Fußball

Salzburgs außergewöhnliche Zukunft! Verliert Sturm Hierländer?

Von Österreichs derzeitigem Tabellenführer  zu einem Abstiegskandidaten der zweiten deutschen Liga? In Hamburg wurde Mittwoch publik, dass Sturms Mittelfeldspieler Georg Hierländer ein Thema als Winterverstärkung beim Kultklub St. Pauli ist. Für den 26jährigen würde die zweite Liga kein Neuland: Vor seiner Sturm-Zeit war er bei RB Leipzig, ohne dort Akzente setzen zu können. Hierländers Berater aus Linz, Max Hagmayr, bestätigte die Kontakte, konnte sich aber nicht vorstellen, dass Sturms Sportchef Günter Kreissl und der neue Trainer Heiko Vogel im Titelkampf auf den wertvollen Hierländer verzichten wollen. Andererseits: Sturm kann nur noch im Winter für Hierländer  eine Ablöse kassieren, im Sommer nach Vertragsende wäre er gratis frei. Kann auch durchaus sein, dass der gerissene Hagmayr St. Paulis Flirt mit Hierländer öffentlich machte, um so bei Kreissl für seinen Klienten höhere Bezüge herauszuholen. Auch wenn St. Pauli Kult ist, die Heimspiele am Millerntor unweit des Kiez immer besser besucht sind als die von Sturm in Liebenau: Bedeutet es wirklich einen Anreiz, zu einem Klub zu wechseln, der auf Rang 15 nur drei Punkte vor einem Abstigesplatz liegt, der am 7.Dezember den Trainer wechselte, Markus Kauczinski (letzte Saison bei Ingolstadt als Nachfolger von Ralph Hasenhüttl beurlaubt) statt Olaf Janßen holte? Noch ein Österreicher ist ein Thema in der zweiten Liga: Der 26jährige Ex-Salzburger Georg Teigl, beim 1.FC Augsburg als Flügelflitzer ohne Einsatz in dieser Saison und ohne Perspektive, soll zu Union Berlin wechseln, als Back-Up für den Ex-Rapidler Christopher Trimmel das Österreicher-Kontingent in der Alten Försterei wieder auf vier erhöhen.

Der Hierländer bei Red Bull Salzburg heißt Paolo Miranda, der unter Heimweh nach Brasilien leidet. Da signalisierte Sportchef Christoph Freund die Bereitschaft, über einen Transfer des Abwehrchefs zu reden, wenn die finanzielle Seite stimmt. Vorerst präsentierte der Meister aber seine Zukunft. Aus den eigenen Reihen, zweimal aus Afrika, einmal aus Südkorea. In den eigenen Reihen gab´s drei Vertragsverlängerungen bis 2021: Mit dem 21jährigen Innenverteidiger Duje Caleta-Car, der um einen Platz in Kroatiens WM-Aufgebot kämpfen wird, mit dem Eigengewächs Luca Meisl, ein 18 Jahre junger Defensivspieler sowie mit dem ein Jahr älteren Stürmer Alexander Schmidt. Der Wiener mit Vienna-Vergangenheit machte auf sich unter anderem im April mit dem Siegestor im Finale der Youth League gegen Benfica Lissabon auf sich aufmerksam. Rapid soll Interesse gezeigt haben, ihn nach Hütteldorf zu lotsen. Gleich bis 2022 unterschrieb das Trio der Neuen: Der 18jährige Mittelfeldspieler Sekou Koita, der bereits mit 16 im Nationalteam Malis debütierte, der 18jährige Anderson Niangbo, ein Stürmer aus der Elfenbeinküste, sowie der 18jährige Südkroeaner Jungmin Kim, ein Mittelfeldspieler. Das sind für Freund außergewöhnliche Talente, die vorerst für die Erste Liga-Filiale Liefering eingeplant sind.

Sozusagen eine Rückversicherung, falls Salzburg wie in den letzten Saisonen Spieler, die sich gut entwickelten, in attraktivere Ligen abhanden kommen. Der Gefahr sieht Trainer Marco Rose aber gelassen ins Auge: „Ich kannte unseren Weg, als ich das Angebot bekam und kann mich durchaus damit identifizieren. Es gab heuer kein wirkliches Argument, um etwa Konny Laimer zu überzeugen, noch weiter in Salzburg zu bleiben statt nach Leipzig zu wechseln. Solche Fälle können und werden sich wiederholen.“ Um dafür gewappnet zu sein, baute der Doublegewinner schon vor. Mit außergewöhnlichen Talenten.

Foto: FC RED BULL SALZBURG Fotoarchiv.

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