Fußball

Schaub ist schon Kölns potenzieller neuer Publikumsliebling

Louis Schaub trainiert erst eine Woche beim 1.FC Köln und gilt schon als potenzieller neuer Publikumsliebling. Zumindest für die Medien.  Der Kölner „Express“ brachte Sonntag ein nach Selbsteinschätzung bewegendes Interview mit dem Neuzugang aus Österreich, in dem der Ex-Rapidler auch über den Tod seines Vaters, des Ex-Eintracht Frankfurt-Stürmers Fred bei einem Autounfall, als Louis acht Jahre alt war, redete. Die Einschätzung des „Express“ über Schaub: Wer auf der Suche nach einem potenziellen neuen Publikumsliebling ist, der kommt an ihm nicht vorbei. Flink auf den Beinen und im Kopf, mit vielen Ideen. Typ Teenieschwarm, aber schon fest vergeben und Familienvater. Der seinem Vorbild Mario Götze nacheifert, auch wenn Deutschlands Goldschütze im WM-Finale 2014 derzeit ein Tief durchmacht: „Er hat ein unglaublich gutes Auge, wie er seine Nebenspieler einsetzt, das ist schon wahnsinnig gut. Man sieht immer wieder, was er kann. Kann ich mir schon eine ganze Menge abschauen,“ glaubte Schaub. Sich selbst beschrieb er als „technisch guten Spieler, der seine Mitspieler gut einsetzen und im letzten Drittel entscheidende Dinge, natürlich auch Tore machen will.“

Schaub sieht die Zeit reif, um sein großes Ziel, die Bundesliga anzugehen. Mit dem Umweg über die Zweite Liga. Das Nürnberg Beispiel seiner Landsleute Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf, ehe sie bei Schalke landeten, machte Mut, dass dies auch bei ihm und Köln funktionieren wird: „So ein Zwischenschritt macht Sinn.“ Von Kevin Wimmer hörte er zuletzt beim Nationalteam nur Gutes über die Kölner, für die er sich schon aber viel früher entschieden hatte, ohne dies bei Rapid an die große Glocke zu hängen: „Der FC ist ein großer Verein.“  Dass sich auch sein Vater Fred über den Umweg Zweite Liga etablierte, ehe er Eintracht Frankfurt 1980 zum Triumph im UEFA-Cup verhalf, hatte keinen entscheidenden Einfluss auf seine Entscheidung_ „Als Spieler will ich aber meine eigene Geschichte schreiben, ich bin auch ein anderer Spielertyp als er.“

Die Zeiten nach dem Tod des Vaters  beschrieb er als „extrem schwierig. Meine Mama und eigentlich alle in der Familie haben extrem zusammengehalten, sie hat dafür gesorgt, dass alles weiterging, auch mit dem Fußball hat sie mich immer unterstützt.“ Man kann davon ausgehen, dass die „Löwenmama“, wie sie Rapids ehemaliger Sportchef Helmut Schulte bezeichnete, in Köln bei vielen Heimspielen auf der Tribüne sitzen wird. Er findet es derzeit spannend, die Ideen seines neues Trainers Markus Anfang kennenzulernen: „Das bringt mich als Spieler weiter. Wir haben schon eine gute Truppe, alle sind offen und es macht Spaß.“ Hoffentlich bleibt´s so.

Peter Stöger, ein genauer Kenner der Kölner Verhältnisse, dessen Wort rund um das Geißbockheim noch immer Gewicht hat, sieht jedenfalls keinen Grund, warum Schaub die Vorschusslorbeeren nicht erfüllen sollte: „Ich wollte ihn ja auch schon haben, er wollte nur damals noch nicht von Rapid weg.“ Die Stunde der Wahrheit beginnt für Schaub und Köln am Weg zum alternativlosen Aufstieg am 3. August.  Beim Startspiel in Bochum gibt´s gleich ein Österreicher-Duell gegen Lukas Hinterseer.

 

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