügelflitzer Felipe Pires, bekommt  beim deutschen Champions League-Teilnehmer Hoffenheims in der letzten Saison unter Trainer-Jungstar Julian Nagelsmann als einer von zwei Brasilianern die Chance, sich in der Vorbereitung einen Platz im Kader zu erkämpfen. Der zweite hat eine Rapid-Vergangenheit: Joelinton!

 

 

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