Fußball

Schicker verlängerte bei Sturm, Ende für Schmidt bei Hartberg

Alle, die im noch nicht gewählten neuen Rapid-Präsidium oder im Umfeld darauf spekulierten, dass am 10. Februar, im ersten Bundesligaspiel des neuen Jahres bei Sturm Graz, Andreas Schicker der neue grün-weiße Sport-Geschäftsführer sein wird, wurden schon am ersten Tag der Winterpause eines Besseren belehrt. Von Schicker, der seit einer Woche, als die gesteuerten Spekulationen begannen, immer beteuerte, keinen Kontakt zu Rapid zu haben und sich nicht verändern zu wollen. Montag setzte der 36 jährige, der vor vier Jahren in Graz begann, einen drauf. Er verlängerte seinen bis 2024 laufenden Vertrag bei Sturm vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2026. Klarer geht´s nicht mehr. Das sorgte Montag Abend für großen Applaus auf Sturms Mitgliederversammlung: „Ich möchte den spannenden und herausfordernden Weg von Sturm weiter mitgestalten“, versicherte Schicker, „gemeinsam haben wir große Ziele. Wir werden hart arbeiten, um sie zu erreichen!“ Egal, wer bei Rapid künftig Sport-Geschäftsführer wird, haben ihn die Spekulationen um Schicker sozusagen beschädigt, bevor er ins Amt kam. Weil die Frage bleibt, ob er wirklich erste Wahl war oder nur den Zuschlag erhielt, weil Schicker Charakter zeigte und bei Sturm blieb. Präsident Christian Jauk: „Er ist ein Goldgriff“. Bereits vor Wochen hatte Schicker zuvor den bis 2024 lauenden Vertrag mit dem Schweizer Abwehrchef Gregory Wüthrich um ein Jahr verlängert. Offiziell wurde es erst Montag.

Beim anderen steirischen Bundesligaklub, bei Hartberg kam es hingegen zu einem Schlussstrich. Trainer Klaus Schmidt kommt Dienstag zum Training, um sich von der Mannschaft zu verabschieden. Bitter für den 55 jährigen, der für den Trainerjob brennt. Am 7. März war er in der Oststeiermark statt Kurt Russ, der mit seinem Ex-Klub übrigens prozessiert, eingestiegen, schaffte in der letzten Runde den Klassenerhalt. Nach 28 Spielen mit nur sechs Siegen und 15 Niederlagen, einem Punkteschnitt von 0,93, traute ihm Obmann Erich Korherr offenbar die Trendwende und die zweite Rettung nicht mehr zu. Das beste Heimspiel der Saison gegen Rapid half Schmidt nicht mehr, weil es mit einer 1:2-Niederlage endete. Der Rückhalt im Klub war überschaubar. Wie ein Spruch von Präsidentin Brigitte Annerl bewies: „Jetzt ist es Zeit, die richtigen Lehren zu ziehen und Dinge zu verändern“.

Schmidt, früher Assistent von Walter Schachner beim FC Kärnten, von Ex-Teamchef Josef Hickersberger in Abu Dhabi und Werner Gregoritsch bei Österreichs U 21, stieg 2017/18 bei Altach in der Bundesliga als Chef ein (47 Spiele/Punkteschnitt 1,21). 2018/19 folgte ein Mattersburg-Kapitel (29/1,34), danach gab es zwei bei Admira. Das erste beendete im Frühjahr 2020 nach 15 Spielen der damalige Sportchef Felix Magath, was fast mit dem Abstieg geendet hätte. Das zweite dauerte nur fünf Runden. In denen Schmidt als Nachfolger von Damir Buric die Mission Rettung schaffte. Dennoch musste er Andreas Herzog weichen. Danach agierte er bei „Sky“ als Taktik-Experte, bis der Ruf aus Hartberg kam.

Dort scheiterte Schmidt auch daran, dass die Personalpolitik im Sommer, für die Korherr verantwortlich war, nicht passte. Viele behaupten, Schmidt sei zu oft auf eigenwillige Idden seines Assistenten Alexander Marchat eingegangen. Marchat und Ex-Teamtorhüter Christian Gratzei leiten das Training, bis Schmidts Nachfolger bestimmt wird. Es soll wieder eine steirische Lösung geben. Eine Rückkehr von Markus Schopp erscheint unwahrscheinlich. Also könnte die Lösung aus der zweiten Liga vom „Nachbarn“ Lafnitz kommen und Philipp Semlic heißen. Oder Ferdinand Feldhofer, bis Montag der einzige Trainer während der ersten Hälfte der Bundesliga, der gehen musste. Rapid war also an beiden Trainerwechseln dieser Saison „beteiligt“.

Foto: Sturm Graz/Gepa.

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