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Salzburgs bisher größter Coup: Wieder Okafor und wieder 1:1

LONDON, ENGLAND - SEPTEMBER 14: (EDITORS NOTE: Image has been digitally enhanced.) during the UEFA Champions League group E match between Chelsea FC and FC Salzburg at Stamford Bridge on September 14, 2022 in London, England. (Photo by Jasmin Walter - FC Red Bull Salzburg/FC Red Bull Salzburg via Getty Images)

Schon am Nachmittag gab es ein 1:1 zwischen Chelsea und FC Salzburg. In der Youth League, in der Salzburgs Hoffnungen für morgen das zweite 1:1 wie gegen Milan schafften. Am Abend lief es in der Champions League an der Stamford Bridge genauso. Salzburg musste in dem intensiven Duell zwar leiden, verdiente aber sein zweites 1:1. Der Unterschied zum ersten gegen Milan: Zur Pause stand es noch 0:0, in London ging Salzburg nicht in Führung, sondern musste einen Rückstand aufholen. Das gelang, weil wie eine Woche zuvor gegen Milan Noah Okafor traf. Das fünfte Tor des Schweizers in den letzten sechs Champions League-Spielen. Damit ist für Österreichs Meister in der Gruppe vor den Oktober-Duellen gegen Dinamo Zagreb weiterhin alles möglich. Kroatiens Meister verlor in Mailand beim AC Milan 1:3 (0:1), machte den Italienern das Leben aber schwer. Ex-Rapidler Robert Ljubicic verlor vor dem 0:2 das Kopfballduell gegen den belgischen Torschützen Alexis Saelemaekers, der auch in Salzburg für Italiens Meister gescort hatte.

„Besser kann man gar nicht mehr spielen“, schwärmte der deutsche Ex-Teamspieler Didi Hamann, der mit Liverpool Champions League-Sieger war, im Münchener Sky-Studio von Salzburgs Widerstandsfähigkeit und Stabilität, prophezeite bereits nach zwei Spielen den Aufstieg ins Achtelfinale. Dabei begann der Abend für Salzburg schlecht. Luka Sucic konnte zwar beginnen, aber beim Aufwärmen meldete sich Fernando, bisher ein Prunkstück in der Offensive, mit muskulären Problemen im Oberschenkel ab. Der dritte Ausfall nach Oumar Solet und Max Wöber. Für ihn begann Benjamin Sesko, der vor der Pause Salzburgs einzigen gefährlichen Torschuss abgab. Aber auch Chelsea konnte bei der Premiere von Trainer Graham Potters 4-2-3-1 Salzburgs Tormann Phlipp Köhn nicht wirklich prüfen. Weil sich das „Not-Abwehrzentrum“ mit Bernardo und Strahinja Pavlovic bewährte.

Zur zweien Hälfte ersetzte Trainer Matthias Jaissle einen 19 jährigen durch einen anderen. Statt des Dänen Maurits Kjaergaard kam der Franzose Lucas Gourna-Douath. Nach drei Minuten der zweiten Hälfte passierte das Verhängnis mit Bernardos einzigem Fehler: Er verpasste einen Pass  von Mason Mount in den Strafraum, wodurch Raheem Sterling frei zum Schuss kam, genau ins Eck traf. Aber Salzburgs zerbrach danach nicht, blieb gut organisiert, hielt leidenschaftlich dagegen. Nach 66 Minuten holte Potter seine Stars Pierre Emerick Aubameyang und Kai Havertz, die sich nicht durchsetzen konnten, vom Rasen. Kurz darauf ersetzte Jaissle Sesko und Sucic durch Junior Adamu und Youngster Dijon Kameri. Das war der bessere Griff: Weil Gourna-Douath nach Zusammenspiel mit Kameri den Ball ideal in den Lauf von Junior Adamu brachte, der im Strafraum Okafor fand, der direkt übernahm, Kepa bezwang und damit nach dem Happy End stürmisch vor den Salzburg-Fans jubeln konnte (Bild oben). Nach diesem Pass von Gourna-Douath zu Junior weiß auch jeder, warum Salzburg für den Youngster 13 Millionen Euro Ablöse zahlte.

Das Unentschieden rettete Köhn im Finish mit einer Superreaktion gegen Hakim Ziyech. Die letzte Chance ließ Armando Broja, der letzte Saison bei Ralph Hasenhüttls FC Southampton spielte, ungenützt. Damit war die „Herkules-Aufgabe“, von der Jaissle gesprochen hatte, bewältigt. Was er als „etwas Besonderes“ bezeichnete. „Megazufrieden“ war er über die leidenschaftliche Leistung, die auch Sportchef Christoh Freund ganz ober in einer Rangliste der Salzburger Highlights weit oben: „Die Gruppe wird noch sehr spannend.“ Dass Chelsea an ihm Interesse zeigt, dementierte Freund übrigens nicht.

Salzburg holte zwei Unentschieden, der zweite Red Bull-Klub verlor zweimal. Dabei hielt sich RB Leipzig mit einem starken Xaver-Schlager im Bernabeu-Stadion gegen Real Madrid sehr gut, hatte Chancen zur Führung. Bis zur 80. Minute stand es 0:0, ehe Federico Valverde mit Reals zweitem Torschuss das 1:0 erzielte. Eine Minute später tauschte Reals Trainer Carlo Ancelotti den diesmal als Linksveteidiger aufgebotenen David Alaba aus. In der Nachspielzeit fiel Reals 2.0 durch Marco Asensio. Borussia Dortmund führte bei Englands Meister Manchester City bis zur 80. Minute 1:0, ehe ein Patzer von Ersatzkeepeer Alex Meyer für das 1:1 sorgte. Vier Minuten später sorgte der Erling Haaland für den Sieg gegen seinen Ex-Klub. Mit einem unglaublichen Tor: Der frühere Salzburg-Torjäger traf waagrecht in der Luft liegend mit links, verzichtete danach zu jubeln.

 

Foto: Red Bull Salzburg.

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