Fußball

Schafft Demir in dieser Saison noch eine Serie wie Braunöder?

Der Unterschied zwischen beiden macht 9,3 Millionen Euro aus. Im Internetportal „transfermarkt“ beim Marktwert. Auf 700.000 Euro steht er beim 19 jlhrigen Austria-Eigengewächs Matthias Braunöder, auf zehn Millionen beim ein Jahr jüngeren Rapid-Talent Yusuf Demir. Aktuell bedeutet dies eine große Fehleinschätzung. Braunöder brachte es bei der Austria auf elf Spiele hintereinander in der Startelf. Schafft Demir in dieser Saison noch eine ähnliche Serie? Zweifel sind angebracht, wenn man seine Einsatzzeiten seit der Rückkehr aus Barcelona betrachtet: 35 Minuten bei der Cupneiderlage gegen Hartberg, fünf beim 1:2 gegen Red Bull Salzburg, nur gegen Vitesse Arnheim in der Startelf, nach 62 Minuten ausgetauscht, Sonntag beim 2:2 in Graz wieder nur auf der Bank, im Finish 25 Minuten gespielt. Man kann davon ausgehen, dass Demir entweder Donnerstag bei Vitesse Arnheim beginnt oder drei Tage später in Innsbruck beim WSG Tirol. Sicher nicht in beiden Partien.

Liegt es daran, dass Rapid Trainer Ferdinand Feldhofer Demir auf Grund seiner Fitness zu wenig zutraut, obwohl er die komplette Vorbereitung mitmachte, Austrias Manfred Schmid seinen Talenten mehr Vertrauen schenkt? Ihm blieb eigentlich keine andere Wahl, anderseits ist bei Rapid auf Demirs Offensivpositionen die Konkurrenz auch nicht entscheidend größer als im zentralen Mittelfeld bei Violett. Braunöder räumt auch mit der Meinung auf, dass der Präsenzdienst beim Bundesheer für einen Leistungsknick sorgt. Ganz im Gegenteil. Samstag gegen Hartberg war er dominant, stach auch Hartbergs Salzburg-Leihgabe Youba Diarra glatt aus (Bild oben).

Seit Schmid Braunöder am 26. September beim4:1 gegen Ried erstmals beginnen ließ, gehörte der Eisenstädter immer zur Startformation. Die Serie wurde nur durch eine Gelbsperre durchbrochen. Die kürzeste Einsatzzeit betrug 68 Minuten, zuletzt spielte er viermal über die volle Distanz. Wann wird das bei Demir so weit sein?  Das Argument von den englischen Wochen, die Rapid hat. Austria hingegen nicht, womit mehr Zeit zum Regenerieren bleibt, stimmt zwar. Aber der  laufstarke Braunöder betreibt bei seinem Spiel auch mehr Aufwand als Demir. Den Aufwärtstrend des „Austria-Juwels“ unterstrichen auch seine Assists: Sowohl beim 2:0 in Altach als auch gegen Hartberg bereitete er jeweils einen Treffer vor. Damit kam er in diesen zwei Runden auf gleich viele in seinen ersten 14 Bundesliga-Spielen zusammen. Außerdem gehörte er letzten Samstag zu den Spielern mit drei Torschussvorlagen. Es gab keinen mit mehr.

Bis Sommer 2023 hat Austria Braunöder unter Vertrag. So wie Rapid Demir. Was passiert dann? Derzeit empfiehlt sich Braunöder eher für einen Wechsel ins Ausland. Die deutsche „B360 Sports Agency“ mit einem Büro am noblen Berliner Kurfürstendamm nahm ihn bereits unter Vertrag. Der Marktwert wird sicher bald nach oben korrigiert.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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