Fußball

Salzburgs Sportchef und externe Experten reden beim Teamchef-Thema mit

Wo man hinschaut, wird einem übel. Mit diesen harten Worten reagierte Ex-Teamstürmer Marc Janko Sonntag Nachmittag im Wiener Sky-Studio auf die Entscheidung des Wahlausschusses, Burgenlands Verbandspräsident Gerhard Milletich als Nachfolger für ÖFB-Präsident Leo Windtner zu nominieren. Damit hätten sich die Systemerhalter durchgesetzt, ein System, das sich nur selbst abwählen kann, sei zu hinterfragen. Auch Windtner war eine interne Lösung wie jetzt Milletich, die externen der letzten Jahrzehnte hießen Friedrich Stickler, Beppo Mauhart und  Karl Sekanina.

Die Interviews von Milletich nach seiner Kür am Samstag und auch Sonntag Abend im ORF lieferten jedenfalls keine Angriffsflächen. Ganz im Gegenteil. Auch wenn er zur Enttäuschung so mancher nicht den Stab über den Teamchef brechen wollte, einen Schnellschuss über Franco Foda als eine Art Populismus bezeichnete, der für ihn nicht infrage komme. Aber dennoch sagte er zu diesem Thema einiges, was darauf schließen lässt, das dies nach den Oktober-Spielen auf den Färöer und in Dänemark je nach Ausgang noch sehr interessant sein könnte. Das Präsidium, sprich die Landesverbandspräsidenten, sollten künftig nur noch klären, ob das Engagement des Topkandidaten finanziell zu stemmen ist oder nicht. Die sportlichen Entscheidungen, wer am besten zum vorhandenen Spielermaterial passe, sollten  aber andere treffen. Da will Milletich Sportdirektor Peter Schöttel ebenso hören wie die ÖFB-Sportkommission und externe Experten.

Milletich wies darauf hin, dass zur Sportkommission auch Christoph Freund (Bild oben), der sehr erfolgreiche  Sportchef von Serienmeister Red Bull Salzburg gehört. Wenn Freunds Meinung wirklich zählen sollte, was bei dem guten Händchen, das er mit seinen Trainerentscheidungen hatte, praktisch zwingend wäre, dann könnte es  wirklich interessant werden. Denn es ist ein offenes Geheimnis, dass man in Salzburg  die Wertschätzung vermisst, die ein Teamchef eigentlich der eindeutig besten Mannschaft  im Land entgegenbringen müsste. Das zeige sich auch daran, dass Foda selten bei Salzburgs Heimspielen auf der Tribüne zu sehen ist. Zumindest nach Meinung der  Chefetage des Meisters. Anderseits könnte man sagen, dass die Anzahl der Salzburger Kandidaten für Österreichs Team überschaubar sind. Kapitän Andreas Ulmer, dann Max Wöber, in Zukunft wahrscheinlich Junior Adamu und Nicolas Seiwald. Mehr sind´s nicht.

Foto: Red Bull Salzburg.

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