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Schicker trifft beim Kampf um Ilzer der Fluch seiner „guten Tat“

Andreas Schicker, Sportchef von Hoffenheim mit vierjähriger Erfolgsvergangenheit bei Sturm Graz, möchte, dass es so schnell wie möglich geht, bis Sturms Trainer Christian Ilzer ihm nach Deutschland folgt. Aber irgendwie hat es sich Schicker selbst zuzuschreiben, wenn sich sein Wunsch nicht erfüllen sollte, wonach es Mittwoch aussah. Denn Schicker verhandelte nicht in seiner Sturm-Ära bei den letzten Vertragsgesprächen mit Ilzer die Ausstiegsklausel für den Trainer weg. Ilzer hat zum jetzigen Zeitpunkt keine. Da trifft Schicker also der Fluch seiner guten Tat für Österreichs Meister. Bis Winter will er nicht auf seinen Wunschtrainer warten. Von einer Interimslösung hält er nicht viel.

Ilzer wird am Donnerstag das Training von Sturm Graz leiten. Zum letzten Mal? Dass von Freitag bis Sonntag kein Training ist, hat nicht mit seinen Hoffenheim-Plänen zu tun.  Das stand bereits seit zwei Wochen im Trainingsplan, den Ilzer noch selbst festlegte. Als Hoffenheim noch nicht seinen Trainer Pellegrino Matarazzo entlassen hatte. Derzeit scheint beim Kampf um Ilzer noch alles möglich: Freigabe in der Länderspielpause oder erst im Winter. Sturm-Präsident Christian Jauk spielt verständlicherweise auch auf Zeit. Denn es wäre ein großer Fehler, Ilzers Nachfolger zu bestimmen, solange kein neuer Sportgeschäftsführer engagiert wurde. Den beging vor acht Jahren Rapid, als zuerst Damir Canadi Trainer wurde und erst danach der Schweizer Freddy Bickel als Sportchef kam.  Bei Sturm  soll es nur deutsche Kandidaten für die Schicker-Nachfolge geben, aber noch keinen Favoriten. Das ist auch der 37jlhrige Deutsch-Russe Tomas Zorn nicht. Er arbeitete als Techniker Direktor 2021 bei Lok Moskau eingie Wochen mit Ralf Rangnick zusammenm bis der zu Manchester United wechselte. Jauk hat sich bei Österreichs Teamchef nach Zorn erkundigt.

Daher dürfte es bei Sturm in der Trainerfrage zu einer Interimslösung kommen, sollte Hoffenheim so viel zahlen, dass Ilzer sofort übersiedeln kann. Die Rede ist von einem Sturm-Urgestein: Jürgen Säumel spielte von 2001 bis 2008 im Mittelfeld von Sturm, ehe er Legionär in Italien (Torino, Brescia) und Deutschland (MSV Duisburg) wurde. Er bestritt 20 Länderspiele, gehörte bei der Heim-EURO 2008 zum Kader. Nach der aktiven Karriere war er von 2018 bis 2021 Co-Trainer von Markus Schopp bei Hartberg, danach ein Jahr lang Assistent von Österreichs Teamchef Franco Foda, unter anderem bei der Europameisterschaft 2021. Selbst Cheftrainer war der 40 jährige Säumel bei der zweien Mannschaft von Wolfsberg, ehe ihn zu Jahresbeginn Schicker zu Sturm zurückholte (Bild), ihn zum Chef der zweiten Mannschaft machte. Die derzeit in der zweiten Liga Platz neun belegt. In der Youth League feierte Säumel mit Sturms U-19 zwei Auswärtssiege. Darunter zuletzt 3:2 bei Borussia Dortmund. Wer weiß, vielleicht macht es Säumel als Interimslösung so gut, dass er eine endgültige wird. Säumel hat die UEFA-Pro-Lizenz.

Foto: Sturm Graz.

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