Fußball

Salzburgs vierter Blitzstart: Acht Tore in den ersten elf Minuten

Blitzstarts sind die neue Spezialität von Meister Red Bull Salzburg, mit der sie souverän zur Titelverteidigung. Wie schon beim 2:0 gegen Rapid, dem 6:0 in Hartberg und beim 5:1 in Graz gegen Sturm schlugen Salzburg auch Sonntag beim 3:1 (2:0) gegen den LASK schon in der Anfangsphase zu. Bereits nach elf Minuten stand es durch Dominik Szoboszlai (Bild oben) und Patson Daka, der im fünften Pflichtspiel hintereinander traf, 2:0. Damit hat Salzburg sieben Punkte weiter Vorsprung auf den Zweiten Rapid, in den ersten 26 Runden 90 Tore erzielt. Mit seinen Blitzstart ist Österreichs Meister europaweit derzeit ein Unikum. Seit dem Neustart nach der Corona-Pause gelangen elf Tore in den ersten elf Minuten, den anderen elf Bundesligaklubs nur zehn: Gegen Rapid stand es nach neun Minuten 1:0, in Hartberg nach elf 3:0, in Graz nach zehn 2:0, gegen die Linzer nach elf 2:0. Sensationell. „Eine Sache der Mentalität“, behauptete Routinier Zlatko Junuzovic, „wir sind voll darauf fokussiert, sofort voll da zu sein. Wenn wir einmal führen, dann wird es für jeden Gegner schwer!“ Wie wahr. Aber Trainer Jesse Marsch ließ sich noch nicht zum Titel gratulieren.

Eigentlich spricht es für die Linzer, dass sie nochmals herankamen, Salzburg mit einer starken Vorstellung in der zweiten Hälfte ins Wanken brachten. Nach dem Anschlusstor von Marco Raguz traf Junuzovic bei einer Rettungsaktion die Latte des eigenen Tores, fehlte nicht viel zum Ausgleich. Der LASK drückte weiter, ehe nach einem Eckball Albert Vallci per Kopf für den Endstand sorgte. Bitter für den Tabellenführer nach dem Grunddurchgang, der seit Sonntag auch ohne Punkteabzug hinter Rapid liegen würde. Selbst wenn das Protestkomitee die Strafe für den verfrühten Beginn des Mannschaftstrainings reduzieren sollte,  werden die Linzer keine Gefahr mehr für Salzburg bedeuten, würde das nur noch den Kampf um Platz zwei beeinflussen. Trainer Valerien Ismael betonte dennoch, weiter stolz auf seine Mannschaft sein: „Die haut immer alles rein. Nur haben wir derzeit den Druck am Schuh, Da muss man den Kopf hoch halten, positiv bleiben!“  Auf der Tribüne verfolgte Robert Almer, der Tormanntrainer der Nationalmannschaft, das  Duell der Teamkeeper zwischen Cican Stankovic und Alexander Schlager. Der nachher im „Sky“-Interview Selbstkritik übte. Weil er beim ersten Tor unglücklich aussah, da sein Versuch, vor Szoboszlai den Ball wegzuspitzeln, misslang. Und weil er vor dem dritten Tor den Eckball nicht abfing.

Salzburg gewann seine letzten sieben Pflichtspiele, erzielte erstmals in den ersten 26 Runden 90 Tore. Die Linzer sind hingegen mit einem Unentschieden und drei Niederlagen die schlechteste Mannschaft in den vier Runden nach der Corona-Pause. Denn der Letzte Sturm Graz feierte im steirischen Derby bei Hartberg seinen ersten Sieg, gewann vor den Augen von Teamchef Franco Foda 2:1 (0:1) was ein Freistoßdoppelpack des Bulgarien Kiril Despodov in den letzten fünf Minuten möglich machte. Bis dahin lag Hartberg auf Platz drei. Sturm hatte Glück, in den ersten 20 Minuten nicht höher als 0:1 zurückzuliegen. Damit sind die Spekulationen um einen Trainerwechsel bei Sturm mit Saisonende vom noch drei Spiele gesperrten Nestor el Maestro, dessen jüngeren Bruder Nikon sich nach dem siegreichen Einstand als Chef auf der Bank „super“ fühlte, zu Hartbergs Markus Schopp, vorerst gestoppt. Sportchef Andreas Schicker sah die von ihm geforderte Reaktion der Mannschaft, also wird es auch für die Sturm-Spieler vorerst keine Konsequenzen geben.

 

 

 

 

 

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Foto: RB Salzburg.

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