Fußball

Salzburgs größtes Problem: Potter, das unbekannte Wesen

Thomas Tuchel gab Sonntag via Twitter zu, am Boden zerstört zu sein, weil er am Tag nach der 0:1-Pleite zum Start der Champions League gegen Dinamo Zagreb vom neuen Chelsea-Besitzer Todd Boehly gefeuert wurde. Auch Österreichs Meister FC Salzburg stört Tuchels Entlassung. Mit ihm wäre Chelsea Mittwoch beim Duell in London an der Stamford Bridge eine berechenbare Größe gewesen. Bei seinem Nachfolger hingegen nicht. Graham Potter (Bild oben) ist für Trainer Matthias Jaissle das unbekannte Wesen. Auch der Brasilianer Bernardo, der eineinhalb Jahre Potters Methoden bei Brighton kennengelernt hatte, wird das größte Problem für die Salzburger  nicht ändern können.

Als einer der aufregendsten Trainer im Fußball wird Potter auf der Chelsea-Homepage bezeichnet. Er kündigte an, eine Mannschaft und Kultur aufzubauen, auf die alle Chelsea-Fans aufbauen können. Was weiß man von dem 47 jährigen?  Er begann seine Trainerkarriere vor elf Jahren beim viertklassigen schwedischen Klub Östersunds, den er in die erste Liga führte, 2017 zum Cupsieg und damit in die Europa League, in der Östersunds nach Platz zwei in der Gruppe hinter Bilbao erst in der k.o.-Phase an Arsenal trotz 2:1-Sieg in London gescheitert war.  In England wurde man dadurch auf ihn aufmerksam. Er wechselte 2018 zu Swansea in die Championship, die zweite Liga. Ein Jahr später kamen Angebote aus der Premier League, er entschied sich für Brighton. Nach drei Saisonen mit den Plätzen 15, 16 und neun kaufte ihn Chelsea völlig überraschend für 23 Millionen aus seinem Vertrag heraus, als er mit Brighton nach sechs Runden auf Platz vier stand. Potter nimmt vier Co-Trainer von der Stadt an der Südküste nach London mit.

In Brighton stand er für Ballbesitz, kontrolliertes Passspiel, taktische Flexibilität und Innovation.  Was wird er in seinem ersten Spiel bei Chelsea ändern? Die Frage beschäftigt auch Jaissle, der normal über einen Gegner bis ins letzte Detail alles weiß. Diesmal nicht. Daher sowie wegen der Ausfälle von Oumar Solet, Max Wöber und wahrscheinlich auch Luka Sucic wird das zweite Gruppenspiel zum wahrscheinlich schwierigsten der sechs. Tuchel schätzt Chelsea ohnehin stärker als Milan ein. Sicher wird so wie bei Tuchel auch bei Potter der 24 jährige Spanier Marc Cucurella linker Verteidiger spielen. Den holte Potter 2021 von Getafe für 18 Millionen zu Brighton. Heuer wechselte Cucurella für 65,3 Millionen Euro von den Seagulls zu Chelsea. Boehly war bereit, die höhere Ablöse zu bezahlen als Manchester City. Damit spielt Salzburg gegen den aktuell teuersten linken Außenverteidiger der Welt.

Foto: Twitter.

1

Meist gelesen

Nach oben