Fußball

Salzburgs neue Nummer elf denkt oft an Steven Gerrard

Trainer Jesse Marsch ließ es sich nicht nehmen, seinen Landsmann Brenden Aaronson selbst abzuholen, als die 20 jährige Neuerwerbung von Österreichs Meister am Wochenende in Salzburg eintraf, zeigte ihm gleich das Stadion (Bild oben), in dem er glänzen, auf Sicht die Lücke schließen soll, die im Mittelfeld der Abgang von Dominik Szoboszlai nach Leipzig hinterließ.  Wie es sich für einen Amerikaner mit einem Marktwert von zehn Millionen Euro gehört, der Philadelphia Union eine Ablöse von 5,2 Millionen Euro brachte, die mit Bonuszahlungen auf mehr als sieben steigen kann, präsentierte sich Aaronson ziemlich selbstbewusst. Der schnelle, vertikale Stil, den die Bullen praktizieren, sei genau der, den er bevorzugt. Mit andren Worten: Er glaubt, sehr gut zu Salzburg zu passen: „Hier gibt es perfekte Bedingungen, damit ich mich ständig verbessern kann“. In der Mittelfeldraute könne ihn Marsch auf jeder Position einsetzen. Er traut sich auch zu, in Salzburg den 10 er wie bei Philadelphia zu spielen, ebenfalls erfolgreich: „Ich bin stark gegen den Ball, versuche Lücken zu stopfen und möglichst viele Assists zu liefern“. Dafür hat Salzburg ihn  geholt. Die Ablöse ist die zweithöchste, die je für einen Spieler aus der nordamerikanischen Major League Soccer bezahlt wurde. Eine höhere kassierte nur Vancouver für Bayerns Jungstar Alphonso Davies, nämlich zehn Millionen.

Die liebste Rückennummer von Aaronson ist sieben. Die war bei Philadelphia vergeben, auch in Salzburg nicht frei. Da gehört sie Sekou Koita. In Philadelphia spielte Aaronson mit Nummer 22. Als er erfuhr, dass in Salzburg sozusagen die „Hälfte“ davon frei war, griff er zu. Die letzte Nummer elf im Bullen-Dress war der Bosnier Smail Prevljak, der inzwischen in Belgien bei AS Eupen spielt. Von seinem Nachfolger wird erwartet, dass er bleibendere Spuren in Salzburg hinterlässt. Aaronson outete sich als Fan des FC Liverpool und seiner Ikone Steven Gerrard. Der ist sein Vorbild, dem er auch punkto dominante Persönlichkeit und Titelgewinne nacheifern will. Wenn das gelingt, dann hat Salzburg mit Aaronson das große Los gezogen.

Einen ähnlichen guten Griff hoffen Sportchef Christoph Freund und Geschäftsführer Stephan Reiter mit einem Trio von 18jährigen aus Mali getan zu haben, mit dem sie bis 31. Mai 2025 alles klarmachten. Mit einem Innenverteidiger  (Daounda Guindo), einem Mittelfeldmotor (Mamady Diambou) und einem Offensivgeist (Nene Dorgeles). Sie sollen sich zunächst in der Filiale Liefering in der zweiten Liga entwickeln. Bei der wurde Montag der Trainerwechsel offiziell. Der Däne Bo Svensson wechselte wie erwartet zu seinem Ex-Klub Mainz in die Bundesliga zurück, ein Deutscher folgt auf ihn. Der erst 32 jährige Matthias Jaissle, der bisher die U 18 der Salzburger Akademie trainierte. Jaissle beendete zwei Monate vor seinem 26. Geburtstag wegen permanenter Problem mit der Achillessehne seine Karriere als Innenverteidiger, in der er 60 Spiele bei Hoffenheim in der Bundesliga bestritt, zur deutschen U 21-Truppe gehörte, die 2009 unter Teamchef Horst Hrubesch Europameister wurde. In der auch die späteren Weltmeister Manuel Neuer, Jerome Boateng und Mesut Özil spielten. Ein Kreuzbandriss und die Achillessehne stoppten die hoffnungsvolle Karriere. Als Jungtrainer arbeitete Jaissle vor Salzburg bei RB Leipzigs U 17 als Assistent des aktuellen Hoffenheim-Trainers Sebastian Hoeneß, danach als Co-Trainer von Alexander Zorniger beim dänischen Spitzenklubs Bröndby Kopenhagen.

Eingewöhnungsprobleme sollte das neue Mali-Trio in Salzburg nicht haben. Denn sie sind derzeit die Legionäre sechs bis acht, die aus dem westafrikanischen Land kommen: Koita und Mo Camara gehören fix zur Meistermannschaft, Ousmane Diakite, Youbou Diarra und Mamadou Sangare versuchen dies, via Liefering noch zu schaffen.

Foto: Red Bull Salzburg.

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