Fußball

Salzburger Festspiele: „Nicht mehr aufzuhalten“

Salzburg hat zwar nicht 13  Punkte Vorsprung wie Bayern München in Deutschland, aber auch mit neun in Österreich einen ähnlichen Status: Souverän in Richtung Meistertitel unterwegs. Der Titelverteidiger riss mit um vier Monate vorverlegten Salzburger  Festspielen die Wiener Austria brutal aus ihren Träumen, die Meisterschaft wieder spannend zu machen, in den Titelkampf eingreifen zu können. Die hätte sich Violett nur erfüllen können, wäre die  große Führungschance in der ersten halben Stunde, als Salzburg nicht die bessere Mannschaft, sondern eher schlechter war,  genützt worden. Aber ausgerechnet Kapitän Alexander Grünwald (Bild oben) , bisher Spezialist für Tore gegen Salzburg, jagte den Ball über die Latte.  Valon Berisha, der schon zwei Runden zuvor  durch einen Superfreistoß für das goldene Tor gegen Rapid in Hütteldorf gesorgt hatte, traf auch gegen den  zweiten Wiener Klub. Mit dem ersten Schuss, der auf das  Austria-Tor ging, sorgte der  Kosovo-Norweger  für die  Führung. Wie gegen Rapid flog der Ball genau ins Kreuzeck. Damit kippte das Spiel.

Speziell nach dem raschen 2:0 durch den Ex-Autrianer Andreas Ulmer kurz nach der Pause. Die Hinrichtung kam aber erst im Finish: Drei Tore in den letzten 12 Minuten durch  zwei, die von der Bank kamen: Zweimal der Südkoreaner Hee-Chan Wang, dann auch der Kroate  Josip Radosevic, früher Napoli, mit seineme rsten Treffer in der Meisterschaft. Was bewies: Salzburg hat auch den breitesten und besten Kader, wird in Verbindung mit  seiner hervorragenden Nachwuchsarbeit in Österreich auf Jahre hinaus unantastbar bleiben. So sehr das in Wien auch missfallen wird. Trainer Oscar Garcia trug durch eine taktische Umstellung zur zweiten Hälfte mit  Valentino Lazaro, den er an die rechte Flanke beorderte und damit das  Mittelfeld verbreiterte, das seinige zum Furioso bei: „Wir haben die Position besser besetzt, das Pressing gesteigert“, analysierte er, wollte  von einem entschiedenen Titelrennen zehn Runden vor Schluss nichts wissen: „Wir hatten im Herbst schon neun Punkte Rückstand. Austria und auch Rapid waren gegen uns phasenweise sogar besser“. Klingt fast wie ein Hohn.

Sky-Experte Andreas Herzog wertete die zweite Hälfte als klares Statement in Richtung des vierten Meistertitels hintereinander, das wäre der achte seit der  Red Bull-Übernahme vor elf Jahren. „Wenn sie einmal in Fahrt sind, kann sie in Österreich keiner aufhalten“ gestand Austrias Trainer Thorsten Fink, der damit weiter gegen seinen Ex-Klub ohne Sieg blieb. Erstmals erzielte die Austria auch in dieser Saison kein Tor: „Weil sie in den eins gegen eins-Situation die individuelle Klasse haben, um sich durchzusetzen, können sie jeden Gegner ausspielen“, lobte Fink die Sieger  und wusste zugleich, dass neun Punkte Rückstand auf Salzburg für Austria nie und nimmer aufzuholen sein werden: „Wir konzentrieren uns auf Platz zwei und den Cup.“ Dem Wiener Lokalrivalen Rapid bleibt nur der  Cup.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER .

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