Fußball

Salzburger Festspiele im November sind kein Selbstläufer

Die  heiße Woche für Meister Red Bull Salzburg begann mit dem Sprung an die Tabellenspitze, der Verlegung der Salzburger Festspiele vom Sommer in den November. Zum Jubel über das 5:0 gegen Sturm kam zwei Tage später  die Freude über die Fortsetzung der Erfolgsserie in der Youth League: Der Titelverteidiger qualifizierte sich durch das  2:0 über Sparta Prag in Grödig mit einem Gesamtscore von 6:2 für das Play-off um den Aufstieg ins Achtelfinale, das in einem Match ausgetragen wird. Und in dem hat Salzburg Heimvorteil. Salzburgs Talente kamen dem Youth League-Rekord von Chelsea (15 Spiele ohne Niederlage) schon sehr nahe. Zwei Partien fehlen noch, um ihn einzustellen.

13 Spiele ohne Niederlage hat die Mannschaft von Marco Rose auch bereits im Europacup. Wenn Donnerstag ab 19 Uhr das 14. gegen Vitoria Guimaraes aus Portugal gelingt, könnte dies den Aufstieg unter die letzten 32 bedeuten.  Dafür würde schon ein Unentschieden reichen, wenn Türkeis Cupsieger Konyaspor zur gleichen Zeit daheim nicht Olympique Marseille besiegt. Eine Prolongation der Salzburger November-Festspiele, ein Sieg, würde die k.o.-Phase fixieren. Das wird aber kein Selbstläufer, sondern harte Arbeit. Darum ermahnte  Rose seine Torjäger Munas Dabbur und Fredrik Gulbrandtsen: „Ihr müsst den Schwung vom Sturm-Spiel mitnehmen.“ Die Forderung gilt für alle. Ein Tabuthema bleibt vorerst der Bundesligaschlager am Sonntag bei Rapid im Hütteldorfer Allianz-Stadion. Für den bereits 23.500 Karten verkauft, nur noch 1500 zu haben sind. Der Business Club (2300 Plätze) ist bereits restlos ausverkauft. Wieder eine große Kassa für Grün-Weiß. Beim Schlager als Zuschauer auf der Tribüne: Ex-Rapidler Srdjan Grahovac. Donnerstag kämpft der Bosnier mit Kasachstans Meister FK Astana gegen Villarreal um den Aufstieg in der Europa League. Wie in seiner Rapid-Zeit vor zwei Jahren.

Zwei Stunden nach Salzburg versucht die Austria im altehrwürdigen Mailänder San Siro-Stadion  ein Wunder, am 7. Dezember im Happel-Stadion ein Aufstiegs.Finale gegen Griechenlands Tabellenführer AEK Athen zu bestreiten. Das gelingt wahrscheinlich sogar nur mit einem Sieg. Denn AEK Athen darf maximal einen Punkt mehr als Violett machen, sonst ist alles entscheiden. Und den Griechen, die den Vertrag mit der Rapid-Leihgabe Arnor Traustasson schon im Jänner lösen wollen, ist ein Heimsieg gegen Kroatiens schwächelnden Meister Rijeka zuzutrauen. Würde heißen: Ein Unentschieden in Mailand wäre für Austria zu wenig.

Milans Starensemble ist trotz schwacher Saison in der Serie A, trotz Platz sieben mit 16 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Napoli, klarer Favorit. Die Austria klammert sich an positive Erinnerungen: Zuletzt das 4:1 in Rijeka, letzte Saison das 3:3 bei AS Roma,  unter Trainer Thorsten Fink  im Europacup von zehn Spielen sieben  gewonnen, nur eines verloren. Fink hat noch aus seiner Spielerzeit  Erinnerungen an San Siro: Dort sass er auf der Tribüne, als Bayern 2001 das Finale in der Champions League gegen den FC Valencia im Elfmeterschießen dank Titan Oliver Kahn im Tor gewann. Ausgerechnet im Endspiel hatte Bayerns Trainer Othmar Hitzfeld für Fink im Kader keinen Platz frei. Noch länger zurück liegen die erfolgreichen Erinnerungen von Sportchef Franz Wohlfahrt: Am 7. Dezember 1983 sass er als damals 19jähriger als Ersatz für Stammkeeper Friedl Koncilia auf der Bank, als die Austria Inter Mailand mit 1:1 aus dem UEFA-Cup warf. Das war damals speziell für Herbert Prohaska nach sseienr Inter-Vrgangenheit eine große Genugtuung. Kann es eine ähnliche 34 Jahre später wieder geben? Bemerkenswert ist, dass 2000 Fans die Austria in San Siro unterstützen werden.  Einige sitzen neben ehemaligen Austria-Größen mit Tormann Hubert Baumgartner und Felix Gasselich im Traditions-Charterflieger.

Auch für Österreichs Trainerlegionäre geht es um die Aufstiegschance: Adi Hütter darf mit Young Boys Bern in Belgrad gegen Partizan zumindest nicht verlieren, Peter Stöger braucht mit dem 1.FC Köln daheim gegen Arsenal ein Wunder wie sein Ex-Klub Austria in Mailand, um beim letzten Spiel in Belgrad gegen Roter Stern noch im Aufstiegsrennen zu sein. Seit dem 0:1 in Mainz am Samstag jagt bei Köln eine interne Besprechung die andere: Noch Samstag Abend zwischen den Klubbossen und Stöger, Dienstag zitierte die Führungsteage den Spielerrat zu sich und hörte von ihm ein klares Bekenntnis zum beliebten Trainer aus Wien. Der hat nur noch 15 einstzfähige Spieler, sagt aber: „Jedes Erfolgserlebnis hilft uns weiter.“ Das Sonntag in der Bundesliga gegen Hertha BSC Berlin wäre  aber dringender. Stöger: „Wir könnten beide sehr gut gebrauchen.“

Die tipp 3-Quoten in Sachen Köln sind überraschend bis gewagt; 2,30 für einen Sieg des Letzten Köln, hingegen 2,50 für einen vom Gruppenersten Arsenal.  Vielleicht spielt da die Spekulation mit, dass Arsenals Trainer Arsene Wenger einige Stars schonen wird. 2,60 ist die Quote für einen Sieg von Hütter mit den Young Boys. Nur 1,25 für drei Punkte von Salzburg, 9.00 hingegen für eine Austria-Sensation in San Siro!

 

 

 

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